Guru Lauterbach: Plötzlich Corona-Optimist oder nur Chamäleon?

Vorgestern bei Markus Lanz [1]: Als wäre er Kaiser Karl der Große, wagte niemand den „SPD-Gesundheitsexperten“ darauf anzusprechen, wo denn seine noch vor wenigen Wochen prognostizierten 10.000 Toten geblieben sind – also die (seinen damaligen Worten nach) auf Intensivstationen binnen sechs Wochen erstickenden Berufstätigen, Eltern kleiner Kinder, vom Virus unverhofft mitten aus dem Leben gerissen.

Das Massensterben der Noch-nicht-Senioren, das er sich zusammengedichtet hatte – mit dem inzwischen bekannt gewordenen kleinen Schönheitsfehler, dass er „leider vergessen“ hatte dem Publikum mitzuteilen, was sein Schreckensbild in Wirklichkeit war: reine faktenfreie Spekulation und gerade nicht die reine Wissenschaft, für die dieser emotional unterkühlte „Experte“ doch angeblich so unverbrüchlich steht.

Nein, nur ganz allgemein die Frage, warum er vom Pessismist zum Optimist geworden sei, wurde ihm zugemutet. Das schien ihn zu beflügeln. Denn wer gedacht hatte, „Fliegenkalle“ würde quasi defensiv agieren, die altbekannte Platte vom strengen Super-Lockdown auflegen und die Bundesnotbremse als erfolgs-entscheidenden Rettungs-Faktor preisen, der musste sich nun verwundert die Augen reiben:

Er habe schon im Januar gewusst, dass wir einen guten Sommer haben werden und Ende Mai werde Deutschland endgültig durchstarten. Ach ja, die verschwundene dritte Welle – wo es exponentiell aufwärts gehe, da gehe es eben auch wieder exponentiell abwärts.

„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ – zu Adenauers Zeiten und noch lange danach hatten es Politiker nötig, plötzliche Wendungen mit einem solchen verbalen Augenzwinkern zumindest andeutungsweise zu entschuldigen, wenn sie nicht wüst beschimpft werden wollten, z.B. als „Wendehälse“, wie man das reihenweise ab 1990 erleben konnte.

Lauterbach scheint das nicht nötig zu haben, sondern uns vielmehr zeigen zu wollen, dass wir in Orwellschen Zeiten leben, in denen er als Gesandter des Großen Bruders das amtliche Narrativ jederzeit beliebig und auch rückwirkend abändern kann: Seine heutigen Wahrheiten hat er schon immer vertreten – wenn Sie sich anders erinnern, dann haben Sie eben einen Gedächtnisfehler.
Diese Blöße wollten sich die anderen Anwesenden offensichtlich nicht geben und so blieb unausgesprochen, dass des Kaisers neue Kleider vielleicht nur aus einem Luftgewand bestehen.

Dann nennt er aber doch noch einen Grund, warum es so gut laufe: der Stand der Impfungen. Bei nur 10 Prozent vollständig (d.h. zweifach) Geimpften klingt das zwar nicht sonderlich überzeugend, aber es gibt ja noch das Drittel Deutschlands, das wenigstens den ersten Pieks hat. Lauterbach stimmt das Loblied der Erstimpfung an, die epidemiologisch bereits schon so richtig wohltuend reinhaue.

Lästige Gegenbeispiele interessieren niemanden.
Auf das einen Tag zuvor bekannt gewordene Missgeschick des Bundesinnenministers geht nämlich weder er noch sonst jemand aus der Lanz-Runde ein:
Seehofer hat sich – trotz Erstimpfung im April – mit Corona infiziert und ist in häuslicher Isolation, [2].

Indirekt kommt Lauterbach aber doch noch auf Seehofer zu sprechen: in seinem Loblied auf AstraZeneca, das er sich als Unter-60-jähriger hatte spritzen lassen.
Bekanntlich hatte der 71-jährige Seehofer vor sechs Wochen gegen die Aufforderung von Jungspund Jens Spahn gebockt, als dieser von seinen Kabinettskollegen über 60 verlangte, als vertrauensbildende Maßnahme dem Volk ein Vorbild zu geben und sich doch bitte impfen zu lassen mit dem umstrittenen AstraZeneca, das zunächst gar nicht an Senioren und dann plötzlich nur noch an Senioren „verimpft“ werden sollte [3].

In einem taktisch wichtigen Punkt will Lauterbach seinen Impf-Optimismus aber eingeschränkt wissen:
Die Impf-Unwilligen sollten nicht glauben, den Eintritt der Herdenimmunität abwarten zu können und (quasi als Trittbrettfahrer) ohne eigenes Impfen dann den Schutz der anderen mitgenießen zu können. Denn die Wissenschaft (oder waren es nur ein paar US-Bundesstaaten?) hätten das Konzept der Herdenimmunität inzwischen verworfen.
Er versichert den Ungeimpften daher: Jeder von ihnen werde irgendwann Corona bekommen. Sie sollten daher bedenken, dass eine Impfung wenigstens vor schweren Verläufen schütze.

