Ich fand im Wortprotokoll der 43. Sitzung des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages eine unglaublich klingende Behauptung der linken Bundestagsabgeordneten Petra Pau. Laut ihr hätte Franz Fuchs einen Sprengstoff-Lieferanten gehabt, der ihr bekannt wäre. Franz Fuchs hätte laut offizieller österreichischer Darstellung als Einzeltäter von 1993 bis 1997 die österreichische Briefbombenserie verübt. Zum Zweiten hätte laut Pau dieser Lieferant Anfang der 2000er Jahre zeitweise in einer Wohngemeinschaft mit dem Lebensgefährten von Corinna G. gelebt. Corinna G. besuchte zwischen 2005 und Anfang 2006 bis zu drei Mal das kasseler Internetcafe, indem im April 2006 ein Ceska-Morde stattfand. Außerdem war sie in den 90er Jahren beim sogenannten “Thüringer Heimatschutz” dabei, als dort 1996/1997 Briefbomben-Attrappen auftauchten. Diese thüringer Attrappen sind laut Bundeskriminalamt aus ein und derselben Werkstatt mit den Briefbomben-Attrappen, die 1999 in Österreich verschickt wurden.
Archiv der Kategorie: Bombenanschläge
“Welt” zeigte 2009 Foto von blaulackierten Bomben – Ähnlichkeit mit Keupstraßen-Bombe
Im Jahr 2009 berichtete die “welt” über die 20 ausgehobenen Waffendepots, die (nach Regierungsversion) allein der rechtsextreme und psychisch kranke Obdachlose Michael Krause angelegt hätte; ich berichtete hier und hier bereits. “Welt” zeigte 2009 Foto von blaulackierten Bomben – Ähnlichkeit mit Keupstraßen-Bombe weiterlesen
Zeugenmanipulation bei Bombenanschlag in Probsteigasse
In einem Interview mit dem “Spiegel” verteidigte sich Johann Helfer, nicht für den Bombenanschlag in der Probsteigasse verantwortlich gewesen zu sein. Er hätte Ende 2000 keine langen Haare gehabt, deshalb würde das Phantombild nicht zu ihm passen. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss in Nordrhein-Westfalen (NRW) schreibt im seinem Abschlussbericht, dass es keine Belege gäbe, dass er der Bombenleger war. Die Internetseite “Volldraht” berichtete jedoch von Zeugenaussagen, die ihn belasten könnten. Zeugenmanipulation bei Bombenanschlag in Probsteigasse weiterlesen
War der Obdachlose Michael Krause Teil des NSU-Netzwerkes?
Der “Spiegel” berichtet heute über einen DNA-Fund am Unterhemd des Mordopfers Enver Simsek. Dort befand sich (ein Teilmuster der) DNA des Obdachlosen Michael Krause. Über Krause berichtete ich bereits, weil es Überschneidungen zum NSU-Komplex gibt. War der Obdachlose Michael Krause Teil des NSU-Netzwerkes? weiterlesen
Bombenanschlag Probsteigasse – Informant soll keine Ähnlichkeit mit Phantombild haben
Die Anklage der Bundesanwaltschaft behauptet, dass das Trio Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe für den Bombenanschlag in der Probsteigasse in Köln verantwortlich wäre. Das Phantombild des Tatverdächtigen zeigt jedoch keinerlei Ähnlichkeit mit den Toten und der Beschuldigten. Anwälte der NSU-Nebenklage und Politiker verdächtigen daher einen Informanten des Verfassungsschutzes aus der rechtsextremen Szene. Er könnte am Anschlag beteiligt gewesen sein. Grundlage ist das Phantombild, das Ähnlichkeit mit ihm haben soll. Das Bild zeigt einen blonden jungen Mann mit längeren Haaren. Die Medien berichteten in den letzten Wochen ausführlich, da diese Ähnlichkeit 2012 vom Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen bestätigt wurde. Bombenanschlag Probsteigasse – Informant soll keine Ähnlichkeit mit Phantombild haben weiterlesen
