In den Medien werden “Horrormeldungen” aus Brasilien verbreitet, dass soviele Menschen an dem Coronavirus sterben würden. Schuld daran wäre Präsident Bolsonaro, der keinen Lockdown, keine Kontakt- und Ausgangssperren anordnen würde. Genau diesen Weg ging die argentinische Regierung unter Präsident Fernández, der Ende März den längsten Lockdown der Welt verhängte. Beispielsweise werden Armenviertel von der Polizei abgeriegelt und die Menschen nicht aus ihren Hütten gelassen, wenn es zu einem “Ausbruch” gekommen ist. Über die wirtschaftlichen und sozialen Folgen berichten weder die staatlichen noch die großen privaten Medien. Immer wieder hört man in den sozialen Medien, dass zwar nicht am Coronavirus gestorben wird, dafür am Hunger.
Die Strategie ist gescheitert: Jetzt sterben in Argentinien genauso viele Menschen an oder mit dem Coronavirus wie in Brasilien, umgerechnet auf die Einwohnerzahl:
Brasilien: 200 Millionen Einwohner, 1200 Tote am Tag. (worldometers)
Argentinien: 40 Millionen Einwohner, 250 Tote am Tag. (worldometers)
Die argentinische Regierung konnte die Verbreitung des Coronavirus mit den brutalen Maßnahmen verlangsamen. Aber zu welchen sozialen und wirtschaftlichen Kosten? Die Frage ist, ob nicht Menschen “gerettet” wurden, die sowieso früher oder später an ihrem hohen Alter oder Vorerkrankungen gestorben wären?