„Irgendwann“ Corona bekommen – da fällt einem doch sofort ein: Wie geht es denn eigentlich nach Lauterbachs tollem Sommer 2021 weiter? Im Herbst und Winter kommen mit der Kälte bekanntlich die Viren zurück und Lauterbach deutet an, dass dies auch für Corona gelten wird. Das Chamäleon, das jetzt vor Optimismus nur so strotzt, wird sich dann wohl wieder in die Kassandra zurückverwandeln, als das wir es bestens kennen.

Genaueres braucht er uns nicht verraten – das ist der Job der Regierungen, die bereits gehandelt haben:
„Neuer Riesenauftrag für BioNTech / Bis 2023 kauft die Europäische Union in großem Umfang Corona-Impfstoff”, [4] – gegen welches Virus auch immer.
Werden dann „Suppenkasper” wie Seehofer in Pension sein und wir alle brav die Suppe auslöffeln, die Lauterbach und Co. uns einbrocken?

[1] https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-12-mai-2021-100.html
[2] https://www.tagesspiegel.de/politik/horst-seehofer-in-quarantaene-bundesinnenminister-trotz-erstimpfung-mit-corona-infiziert/27178420.html
[3] https://www.tagesspiegel.de/politik/lasse-mich-nicht-bevormunden-seehofer-will-kein-astrazeneca-steinmeier-laesst-sich-impfen/27062114.html
[4] https://www.dw.com/de/neuer-riesenauftrag-f%C3%BCr-biontech/a-57469720

Frühjahrssonne: „Amtliche“ Fakes schmelzen dahin

Corona-Magier Lauterbach zaubert Zahlen aus dem Hut

„Im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt“ – Werden Corona-Intensivpatienten immer jünger? „Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern.“ Das sei „eine Tragödie“, sagte Lauterbach vor kaum vier Wochen weiter bei Maybrit Illner.

Ende April kritisierte Judith Skudelny (FDP) den SPD-Politiker Lauterbach scharf für diese erstaunliche Behauptung und warf ihm vor, mit „falschen Fakten“ Angst zu ver­breiten. Da das Alter gar nicht erfasst werde, entbehre diese Darstellung jeder Grundlage, [1].

Die Wirklichkeit holt ihn ein – Karl Lauterbachs „Reue“

Eine Woche später zeigt Lauterbach Ansätze von Reue:
Bei seiner Zahlenangabe in der Maybrit-Illner-Sendung habe es sich um eine persönliche Einschätzung gehandelt. Er habe sich nicht auf eine Statistik bezogen. „Was ich damit ausdrücken wollte, ist, dass es Berufstätige sind“, sagte er dem #Faktenfuchs. „Ich hätte dazu sagen müssen, dass es keine Statistik gibt.“
Der strenge „Faktenfuchs“ des Bayrischen Rundfunks nimmt ihn mit milder Nachsicht und um Verständnis werbend in Schutz – man könne einfach noch nicht sagen, ob er recht habe, [2].
Es ist der gleiche Lauterbach, der gerne damit kokettiert, bis tief in die Nacht sich täglich in die neuesten Studien zu verbeißen. Und der sich nicht scheut, Schwedens Chef- bzw. Staats-Epidemiologen zum Rücktritt aufzufordern sowie anderen „Trickserei bei Corona-Zahlen“ vorzuwerfen, wie Ende März den Behörden von Mallorca, die sich dagegen wehrten, [3].

Und anders als der „Faktenfuchs“ behauptet, kann man Anfang Mai sehr wohl sagen, dass Lauterbach nicht recht hatte. Die gerade in Deutschland als pandemisches Fieber-Thermometer so hoch gehaltenen Inzidenzen brechen nämlich mit der stärker werdenden Frühlingssonne auf breiter Front weg. Selbst notorische Warner wie Merkel und Söder schließen sich dem neuen Trend an und machen plötzlich auf Optimismus.

Kritischer Blick in Schweizer Mainstream-Medien

In der Schweiz stellt man die Kritik über Lauterbach hinaus („Lauterbach ist der Beleg dafür, dass man trotz fortlaufenden Fehleinschätzungen als Experte gelten kann“) breit auf: „Modellrechnungen zum Verlauf der Pandemie sind oft fehlerhaft. Trotzdem haben Politiker und Journalisten damit Stimmung gemacht. Wer den Bürgern Angst einjagen will, hat ihr Vertrauen nicht verdient.“
Der Kommentar-Artikel steht unter der Überschrift
„Falsche Corona-Prognosen: Manipulation im Namen der Wissenschaft“ und vermutet:
„Man wusste um die Schwierigkeiten der Modellierungen, berief sich aber trotzdem darauf, um den Menschen mit Horrorszenarien Angst einzujagen. Dahinter verbirgt sich ein fast schon autoritäres Menschenbild (…) Vor gut einem Jahr fragte das [bundesdeutsche] Innenministerium beim Robert-Koch-Institut, ob man ein möglichst drastisches Bild der Corona-Gefahr zeichnen könne, um den Lockdown zu verlängern. Das Institut lieferte wie bestellt, die Massnahmen wurden fortgesetzt, und das Murren der Bürger hielt sich in Grenzen“, [4].

