Alle Beiträge von Georg Lehle

Zivilstreife übersah NSU-Wohnmobil in Stregda

Im Abschlussbericht des zweiten Untersuchungsausschusses des Bundestages steht:

“Das Protokoll über eine Besprechung am 16. November 2011 der BAO Trio hält fest, dass …

„… Kollegen einer Zivilstreife, die 5-10 Minuten vor den Explosions- und Schussgeräuschen am Platz des Wohnmobils im Rahmen der Ring 30-Fahndung vorbeigefahren sind, […] angegeben [haben, Anm.], dass das Wohnmobil zu diesem Zeitpunkt noch nicht dort gestanden habe […].“400

Zu diesem Sachverhalt befragt, hat der Zeuge LKD Menzel erklärt:

„Ja, also, ich denke mal, es ist ein Wahrnehmungsfehler. Es ist
ein Wahrnehmungsfehler, weil aus der objektiven Beurteilung
der Lage, dass das Wohnmobil hinten an, ich glaube, es war ein
Chrysler gewesen, geparkt worden ist, der ja befragt worden ist
zum Parken, die Vernehmung aus dem Zeugenbereich heraus
den Zeitraum ziemlich gut einengt – – ist aus meiner Sicht diese
Aussage der Beamten Wahrnehmungsfehler, unglaubhaft.“

Nach Regierungsdarstellung hätten zwei Streifenbeamte zufälligerweise kurz darauf das Wohnmobil entdeckt. Während der Befragung sagte einer der beiden, Frank Mayer, aus, dass „wir die die Information bekommen, dass da etwas stehen soll (…).“

„Abg.Adams:
Ist das so, dass Sie vorher Ihrer Leitstelle sagen, also wir fahren jetzt in das Neubauviertel oder wir sind da fertig, fahren jetzt noch einmal in das Viertel in Stregda?
Herr M.:
Ja, wir waren vorher noch einmal auf dem PEP, also in Höltzelsroda dieses Einkaufszentrum, da hatten wir die die Information bekommen, dass da etwas stehen soll, und davon sind wir dann eben weiter rumgefahren. Direkt gesagt das wir jetzt dahin fahren haben wir nicht.
Herr Adams:
Also es kann nicht sein, dass die das vorher schon gehört hatten und dann…
Herr M.:
Nein, wir haben definitiv erst mitgeteilt, als wir es festgestellt hatten. Also vorher haben wir nicht gesagt wo wir hinfahren.“

NSU-Ausschuss trifft absurde Aussagen zur DNA-freien Jogginghose, zweiten Pumpgun-Hülse und Zschäpes DNA-freiem Benzinkanister

Der Innenausschuss des Bundestages wurde vor Jahren über die Ungereimtheiten bei der Beweismittel-Sicherung informiert. Der Bundestag setzte daraufhin einen zweiten NSU-Untersuchungsausschuss ein, der jedoch keine der Punkte aufklären konnte. Anhand verschiedener Beispiele wird deutlich, dass die Parlamentarier parteiübergreifend die Augen verschlossen haben.

Jogginghose von Uwe Mundlos mit Blut von Michele Kiesewetter NSU-Ausschuss trifft absurde Aussagen zur DNA-freien Jogginghose, zweiten Pumpgun-Hülse und Zschäpes DNA-freiem Benzinkanister weiterlesen

NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages: “Gerri” ist Böhnhardt – trotz Größenunterschied!

Der (zweite) NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages schreibt in seinem Abschlussbericht, dass das Foto “gerri auf kamera.avi“ Uwe Böhnhardt darstellt – das Bundeskriminalamt hätte dies festgestellt. Dabei ist diese Zuschreibung wegen der Größendifferenz unhaltbarNSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages: “Gerri” ist Böhnhardt – trotz Größenunterschied! weiterlesen

Multifunktionstool gehörte Kiesewetter – von polizeilicher Asservatenkammer direkt in die Zwickauer NSU-Wohnung?

