Archiv der Kategorie: Medienkritik

Was ist die größte “kleine Lüge” in propagierter NSU-Geschichte?

Die “große Lüge” ist, dass Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die “NSU-Verbrechen” begangen hätten und als Einzeltäter vorgingen. Aber dahinter verbergen sich viele “kleine Lügen” und Halbwahrheiten, die gerade in der Anfangszeit (2011, 2012) verbreitet wurden. Dazu gehört etwa die “Russlungenlüge”. Aber was ist eigentlich für mich die größte “kleine Lüge”?

Im Jahr 2012 glaubte ich noch teilweise an die offizielle NSU-Geschichte. Am 13.08.12 veröffentlichte der sogenannte “Lichtstadt-Blog” eine Artikelserie, auch über den heilbronner Polizistenüberfall, Hintergrund war offenbar ein Hörfunkprogramm: “Sechs Wochen lang  berichtet ZONO Radio Jena in seinem lokalen Hörfunkprogramm und auf “Lichtstadt.Netz” über den Abschluss der Ermittlungen, listet Details der einzelnen Anklagepunkte auf und gibt den chronologischen Ablauf der “NSU”-bezogenen Ereignisse zwischen Januar 1998 und November 2011 wieder. ” (Lichtstadt)

Das “Zono Radio Jena” würde sich dabei auf Ermittlungsunterlagen der Bundesanwaltschaft stützen: “INSIDE NSU – Details aus der Anklage!” – Was die Bundesanwaltschaft Zschäpe, Wohlleben und Em*ng*r vorwirft!”

Dort steht, dass Böhnhardt/Mundlos die zwei Polizisten überfallen hätten. Dann radelten sie zu ihrem am Neckar geparkten Wohnmobil und fahren in Richtung Norden. Sie werden aber kontrolliert und ihr Kennzeichen wird notiert. Den Polizisten, die sie kontrollieren, sagen sie: “Wir fahren in Richtung Heilbronn Stadtmitte.” Sie fahren also wieder zurück. In Tatortnähe parken sie ihr Wohnmobil (am Hauptbahnhof), flüchten mit der Bahn. Der Wohnmobil-Vermieter muss daher nach Heilbronn fahren, um das Gefährt dort selbst abzuholen!

Fast alles in der Schilderung, bis auf die Notierung des Kennzeichens, hat sich im Laufe der Jahre als -falsch- herausgestellt. Wer hat sich das ausgedacht?

Bundesregierung forderte nicht Freilassung von in Venezuela inhaftierten deutschen Journalisten “Billy Six”

Folgender Text stammt aus der Beschreibung des Interviews, welches “Billy Six” bei “SchrangTV” gab, Link zu youtube:

“Der deutsche Journalist Billy Six, der über 3 Monate in venezolanischer Haft war, gab exklusiv bei SchrangTV Talk ein explosives Interview. Brisant dabei ist, dass das Auswärtige Amt zu keinem Zeitpunkt die Freilassung vom freien Journalisten Billy Six gefordert hatte. Was unterscheidet ihn von dem deutsch-türkischen Mainstream-Publizist Deniz Yücel, für dessen Freilassung 2018 sich die Bundeskanzlerin sowie der Bundespräsident höchstpersönlich, als auch Intellektuelle und Künstler einsetzten?“

Verleumden Aust/Laabs Ralf Marscher oder “nur” fehlerhafte Darstellung?

Im vorherigen Artikel fragte ich, ob es sich lediglich um einen gravierenden Recherchefehler von Aust/Laabs handelte oder um eine Verleumdung? Die Vernehmung des Polizeibeamten Paul Lehmann fand am 02.06.2016 statt, auf der Internetseite des Bayerischen Rundfunkes steht als Ausstrahlungstermin der Langfassung des “NSU-Komplexes” der 18.10.2016! Die Kurzfassung wurde jedoch schon am 06.04.2016 ausgestrahlt. Im Fall der Kurzfassung könnten sich Aust/Laabs also verteidigen, nichts von der entlastenden Aussage von Lehmann gewusst zu haben. Im Falle der Langfassung, die erst Monate später ausgestrahlt wurde, würde die Erklärung jedoch nicht greifen. Verleumden Aust/Laabs Ralf Marscher oder “nur” fehlerhafte Darstellung? weiterlesen

Aust/Laabs erwecken falschen Eindruck über Verwicklung von Ralf Marschner in Ceska-Mordserie

Das als Dokumentation gefeierte Machwerk “NSU-Komplex” (Link zum Bayerischen Fernsehen) kritisierte ich bereits in der Vergangenheit in einer abgebügelten Programmbeschwerde.