Aber die Frühlingssonne bringt nicht nur erfreuliche neue Zahlen. Sie lässt unter dem wegtauenden Eis und Schnee auch bisher festgefrorene Gewissheiten und Zahlen in neuem Licht erscheinen – und manche vermeintliche Zahlen-Propheten in deutlich schlechterem Licht.

Heilsame Pandemie – vor Schreck gesund geworden?

Mitten in der Corona-Pandemie ist der Krankenstand unter den Beschäftigten nämlich auf ein Rekordtief gesunken wie seit 13 Jahren nicht mehr: ausgerechnet im 1. Quartal 2021, das bekanntlich mit den sich auf Rekordhoch befindlichen (winterlich bedingten? herbeigetesteten?) Infizierten-Zahlen der „zweiten Welle“ begann, [5].

TK-Chef Jens Baas: „Die Fehltage sind bei fast allen Diagnosen zurückgegangen, besonders bei den Erkältungskrankheiten.“ Die Grippewelle sei ausgeblieben.
Außerdem: „Die Diagnose Covid-19 spielt bei den Krankschreibungen der Erwerbstätigen im Vergleich zu den anderen Diagnosen nach wie vor eine untergeordnete Rolle.“

Ähm… hatten wir denn keine „Pandemie“?
Eine große Krankenkasse merkte den Winter über nichts Besonderes, weder was von einer (Corona-)Pandemie noch von der Grippe – hätten sich Dr. Wodarg oder Prof. Bhakdi zu so einer Aussage „verstiegen“, dann würden sie laute Vorwürfe ernten von verantwortungslosen Fake News, Querdenkertum, Herabwürdigung der Todesopfer usw.

Dabei ist die TK-Meldung gar nicht so überraschend, sondern ergänzt längst bekannte (aber medial verdrängte) Erkenntnisse: Der Helios-Konzern liefert seit Oktober täglich Diagramme für alle seine bundesweit über 80 Krankenhäuser, die eindrücklich die Unterbelegung zum Vorjahr zeigen.
Selbst die Intensivärzte, deren Verband DIVI bis neulich gehäuft dringende Alarm-Meldungen absetzte, verheimlichen auf den DIVI-Grafiken nicht, dass die tatsächliche Belegung der deutschen Intensivbetten seit einem Jahr durchgängig stabil bei 20.000 liegt. Was schwankte, ohne die Gesamtbelegung zu verändern, war einzig die Teilmenge der „Covid-Patienten“ – von denen man aber nicht weiß, wie viele gerade wegen Corona ins Krankenhaus kamen und wie viele Corona nur als weniger wichtige Begleit-Erscheinung (z.B. als Test-Positive ohne Symptome) hatten.

Viel und eng – Personen-Ansammlungen im ÖPNV harmlos?

Auch andere, bisher als Gewissheiten ausgegebene Glaubenssätze geraten ins Wanken: Die „Charité Research Organisation“ stellt „im Auftrag der Bundesländer und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen“ in einer Studie zu Berufspendlern fest:
„Kaum Corona-Risiko in Bus und Bahn“
Demnach ist die Gefahr einer Coronavirus-Infektion im ÖPNV nicht höher als etwa im eigenen Auto, [6].

Und uns sagte man immer: Trefft euch mit möglichst wenig Personen und diese sollten möglichst immer die gleichen sein. Als ob das im ÖPNV auch nur ansatzweise der Fall wäre!

[1] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123402/Regierung-hat-keine-Kenntnis-vom-Alter-der-Coronapatienten-auf-Intensivstationen

[2] https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-werden-corona-intensivpatienten-immer-juenger,SWXLowl

[3] https://www.hna.de/politik/mallorca-karl-lauterbach-corona-fallzahlen-maybritt-illner-zdf-kritik-luege-kassel-news-90262403.html

[4] https://www.nzz.ch/meinung/corona-und-die-modellierer-ihre-prognosen-liegen-oft-daneben-ld.1624036

[5] https://www.aerztezeitung.de/Politik/Techniker-Kasse-Trotz-Corona-Pandemie-ist-Krankenstand-auf-Rekordtief-419502.html

[6] https://www.n-tv.de/panorama/Kaum-Corona-Risiko-in-Bus-und-Bahn-article22545168.html

Ramelows Keule gegen die Gewaltenteilung wird zum Bumerang – die Justiz wehrt sich

Zur Maskenpflicht an Schulen traf in Weimar das dortige Familiengericht am 8. April bekanntlich eine sensationelle Entscheidung, die hohe Wellen schlug, [1].
Die größte dieser Wellen traf mit voller Wucht den „ursächlichen“ Familienrichter Christian Dettmar, denn ihm wurde u.a. von der Thüringer Landesregierung (Kultusministerium) ganz massiv vorgeworfen, er habe illegal Zuständigkeiten des Verwaltungsgerichts an sich gerissen und sei daher der Straftat der Rechtsbeugung verdächtig.
In unserer aufgewühlten Zeit, in der „Abweichler“ ganz schnell und verachtungsvoll in die Querdenker-Schublade gesteckt werden, hat es nun also einen Richter erwischt:
Im Rahmen der staatsanwaltlichen Ermittlungen wurde sein Haus durchsucht und sein Handy „sichergestellt“, [2].