Im März 2016 schrieb ich verschiedene Mitglieder des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages an, um die Abgeordneten über ein Multifunktionstool “Victorinox” zu informieren, siehe Artikel “Wurde ein dienstliches oder privates Taschenmesser gefunden?“.  Multifunktionstool gehörte Kiesewetter – von polizeilicher Asservatenkammer direkt in die Zwickauer NSU-Wohnung? weiterlesen

Überschneidungen NSU-Komplex und Kindesmissbrauch

Es gibt zwar personelle und inhaltliche Überschneidungen, jedoch ist davon auszugehen, dass es sich nur um bloße Zufälle handelt. Zu Dokumentationszwecken werden diese Überschneidungen dargestellt, in Form von Textbausteinen anderer Internetseiten.  Überschneidungen NSU-Komplex und Kindesmissbrauch weiterlesen

Leseempfehlung: “Überwindung des Kapitalismus unter Beibehaltung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs”, von Karl Walker

Karl Walker war ein Sozialwissenschaftler und Politiker der Partei des “Neuen Bundes”, verstorben 1975, siehe wikipedia. Er veröffentlichte Artikel und Bücher u. a. über freiwirtschaftliche Geldreformen und die Geschichte des Geldes.

Sein aus dem Jahr 1954 kommender Artikel “Überwindung des Kapitalismus unter Beibehaltung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs” erschien als Reaktion auf ein Streitgespräch mit einem britischen Sozialisten. Daher fehlt es nicht an Grundsatzkritik an den Thesen von Karl Marx. Entnommen sind die Textbausteine hier. Leseempfehlung: “Überwindung des Kapitalismus unter Beibehaltung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs”, von Karl Walker weiterlesen

Worauf basierte die NSU-Terrorwarnung im Jahr 2000?

Am 28.04.2000 warnte der sächsische Geheimdienst, vier Monate vor dem ersten Ceska-Mord: Der Zweck des untergetauchten Trios wäre „schwere Straftaten gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung zu begehen“. So konnte der Dienst genehmigt bekommen, das Trio und ihr Umfeld abzuhören.

 „Das Vorgehen der Gruppe (gemeint ist das Neonazi-Trio) ähnelt der Strategie terroristischer Gruppen, die durch Arbeitsteilung einen gemeinsamen Zweck verfolgen.“

„Report Mainz“ titelt:

Worauf basierte die NSU-Terrorwarnung im Jahr 2000? weiterlesen

40 Geheimdienst-Informanten bemerkten keinen rechtsterroristischen NSU

Der Journalist Andreas Förster fasst die vielen Informanten zusammen, die im persönlichen Umfeld des sogenannten “NSU-Trios” sich aufhielten.

Dazu passt, dass nach dem 04.11.2011 und der sogenannten NSU-Selbstenttarnung der Geheimdienst “Verfassungsschutz” hunderte Akten von Informanten schredderte. Trotz der negativen medialen Berichterstattung wurde die Aktion bis Juli 2012 durchgezogen.

Was jedoch hinter dieser Aktion steckt, ist bis heute unklar. Im Laufe der Jahre wurde jedoch die These widerlegt, dass eine Beteiligung oder Mitwisserschaft von Informaten an den sogenannten “NSU-Verbrechen” vertuscht werden sollte. Der Grund:

Kein einziger Informant bestätigt in persönlichen Gesprächen mit Parlamentariern und Journalisten die Existenz einer rechtsterroristischen NSU-Kleinstzelle bzw. -Netzwerkes. Welcher Informant hätte sich die ausgelobte Belohnung von 300.000 Euro entgehen lassen?

Eine besondere Rolle unter den Informanten spielte Thomas Richter, alias “Corelli”. Von ihm stammte eine “NSU-CD”, die zwar keinen Zweifel an seiner rechtsextremen Gesinnung lässt, aber keinerlei Bezug zu den Ceska-Morden, Kölner Bombenanschlägen und Banküberfallen erkennen lässt, die heute dem NSU zugeschrieben werden. Bevor “Corelli” zur CD befragt werden konnte, wurde er gleichfalls “geschreddert”, er wurde hochwahrscheinlich durch Rattengift umgebracht. Ähnlich verhält es sich zum “NSU-Manifest”, welches Beate Zschäpe zugeschrieben wird.