Während des Studiums der Wortprotokolle des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages fiel mir jedoch eine Aussage des Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) Kriminaloberkommissar Paul Lehmann  ins Auge. Der Ermittler kam 2013 zum Ergebnis, dass eine Autoanmietung des damaligen Informanten des Geheimdienstes “Verfassungsschutz” Ralf Marschner nicht mit der Ermordung des Nürnbergers Abdurrahim Özüdoğru im Zusammenhang steht.  Aust/Laabs erwecken falschen Eindruck über Verwicklung von Ralf Marschner in Ceska-Mordserie weiterlesen

Skripal-Vergiftung: Medien suggerieren, dass OPCW-Bericht Russland verantwortlich machen würde

Im Moment verbreiten die Medien, dass die Organisation Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) die großbritannische Darstellung bestätigt hätte. Damit wird suggeriert, dass Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich wäre: Die “Welt” titelte ihren Videobeitrag: “Fall Sergej Skripal: Labore bestätigen russische Herkunft des Nervengifts.” Damit wird jedoch ein falscher Eindruck erweckt, was angesichts der gespannten weltpolitischen Lage unverantwortlich ist.

Laut großbritannischer Experten wäre es das Gift “A234” gewesen. Das bestätigt die OPCW. Dieses Gift wurde in sowjetischer Zeit entwickelt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war die Formel jedoch bekannt. Die US-Streitkräfte untersuchten das Gift und beschrieben es genau. Daher könnte es auch in den USA hergestellt worden sein oder sonstwo. Von der “russischen Herkunft” kann nicht abgeleitet werden, dass Russland das Gift herstellte und für den Angriff auf die Skripals einsetzte. Großbritannische Experten betonen dies auch indirekt.

Es ist daher unverantwortlich, den Bericht dermaßen umzubieten, wie es im Moment die Medien tun. Es ist Öl auf das Feuer der Kriegstreiber. Hier ein paar Überschriften:

“Vier Labore bestätigen russische Herkunft von Gift im Skripal-Fall”. Im Artikel befindet sich eine Werbeanzeige für einen Artikel: Ein Foto des russischen Präsidenten Putin, mit der Überschrift “Der Dauer-Leugner” (welt)

“Experten bestätigen britische Angaben
Ex-Spion Skripal wurde mit tödlicher Chemikalie vergiftet” (Spiegel)

“Giftanschlag auf Ex-Spion
OPCW bestätigt britische Erkenntnisse” (tagesschau)

“Fall Skripal
Moskau weist OPCW-Bericht zurück, London fordert Konsequenzen”! (Spiegel) Im Artikel unter Überschrift wird keine Quelle für diese Behauptung gegeben, dass “Moskau” den Bericht zurückweist!

Im englischen Wikipedia wird ein Geheimbericht der US-Armee zitiert und aus deren Analyse zitiert. Das Gift wird als extrem gefährlich und in kleinen Mengen tödlich bezeichnet. Wie konnten die Skripals den Kontakt überleben?

“According to a classified (secret) report by the US Army National Ground Intelligence Center in Military Intelligence Digest dated 24 January 1997,[6] the agent designated as A-232 and its ethyl analog A-234, developed under the Foliant program, “are as toxic as VX, as resistant to treatment as soman, and more difficult to detect and easier to manufacture than VX”. The binary versions of the agents reportedly uses acetonitrile and an organic phosphate “that can be disguised as a pesticide precursor.” (wikipedia)

Zusammenstellung von Fernsehmoderatoren, die alle im selben Wortlaut vor Fake-News im Internet warnen

Die Internet-Platform “Deadspin” schnitt gleichlautende Meldungen, die lokale Fernsehprogramme verbreiteten, zusammen. So warnen verschiedene Moderatoren aus verschiedenen Sendungen im Chor vor “fake”-news im Internet. Auf diese Weise kommt ein erschreckender “Rudel-Journalismus” zum Vorschein, der mich auch hierzulande verstört. Von der taz bis zur faz schreiben zu wichtigen Themen inhaltlich alle dasselbe.  Zusammenstellung von Fernsehmoderatoren, die alle im selben Wortlaut vor Fake-News im Internet warnen weiterlesen

Medien verbreiten belastende Fake-news über mutmaßlichen Vegas-Schützen Paddock

Vor ein paar Tagen waren die mainstream-Medien voll mit der Schlagzeile, dass der mutmaßliche Vegas-Schütze Stephen Paddock handschriftliche Berechnungen auf einem Notizzettel hinterließ.