Das könnte etwas voreilig gewesen sein: Zum einen hat in Bayern fünf Tage später das Familiengericht in Weilheim [3] ähnlich wie das in Weimar entschieden – mit einer ausführlicheren und sehr guten Begründung, warum das Familiengericht zuständig sei – und „Sanktionen“ gegen dieses Gericht gab es bisher keine.
Die Weilheimer Maskenbefreiung war zwar in einem wichtigen Punkt etwas bescheidener als die Weimarer: „Wie eine Sprecherin des Gerichtes mitteilte, gilt die Entscheidung allerdings nur für diesen Einzelfall“, [4].
Dennoch wäre es klüger für Ramelows Kettenhunde gewesen, erst mal weiter zu schauen, was andere machen – und nicht die verfassungsmäßige Gewaltenteilung zu beschädigen. Vorschnell und mit einer übergroßen Keule, die sich nun als Bumerang entpuppt.

Denn zum anderen hat in Baden-Württemberg das Oberlandesgericht Karlsruhe [5] als zweite Instanz am 28. April das Familiengericht Pforzheim zurückgepfiffen. Dieses wollte 9 Tage vor dem Weimarer Spruch nicht einmal „Vorermittlungen“ führen, ob ein beantragtes familiengerichtliches Verfahren nach § 1666 BGB einzuleiten sei. Es hielt sich für vorneherein und vollständig unzuständig und wollte die Antragstellerin postwendend an das vermeintlich zuständige Verwaltungsgericht verweisen.
Das Pforzheimer erstinstanzliche Gegenstück zu Weimar (das ganz nach dem Geschmack von Ramelows Landesregierung lief und von ihr vielleicht als Blaupause verstanden wurde?) hat jetzt in der zweiten Instanz Schiffbruch erlitten.

„Kein Verweis an Verwaltungsgericht bei behaupteter Kindeswohlgefährdung durch Corona-Maßnahmen“, titelt auch das Rechtsportal beck-aktuell, wo dann im Artikel darauf hinwiesen wird, der Beschluss aus Karlsruhe verlange nur eine ausführliche Zuständigkeitsprüfung, lasse inhaltlich aber offen, wo die tatsächliche Zuständigkeitsgrenze zwischen Familiengericht und Verwaltungsgericht denn nun genau verlaufe [6].
Man sollte sich daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass andere Familiengerichte zu ganz anderen Entscheidungen gelangen können als die von Weimar und Weilheim.

So grenzt sich z.B. das Familiengericht in Waldshut-Tiengen [7] ausdrücklich vom Weimarer Spruch ab:
„Gerichtliche Maßnahmen können wegen der nur subsidiären Zuständigkeit des Staates als weitere Tatbestandsvoraussetzung nur ergriffen werden, wenn die Eltern zur Gefahrenabwendung nicht bereit oder fähig sind“ und verweist auf einen Gesetzes-Kommentar zu § 1666 BGB.
Dessen Wortlaut (Absatz 1: „und sind die Eltern nicht gewillt oder in der Lage, die Gefahr abzuwehren“) zeigt die hauptsächliche Stoßrichtung dieser Vorschrift: Ein persönliches Unvermögen der Eltern im konkreten Einzelfall, weniger ein Scheitern aller Eltern an objektiven Rahmenbedingungen.

Ganz ausschließen lässt sich die letztgenannte Variante aber nicht – das Familiengericht Waldshut-Tiengen macht es sich da etwas einfach: Weil die Mutter ja gewillt sei, komme es auf objektive Hindernisse nicht an und das Gericht habe keinen Anlass, in die elterliche Sorge der Mutter einzugreifen.
Man kann aber wohl davon ausgehen, dass der Antrag der Mutter (dessen genauer Wortlaut nicht veröffentlicht ist), gerade nicht die Beschränkung ihres eigenen Sorgerechts anstrebte, sondern nach Absatz 4 des § 1666 BGB („In Angelegenheiten der Personensorge kann das Gericht auch Maßnahmen mit Wirkung gegen einen Dritten treffen“)
gegen die Schule gerichtet war und damit eben doch gegen Rahmenbedingungen, die die Mutter beim besten Willen und größtem Geschick nicht selber ändern kann und die unter Umständen sehr wohl das Kindeswohl gefährden können.

