Schlagwort-Archive: Argentinien

Gab es in Villa Gesell eine Bodenreform nach Silvio Gesell?

Die Stadt “Villa Gesell” an der argentinischen Atlantikküste ist nach dem Geld- und Bodenreformer Silvio Gesell benannt. Sein Sohn Carlos Gesell kaufte kurz nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930 einen 20 Quadratkilometer großen Küstenstreifen und pflanzte mit Familienmitgliedern auf den Sanddünen Sträucher und Bäume. Damals finanzierte er den Aufbau der städtischen Infrastruktur mit dem Verkauf der begrünten Grundstücke. Heute dagegen fehlen Investitionen sowohl in Villa Gesell, wie auch in ganz Argentinien, trotz steigender Bodenpreise. Wie kann das sein? Einst finanzierten in Villa Gesell die Grund- und Bodenbesitzer den Aufbau der städtischen Infrastruktur, jetzt fehlen Investitionen. Können sich heute die Besitzer von Grund- und Boden der Finanzierung entziehen (wie in Deutschland) und ihre Gewinne durch Immobilienspekulation privatisieren?

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Argentiniens Geldpolitik nach dem Crash 2001 – Vorbild für Europa?

Im Zuge wachsender Verschuldung verlieren Staaten ihre Handlungsfähigkeit. Das tritt im Kapitalismus immer ein, denn die Kehrseite der Schulden sind umso mehr wachsende Guthaben bei 10% der Bevölkerung. Diese Minderheit gibt die Kredit-Bedingungen vor: Wenn keine Sozialkürzungen und Privatisierungen von Staatseigentum durchgeführt werden, bekommen Staaten keine Kredite mehr. Aufgrund dessen fallen ganze Volkswirtschaften in Depressionen. Ein gutes Beispiel dieser Geld-Diktatur gibt im Moment Griechenland. Aber bereits vor 15 Jahren war ein Land in einer ähnlichen Lage: Argentinien. Das Land hatte eine zu starke Währung und hielt sich an die Vorschläge des Internationalen Währungsfonds (IWF). Deshalb rutschte es Anfang 2000 in eine Wirtschafts- und Währungskrise, die in der Sperrung der Bankkonten 2001 gipfelte. Massenunruhen im ganzen Land brachen aus und zwangen die Regierung zum Rücktritt. 2003 kamen Nestor und Christina Kirchner an die Macht und verweigerten die weitere Aufnahme sogenannter IWF-Rettungskrediten. Inwieweit könnte Argentinien heute als Vorbild dienen, die Verschuldungskrise zu lösen?

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Auf den Spuren von Silvio Gesell in Argentinien

An der Atlantikküste Argentiniens, 12.000 km von Deutschland entfernt, befindet sich die Kleinstadt „Villa Gesell“. Sie ist nach Silvio Gesell benannt, dem Begründer der sogenannten “Freiwirtschaftslehre”. Die Stadt befindet sich 300 km süd-östlich von Buenos Aires. Viele Argentinier kennen „Villa Gesell“, da hunderttausende an ihren kilometerlangen Sandstränden die Sommerferien verbringen. Viele besuchen das Stadt-Museum, dass über den Geldreformer, die Familiengeschichte und den Aufbau der Stadt informiert.  Auf den Spuren von Silvio Gesell in Argentinien weiterlesen

Die Blutspur des IWF – “Katastrophen-Kapitalismus”, Teil 2

Der erste Teil der Buchzusammenfassung stellte dar, wie sich die Ideologie des “freien Marktes” von Milton Friedman durchsetzen konnte – es nahm den Umweg über den Internationalen Währungsfond (IWF) und Weltbank. Heute verfolgt die westliche Politik  deren Ratschläge als “alternativlos”. Dies ist verwunderlich, da die Reformen stets zum wirtschaftlichen und sozialen Niedergang eines Großteils der Bevölkerung beitragen. Es ist eine schockierende Blutspur, die Naomi Klein in ihrem Buch “Die Schock-Strategie, Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus” aufzeigt. Der demnächst erscheinende dritte Teil spekuliert über die wirklichen Hintergründe dieses globalen Siegeszuges. Die Blutspur des IWF – “Katastrophen-Kapitalismus”, Teil 2 weiterlesen

Ukraine wird zum “gescheiterten Staat” wie Afghanistan, Libyen, Irak

Wie kann es sein, dass der Westen zwar militärisch einen Staat besiegen kann, aber danach keine Demokratie und Frieden schafft, sondern Anarchie, Hass und Terror? Ist er unfähig oder ist es das Ziel, einen gescheiterten Staat zu schaffen? Ukraine wird zum “gescheiterten Staat” wie Afghanistan, Libyen, Irak weiterlesen

Was machte der “heilige Vater” für die Diktatur Argentiniens?

Der neue Papst Franziskus I ist der Argentinier Jorge Mario Bergoglio. Er war der oberste Jesuit des Landes – während einer der dunkelsten Zeiten Argentiniens: Es war die Zeit der Militär-Diktatur, die von 1976 bis 1983 wütete. Ähnlich wie während der Nazi-Zeit (stern), hat sich die offizielle katholische Kirche dort der Diktatur nicht offen entgegen-gestellt. Im Gegenteil Glaubensbrüder erhoben damals schwere Vorwürfe, auch gegen Bergoglio, die heute die katholische Kirche zurückweist: Dahinter würden “anti-klerikale linke Elemente“ stecken (ksta). Was machte der “heilige Vater” für die Diktatur Argentiniens? weiterlesen