Daher ist davon auszugehen, dass die Vernichtung der Akten folgendem Zweck diente: Es sollten alle Bezüge von Informanten zu dem sogenannten “NSU-Trio” vertuscht werden.

Hochwahrscheinlich ist, dass der Geheimdienst durch den 04.11.11 überrascht wurde, da erst ab dem 09.11.11 die Aktenzerstörung begann. Genau einen Tag vorher, am 08.11.11 wurde der “National-Sozialistische-Untergrund” erstmals als Terrorgruppe und als Täter festgelegt, im Bundeskanzleramt während einer Lagebesprechung. Offensichtlich erging erst dann der Schredderbefehl. Das würde gegen eine Beteiligung des Geheimdienstes bei der sogenannten “Selbstenttarnung des NSU” sprechen, ansonsten wäre es nicht zu dieser überstürzten Aktion gekommen.

Das Trio dürfte wahrscheinlich vom tiefen Staat 1998 in den Untergrund geschickt und dort unterhalten worden sein, um sie später als Sündenböcke für ungeklärte Verbrechen zu benutzen. Jedoch könnte nach dem letzten Mord eine andere Situation eingetreten sein: Der Geheimdienst fürchtete ab 2006, in den NSU-Strudel mitreingezogen zu werden, da am letzten Ceska-Tatort ein Geheimdienst-Beamter unter Mordverdacht geriet. Dies könnte ein Grund gewesen sein, eine “Selbstenttarnung des NSU” seitdem abzulehnen.

Aust/Laabs bezeichnen Böhnhardt/Mundlos als “NSU-Mörder”

Hier einige Beispiele, bei denen vor allem die Journalisten Stefan Aust und Dirk Laabs Böhnhardt/Mundlos als “NSU-Mörder” bezeichnen, ohne ein “mutmaßlich”. Was sie im Film “NSU-Komplex” machten, war also keine Ausnahme gewesen.

NSU-Mörder arbeitete bei V-Mann des Verfassungsschutzes (…) “In den letzten beiden Jahren seiner V-Mann-Tätigkeit betrieb er eine Baufirma in Zwickau und beschäftigte dort den NSU-Mörder Uwe Mundlos, (…)” Von Stefan Aust, Helmar Büchel, Dirk Laabs, 

“(…)wonach zumindest der NSU-Mörder Uwe Mundlos, möglicherweise aber auch Beate Zschäpe bei (…)” Von Stefan Aust, Helmar Büchel, Dirk Laabs 

“Immerhin waren die NSU-Mörder Böhnhardt und Mundlos da noch unterwegs. Aber nach deren Selbstentlarvung durch Selbstmord gab und gibt es keinen Grund mehr, die Aufklärung einer zehnfachen Mordserie zu behindern.” Stefan Aust, 01.03.2015

“Wie nah war der Verfassungsschutz den NSU-Mördern? (…) alle von ihnen heute entweder tote Täter wie Mundlos und Böhnhardt – oder als mutmaßliche Helfer (…).” Stefan Aust, Per Hinrichs, Dirk Laabs | Veröffentlicht am 01.03.2015

“Das unverschämte Glück der NSU-Mörder (…) Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hätten schon bei ihrem ersten Mord auffliegen können.”  Hannelore Crolly, 10.07.2013

“(…) kamen die Ermittler der Soko Bosporus den Persönlichkeiten der zwei NSU-Mörder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sehr nahe.” kein Journalist als Autor genannt, 06.03.2013

Einspruch gegen die Antwort des BR-Rundfunkrates zur Programmbeschwerde NSU-Komplex

Bayerischer Rundfunk
Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats
Rundfunkplatz 1
80335 München

Einspruch gegen Ihre Antwort vom 22.05.17 auf meine Programmbeschwerde zum „NSU-Komplex“ vom 14.02.2017

Sehr geehrter Herr Rundfunkratsvorsitzender Dr. Wolf,  Einspruch gegen die Antwort des BR-Rundfunkrates zur Programmbeschwerde NSU-Komplex weiterlesen