Fazit 1:
Mit regional unterschiedlichen Urteilen der gleichen Instanz mussten Bürger wie Verwaltungen schon immer leben. Daraus kann man den beteiligten Gerichten keinen Strick drehen, denn bis höhere Instanzen eine „gefestigte Rechtsprechung“ bieten, die auch wirklich alle Teilfragen abdeckt, kann es sehr lange gehen und gerade auch der Karlsruher Spruch entscheidet nur so eine kleine Teilfrage.
Solange es nicht einmal ansatzweise „Deutungsvorgaben“ höherer Instanzen gibt, ist jedenfalls der Vorwurf der „Rechtsbeugung“ seitens der Exekutive nicht nur inhaltlich fragwürdig, sondern im Sinne der Gewaltenteilung respektlos-übergriffig.
Von den Bürgern wird schließlich auch erwartet, dass sie ein unliebsames Urteil entweder akzeptieren oder auf dem vorgeschriebenen gerichtlichen Instanzenweg anfechten. Sein vermeintlich gutes Recht eigenmächtig in die eigene Hand zu nehmen und wie „Kalle mit der Kelle“ gewaltsam durchzusetzen, steht weder Bürgern noch Regierungen zu.

Fazit 2:
Vera Lengsfeld, Bürgerrechtlerin seit DDR-Zeiten, erörtert bei reitschuster.de die Vorgänge in Weimar nach dem Machtwort des OLG Karlsruhe:
„Eigentlich wäre ein Rücktritt des Kultusministers die einzig angemessene Reaktion. Aber dafür müsste Kultusminister Holter eine so korrekte Amtsauffassung haben, wie der von ihm verunglimpfte Christian Dettmar.“
Dem sturen Minister dürfte jedoch (neben der corona-hysterischen Basta-Stimmung) ein spezieller „Konstruktionsfehler“ der deutschen Gewaltenteilung entgegenkommen, der sowieso z.B. kaum zu europäischen Standards passt; Lengsfeld:
„Auch die Staatsanwaltschaft muss sich die Frage gefallen lassen, ob ihre Aktion gegen den Weimarer Familienrichter nicht aufgrund eines wirklichen Verdachts, sondern auf politische Intervention hin erfolgte. Die weiter gehende Frage ist, ob die Staatsanwaltschaft überhaupt politischen Weisungen unterliegen sollte, oder besser unabhängig sein sollte“, [8].

[1] http://friedensblick.de/31664/ungeheuerliches-urteil-muessen-jetzt-in-weimar-alle-sterben/
[2] https://www.focus.de/politik/ermittlungen-wegen-rechtsbeugung-razzia-bei-masken-richter-aus-weimar-haus-durchsucht-handy-sichergestellt_id_13234593.html
[3] https://www.tichyseinblick.de/wp-content/uploads/2021/04/AG-Weilheim-2021-04-13-Familiengericht-untersagt-Maskenpflicht-an-einer-Realschule.pdf
[4] https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/weiteres-gericht-sieht-in-maskenpflicht-kindeswohlgefaehrdung
[5] https://2020news.de/wp-content/uploads/2021/05/Beschluss-des-Oberlandesgericht-Karlsruhe-vom-28.04.2021_online_2.pdf
[6] https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/olg-karlsruhe-kein-verweis-an-verwaltungsgericht-im-streit-um-kindeswohlgefaehrdung-durch-corona-massnahmen
[7] https://openjur.de/u/2335600.html
[8] https://reitschuster.de/post/olg-karlsruhe-staerkt-weimarer-familienrichter-den-ruecken/

Frühling mit Vorfreude aufs Oktoberfest – in China möglich, bei uns nicht

Dass unsere zahlenblinde Bundesregierung noch nicht so richtig aufgewacht (neudeutsch: „woke“) ist, kann man am allerwenigsten den führenden Statistikern Deutschlands vorwerfen:
Sie wussten schon immer, dass man aussagekräftige Zahlen braucht, um richtig und schnell reagieren zu können und dadurch schnelle Erfolge zu erzielen. Und weil vom Beginn der Pandemie an Professoren wie Antes, Bosbach und andere fassungslos feststellten, dass die Regierenden keinen blassen Schimmer hatten, forderten sie schon vor einem Jahr und dann immer wieder mit klaren Worten ein systematisches Herangehen und ein umfangreiches Erfassen statistischer Daten. Vergeblich, man hörte nicht auf sie.