„Er hatte das alles aufgeschrieben und berechnet. Darum wusste er genau, wohin er schießen muss, um seine Ziele zu treffen“, sagte der Beamte der Polizei Las Vegas, David Newton, gegenüber CBS.” (sputnik)

Diese Meldung wurde unkritisch verbreitet. Medien verbreiten belastende Fake-news über mutmaßlichen Vegas-Schützen Paddock weiterlesen

BR-Rundfunkratsvorsitzender Dr. Lorenz Wolf: Beim NSU-Fall müssen Staatsorgane ermitteln, auswerten, offene Fragen beantworten

Mitte Februar 2017 schrieb ich eine Programmbeschwerde über den als “Dokumentarfilm” beworbenen “Der NSU-Komplex”, für den Stefan Aust und Dirk Laabs verantwortlich sind. Der Film wird im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen gezeigt und beworben, produziert vom Bayerischen Rundfunk (BR).

In diesem Machwerk werden Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos als rechtsterroristische NSU-Mörder diffamiert, ohne auf die sie entlastenden Indizien einzugehen, ohne die Möglichkeit anderer Täter und Hintergründe anzuführen. Es wird dazu auf eklatante Weise gegen die journalistische Sorgfaltspflicht verstoßen, sowie gegen den Grundsatz der Objektivität.

Als Antwort schrieb mir Dr. Lorenz Wolf, Vorsitzender des BR-Rundfunkrates, sinngemäß, dass doch nicht ernsthaft an der Schuld der zwei Männer gezweifelt werden könnte. BR-Rundfunkratsvorsitzender Dr. Lorenz Wolf: Beim NSU-Fall müssen Staatsorgane ermitteln, auswerten, offene Fragen beantworten weiterlesen

Aust/Laabs bezeichnen Böhnhardt/Mundlos als “NSU-Mörder”

Hier einige Beispiele, bei denen vor allem die Journalisten Stefan Aust und Dirk Laabs Böhnhardt/Mundlos als “NSU-Mörder” bezeichnen, ohne ein “mutmaßlich”. Was sie im Film “NSU-Komplex” machten, war also keine Ausnahme gewesen.

NSU-Mörder arbeitete bei V-Mann des Verfassungsschutzes (…) “In den letzten beiden Jahren seiner V-Mann-Tätigkeit betrieb er eine Baufirma in Zwickau und beschäftigte dort den NSU-Mörder Uwe Mundlos, (…)” Von Stefan Aust, Helmar Büchel, Dirk Laabs, 

“(…)wonach zumindest der NSU-Mörder Uwe Mundlos, möglicherweise aber auch Beate Zschäpe bei (…)” Von Stefan Aust, Helmar Büchel, Dirk Laabs 

“Immerhin waren die NSU-Mörder Böhnhardt und Mundlos da noch unterwegs. Aber nach deren Selbstentlarvung durch Selbstmord gab und gibt es keinen Grund mehr, die Aufklärung einer zehnfachen Mordserie zu behindern.” Stefan Aust, 01.03.2015

“Wie nah war der Verfassungsschutz den NSU-Mördern? (…) alle von ihnen heute entweder tote Täter wie Mundlos und Böhnhardt – oder als mutmaßliche Helfer (…).” Stefan Aust, Per Hinrichs, Dirk Laabs | Veröffentlicht am 01.03.2015

“Das unverschämte Glück der NSU-Mörder (…) Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hätten schon bei ihrem ersten Mord auffliegen können.”  Hannelore Crolly, 10.07.2013

“(…) kamen die Ermittler der Soko Bosporus den Persönlichkeiten der zwei NSU-Mörder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sehr nahe.” kein Journalist als Autor genannt, 06.03.2013

Einspruch gegen die Antwort des BR-Rundfunkrates zur Programmbeschwerde NSU-Komplex

Bayerischer Rundfunk
Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats
Rundfunkplatz 1
80335 München

Einspruch gegen Ihre Antwort vom 22.05.17 auf meine Programmbeschwerde zum „NSU-Komplex“ vom 14.02.2017

Sehr geehrter Herr Rundfunkratsvorsitzender Dr. Wolf,  Einspruch gegen die Antwort des BR-Rundfunkrates zur Programmbeschwerde NSU-Komplex weiterlesen