NSU-Bomben: Bundeskriminalamt vertuschte Sprengstoff-Lieferanten
In münchner NSU-Prozess ging es in den letzten Tagen um den Bombenanschlag in der Keupstraße in Köln. Es ist bis heute unbekannt, von wo der NSU den Sprengstoff herhatte. Doch es gibt Grund zur Annahme, dass das Bundeskriminalamt (BKA) Informationen zurückhält, und Behördenvertreter die Parlamente belügen. Beispielsweise wusste der NSU-Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestages nicht, dass dem BKA die Herkunft des NSU-Sprengstoffes bekannt war. Das “TNT” wäre in den Rohrbomben gewesen, die in Beate Zschäpes Garage gefunden worden wären. NSU-Bomben: Bundeskriminalamt vertuschte Sprengstoff-Lieferanten weiterlesen
Tatort-Zeugen entlasten eher Mundlos und Böhnhardt
Die Anklage gegen die beschuldigte NSU-Haupttäterin Beate Zschäpe steht auf wackligen Beinen. Es besteht der begründete Verdacht, dass Beweise in ihrer Wohnung und im Wohnmobil der toten Uwe Mundlos (UM) und Uwe Böhnhardt (UB) untergeschoben wurden. Darüberhinaus sicherte die Polizei zwar bei den NSU-Tatorten verdächtige DNA und Fingerabdrücke – die passen jedoch nicht zu denen des Trios. Daher stützt sich die Anklage stark auf Zeugen, die UB oder UM gesehen hätten. Aber auch hier schaut es schlecht für die Version der Bundesanwaltschaft aus.
Kriminalhauptkommissar Rainer Grimm, Bundeskriminalamt (BKA), war einer der Ermittler der “EG Ceska”. Im Bundestag-Ausschuss sagte er: Bei “den wenigen Hinweisen aus der Bevölkerung …
… sei nie von „rechten Erscheinungstypen die Rede gewesen“. Neben den fehlenden Bekennerschreiben sei das einer der Gründe dafür gewesen, warum das Bundeskriminalamt (BKA) bis zur Enttarnung des NSU im November 2011 nie in Richtung Rechtsterrorismus ermittelt habe. „Uns haben harte Fakten gefehlt, um ein solches Motiv belegen zu können“. (Bundestag)
Mehr Informationen über die Phantombilder und Hintergründe der Verbrechen finden Sie im folgendem Artikel: “NSU-Opfer wurden vor Hinrichtung bedroht“.
Tatort-Zeugen entlasten eher Mundlos und Böhnhardt weiterlesen
NSU: Piraten tanzen nach Pfeife des Generalbundesanwaltes
In ihrer Stellenausschreibung suchen die sogenannten “Piraten” einen Mitarbeiter für den NSU-Untersuchungsausschuss in NRW (Birgit Rydlewski) NSU: Piraten tanzen nach Pfeife des Generalbundesanwaltes weiterlesen
NSU-Bomben: Die Spur führt nach Österreich
Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt werden medial als “Kern-Trio” des nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) eingeschätzt. Es gibt jedoch keine Beweise, dass sie an den Bombenanschlägen beteiligt waren. Die Spuren verlieren sich stattdessen bei einem toten Obdachlosen und in Österreich. NSU-Bomben: Die Spur führt nach Österreich weiterlesen
NSU: Gibt es Videomaterial vom Bombenanschlag aus der Kölner Keupstraße?
Über die Nagelbombe in Köln vom 9. Juni 2004 wurde bisher in München nicht verhandelt. Termine gibt es noch nicht. Im Juni steht zunächst die Sprengfalle in der Probsteigasse in Köln vom Januar 2001 an. Der Bombenanschlag in der Keupstraße ist komplex und wirft unverändert Fragen auf – auch zehn Jahre danach. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die auch in Nordrhein-Westfalen einen Untersuchungsausschuss zum NSU-Komplex fordern. – Manuskript eines Radiobeitrages des WDR, Sendung Westblick, vom 3. April 2014. Autor: Thomas Moser. NSU: Gibt es Videomaterial vom Bombenanschlag aus der Kölner Keupstraße? weiterlesen