Medizinhistoriker Prof. Gerd Antes kritisierte jetzt im ZDF, es sei „von Anfang an versäumt“ versäumt worden, Berufsangaben und andere wichtige Daten von Infizierten zu erfassen. Das Problem sei die Dunkelziffer: „Wir wissen nicht, wo es passiert, wann es passiert“, [1] [2]. Frühling mit Vorfreude aufs Oktoberfest – in China möglich, bei uns nicht weiterlesen

Diese Regierung kann nicht rechnen – und wir nicht mit ihr

Lauterbachs Massensterben der Jungen – das wahre Politikum ist:  Die Regierung erhebt ganz elementare Statistik-Zahlen nicht

„Wie alt die behandelten [Intensiv-]Patienten sind, wird bislang nicht systematisch erfasst“ – n-tv hatte diese Feststellung vor zwei Wochen eher unauffällig und beiläufig getroffen, vgl. den letzten Link im Lauterbach-Artikel, [1]. Diese Regierung kann nicht rechnen – und wir nicht mit ihr weiterlesen

Frankreich – Der Brief der Generäle 60 Jahre nach dem Putsch in Algier

Der Vorwärts schreibt dazu, Zitat:

“20 pensionierte Generale haben mit 1000 Unterstützern aus Militär und Polizei einen Offenen Brief an Präsident Emmanuel Macron geschrieben. Sie warnen vor einem angeblich bevorstehenden Bürgerkrieg, hervorgerufen durch „fanatische Horden des Islamismus“ und linken Kreisen aus den banlieues.

„Für die Rückkehr der Ehre in unsere Regierung“, lautet der Titel des Schreibens, das Frankreich in helle Aufregung versetzt. Allein das ein Affront. Die Unterzeichner warnen Präsident Macron vor Chaos und Bürgerkrieg. Ihre Unterstützung verdienten nur solche politischen Führer, die den Patriotismus verteidigten und mit aller Härte den „Schutz der Nation gewährleisten“. Zitat Ende

https://www.vorwaerts.de/artikel/chaos-buergerkrieg-todesfaelle-ex-generale-drohen-macron

Der Brief erscheint im historischen Kontext des Putsches der Legion in Algier im April des Jahres 1961, als  Affront und klare Ansage an die Regierung Frankreichs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Algerienkrieg#Referendum_und_Putsch_der_Generäle

Einen realistischen Blickwinkel bietet (wieder einmal) Thomas Gast auf seinem youtube-Kanal, welchen ich hier unkommentiert verlinke.

Aufruf zur revolutionären 1.Mai-Demo in Berlin

Endlich mal wieder ein Aufruf zur Demo welcher mir aus dem Herzen spricht, weil er mit heißem Herzen verfasst wurde, Zitat:

Die Herrschenden hielten sich wahrscheinlich für sehr schlau, als sie letztes Jahr zu Beginn der Pandemie versuchten, den Begriff Solidarität zu erbeuten.

Abstand halten sollen wir. Uns isolieren. An die Alten und Kranken denken, die überarbeiteten Pflegekräfte nicht noch weiter belasten. Ja, auf einander achten und Menschenleben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen ist wichtig. Was sie jedoch verschweigen ist, dass sie diejenigen sind, die, die die Bedingungen der Unmenschlichkeit erst geschaffen, das Gesundheitssystem kaputt gespart, Lohndumping ermöglicht und Privatisierung vorangetrieben haben. Sie sind es, die Profitinteressen über Gesundheitsschutz und Existenzsicherung der vielen stellen.  Sie sind diejenigen, die von unserer Arbeitslosigkeit profitieren und uns dann bei jedem Gang ins Jobcenter erniedrigen.

Und dann versuchen sie uns ihre dürftigen Maßnahmen, als Solidarität zu verkaufen. Sie predigen die individuelle Verantwortung jedes Einzelnen – vertreten dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Interessen der Konzerne, nie aber unsere und stellen mit ihren Schlägertrupps von Polizei sicher, dass die Ordnung des Geldes und des Eigentums aufrechterhalten wird. Denn seit Beginn der Pandemie hat sich die herrschende Klasse durch eine Vielzahl von Verordnungen und erteilten neuen Machtbefugnissen an Polizei und Grenzschutz eine willkürliche Ruhe und einen Zustand der dauerhaften Überwachung geschaffen, um Kontrolle, Verschaerfung und Gewalt europaweit auszubauen. (…)

Die Auftaktkundgebung wird am Hermannplatz in Neukölln um 17 Uhr beginnen. Die Demonstration startet dann pünktlich um 18 Uhr über Karl-Marx-Straße und Sonnenallee nach Kreuzberg zum Oranienplatz.

Bündnis Revolutionärer 1. Mai Berlin”

weiterlesen hier.

Selbstverständlich distanzieren wir uns  von allen Formen der Gewalt. Da das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes hier eine lange Tradition hat, ist auch dieses Jahr davon auszugehen, dass die Hygieneregeln eingehalten werden. 

 

Nicht das NSU-Trio erschoss am 25. April 2007 die Polizistin Kiesewetter

Vor vierzehn Jahren ereignete sich in Heilbronn, am 25. April 2007, um 14:00 Uhr, ein brutales Verbrechen:  Die sogenannten „NSU-Rechtsterroristen“ Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hätten zwei jungen Bereitschaftspolizisten in die Köpfe geschossen, am hellichten Tag, auf dem belebten Festplatz namens Theresienwiese. Danach beraubten sie die Opfer. Niemand sah die beiden Männer, sie hinterließen auch keine DNA-Spuren. Die Opfer: Martin Arnold überlebte, dank einer Kopfbewegung traf das Projektil nicht sein Stammhirn, Michele Kiesewetter war sofort tot.

Am 04. November 2011 fanden thüringer Polizisten Böhnhardt und Mundlos in einem schmorenden Wohnmobil, zusammen mit den geraubten Dienstwaffen. In der gleichfalls verbrannten Wohnung von Beate Zschäpe tauchten die Tatwaffen auf. Wie im Wohnmobil stellten Ermittler in der Brandruine sogenannte “NSU-Bekennervideos” fest. In dem Comicfilm bekannte sich einzig Paulchen Panther als NSU-Vertreter zu diversen Vebrechen.

Aber welche Beweise liegen eigentlich vor, dass Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe den Polizistenüberfall verübten? Welche Argumente werden dafür vom Mainstream vorgebracht? Was spricht dagegen?
Nicht das NSU-Trio erschoss am 25. April 2007 die Polizistin Kiesewetter weiterlesen

Jedermann kann ein “Testzentrum” errichten und 35 Euro pro Test mit der kassenärztlichen Vereinigung abrechnen

Momentan arbeitslos? Du kannst Deine Miete nicht mehr bezahlen? Dein Restaurant ist pleite?  Kein Problem!

Gehe über Los, eröffne ein “Testzentrum”, und kassiere pro Test 35 Euro von der kassenärztlichen Vereinigung.  Solltest Du in NRW wohnen, kannst Du Deinen Antrag für das Testzentrum auch bei uns herunterladen:

Antrag_auf_Beantragung_als_Leistungserbringung_NRW_final

Denn eine Erklärung für diesen selbstinduzierenden (Schnelltest)Irrsinn liegt wahrscheinlich darin, dass heute in Deutschland jeder ein “Testzentrum” eröffnen kann, der das 18 Lebensjahr vollendet, und ein sauberes Führungszeugnis hat. Eine GbR reicht dazu völlig aus und ist mit Gewerbeanmeldung an einem Tag aus dem Boden zu stampfen.

Hiernach kann man eine Genehmigung einholen, und sich danach mit einem Campingtisch und ein paar Schnelltests auf die Straße stellen und die Leute animieren, sich testen zu lassen. Noch besser, man findet irgendein Geschäft welches Kunden nur mit negativem Testergebnis hereinlässt und bietet seine Dienste davor an.  Oder ein “Modellprojekt”, an welchem teilzunehmen man sein Interesse bekundet. Dann wird man mit seinem Testzentrum auch auf der Seite der Stadt verlinkt.

Der Clou ist nun, das man für jeden durchgeführten Schnelltest 35 Euro bei der kassenärztlichen Vereinigung abrechnen darf. Also nicht etwa als Arzt, sondern beispielsweise als arbeitsloser Schauspieler, Friseur oder Maurer.

Sollten hier Leser nicht wissen, wie sie die nächste Miete bezahlen sollen. Mein Tip: Schnell zum Schnelltester umsatteln und bei nur 10 Tests am Tag hat man 340 Euro Rohertrag in der Tasche, wenn man pro Test im Großhandel 1 Euro bezahlt. 

In Remscheid z.B. gibt es momentan 70 “Testzentren”. Eine Auswahl davon hier:

https://remscheid.de/146380100000147851.php

beispielweise, Zitat:

“Im Testzentrum der VM Handelsgesellschaft mbH (Geschäftsführer ist Eren Dogantekin, Ansprechpartner ist Volkan Bozkaya), Burgerstraße 17 in 42589 Remscheid, E-Mail geschützte E-Mail-Adresse als Grafik, lässt sich online ein Termin über https://www.bergisches-testzentrum.com buchen. Die allgemeinen Öffnungszeiten lauten: Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr und optional auch Sonntag, 10 bis 14 Uhr. Testungen erfolgen auch ohne Terminabsprachen.

Der Corona Walk-In des Düsseldorfer Labors Zotz/Klimas bietet auf der oberen Alleestraße an der „Zange“ die kostenfreien Bürgerschnelltests an. Seine regelmäßigen Öffnungszeiten sind montags bis samstags von 8 bis 17 Uhr.

Das Testzentrum von Medicare (Betreiber: Masod Kamaly) in der Hochstraße 6-8 in 42853 Remscheid hat für die kostenfreien Bürgertestungen wie folgt geöffnet: montags – samstags von 9 – 18 Uhr, sonntags geschlossen. Das gilt auch für die anstehenden Feiertage. Terminbuchungen sind zeitnah unter https://www.covid-testzentrum.de/remscheid online buchbar.

Im Testzentrum Möbel Knappstein (Neuenkamper Straße 71, 42855 Remscheid) sind die kostenfreien Bürgertests mit Termin (online buchbar unter https://testzentrum-drivein-knappstein.de) und ohne Termin möglich. Es wird ein Drive In und ein Walk In betrieben. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 9 – 18 Uhr.

Das Testzentrum Remscheid-Lüttringhausen der Ansari & Gier Medien GbR in der Richard-Koenigs-Straße1 in 42899 Remscheid hat diese regulären Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr, Samstag von 10 – 16 Uhr, Sonntag und Feiertage von 11 – 16 Uhr. Ein kostenfreier Bürgerschnelltest ist auch ohne Termin möglich, es wird aber ein Termin empfohlen, um Wartezeiten zu verhindern. Die Terminvergabe ist unter https://remscheid-testzentrum.de möglich. Kontakt für Rückfragen unter der Rufnummer 6906099 oder per E-Mail unter geschützte E-Mail-Adresse als Grafik.” Zitat Ende

Die Geldgier der Leute wird also die Inzidenz dauerhaft oben halten, ohne das die Regierung noch irgendwas dazu tun muss. Ein Volk testet sich selbst in den Untergang.  

Übrigens, sollte tatsächlich jemand mit den typischen COVID-19 Symptomen vor einem solchen “Testzentrum” auftauchen, so ist dieser zurückzuweisen und darf wegen der Infektionsgefahr NICHT getestet werden! Das macht den Wahnsinn komplett.

Impf-Risiko berechnen in Corona-Zeiten: Wunsch-Ergebnis garantiert dank Fehl- & Fake-Daten?

Virologin Sandra Ciesek zur Risiko-Abwägung der Impf-Interessenten: „Bei 20- bis 30-Jährigen liege das Risiko, mit Covid-19 auf eine Intensivstation zu müssen, doppelt so hoch wie das Risiko einer ernsthaften Schädigung durch den Impfstoff“,  [1].

„Doppelt so hoch“ – oder aufs ganze Jahr gesehen doch nur gleich hoch?
Denn das ergäbe sich zumindest, wenn man zusätzlich noch den geplanten künftigen halbjährlichen Impf-Rhythmus berücksichtigt.

Aber nur, wenn der 20- bis 30-Jährige das Risiko hätte, einmal pro Jahr zu erkranken. Tatsächlich sind binnen eines Jahres in Deutschland noch nicht einmal 4 Millionen Menschen als „Infizierte“ registriert worden (also nicht einmal jeder Zwanzigste). Selbst wenn man von einer hohen, 10-fachen Dunkelziffer an „Infizierten“ ausgeht: Beim Risiko, nur alle zwei Jahre sich zu infizieren, wäre das Impfschaden-Risiko dann schon doppelt so hoch wie das Risiko, als Ungeimpfter „auf eine Intensivstation zu müssen“ – und nicht umgekehrt wie von Ciesek angegeben.

Aber eigentlich darf man mit der Dunkelziffer überhaupt nicht rechnen: Das wesentliche Merkmal dieser Leute ist ja gerade, dass sie keine oder kaum Symptome haben – das Risiko, Intensivpatient zu werden, kann man also von vorneherein ausschließen. Also bleibt es dabei:
Wenn man sich (und zwar über alle Altergruppen gerechnet!) nur einmal in 20 Jahren nennenswert infiziert, aber erwägt in dieser Zeit 40 (Doppel-)Impfungen über sich ergehen zu lassen, dann muss das Impf-Risiko (mindestens) 40-fach gewichtet werden!

„Nennenswert Infizierte“ können übrigens mäßige oder schwere Symptome haben – auch mit letzteren landet man aber nicht automatisch auf der Intensivstation und je jünger desto weniger.
Um näheres sagen zu können zum Risiko von 20- bis 30-Jährigen, in der Intensivstation zu landen, müsste man also erst mal empirische Daten haben, wie viele dieser Altersklasse in der bisherigen Corona-Ära schon dort waren wegen Corona.
Das heißt also für Deutschland: Fehlanzeige!

Der in diesem Krankenhausbereich tätige Berufsstand lässt über seinen Verband DIVI fleißig Statistiken erstellen und auch regelmäßig (hinterfragenswerte) Alarmrufe absetzen. Für die Alters-Feststellung der Intensivpatienten hat man aber leider, leider keine Erhebung und damit keine Statistik. Auch Premium-TV-Alarmbojen wie Karl Lauterbach stützen ihre apokalyptischen Klangbilder von sterbenden Eltern minderjähriger Kinder daher zwangsläufig nur auf mehrstufige fragwürdige Vermutungen, [2].

Ob der „Risiko-Rechner“ der Universität Cambridge, auf den Ciesek verweist, solche lästige Feinheiten einkalkuliert?

[1] https://www.merkur.de/welt/corona-astrazeneca-thrombose-risiko-virologin-sandra-ciesek-nebenwirkungen-90468317.html

[2] http://friedensblick.de/31699/der-dramatisierer-wie-genau-nimmt-es-karl-lauterbach-mit-den-fakten/