Der Henker vergleicht die Weltordnung des Mittelalters mit der heutigen und kommt zum Schluss: Es hat sich kaum was verändert! Vermögen und Schulden sind Gottesurteile. Am Ende erlöst er einen armen Sünder mit einem Schuldenschnitt per Fallbeil.
Alle Beiträge von Georg Lehle
NSU-“Bekennervideo”: Drehbuch-Autoren nur mit “geringer Wahrscheinlichkeit” Böhnhardt, Mundlos?
Am 16. März 2016 berichtete ZEIT-Journalist Tom Sundermann vom 270. Verhandlungstag des NSU-Prozesses. Es sagten zwei BKA-Polizeibeamte zum sogenannten NSU-Bekennervideo aus. Sie betonten, dass bis heute unklar sei, “auf welchem Computer die Dateien hergestellt wurden.” Es wäre lediglich “einigermaßen gesichert”, dass Böhnhardt/Mundlos das Drehbuch zum NSU-Bekennervideo handschriftlich geschrieben hätten. NSU-“Bekennervideo”: Drehbuch-Autoren nur mit “geringer Wahrscheinlichkeit” Böhnhardt, Mundlos? weiterlesen
Unerschütterlicher Glaube an NSU-Täterschaft
Seit Jahren drehen sich die Diskussionen um die Frage, ob der “National-Sozialistische-Untergrund” nur aus drei Personen bestand (Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe), oder ob es noch mehr Täter gegeben hätte. Damit bewegt sich das Meinungsspektrum seit November 2011 im gleichen Rahmen – es wird stets vorausgesetzt, dass “NSU-Rechtsterroristen” die Ceska-Mordserie begangen hätten, genauso wie den heilbronner Polizistenüberfall sowie zwei Bombenanschläge in Köln und einen weiteren in Nürnberg. Wer dies anzweifelt, bricht ein Tabu, obwohl die Beweislage für eine NSU-Täterschaft sehr dünn ist.
Daher sollte die Diskussion endlich eine dritte Möglichkeit ins Auge fassen: Dient der NSU als Tarnlegende, um die wahren Hintergründe zu vertuschen? Wurde das Trio gezielt 1998 in den Untergrund platziert, um ihnen später Verbrechen als (angebliche) Rechtsterroristen anhängen zu können?
Im Folgenden werden erst die Aussagen des Informanten “Erbse” diskutiert, dann geht es um den Bericht des hessischen Geheimdienstes, dem sogenannten “Verfassungsschutz”, der 120 Jahre weggeschlossen werden soll. Was spricht für die dritte Möglichkeit, was dagegen? Unerschütterlicher Glaube an NSU-Täterschaft weiterlesen
Heilbronner Polizistenmord: Die vertuschte “3-Männer-Spur”
Heilbronner Polizistenmord, 25.04.2007: Bis heute unbekannte Personen überfallen gegen 14:00 auf der heilbronner Theresienwiese die Böblinger Bereitschaftspolizisten Michele Kiesewetter (MK) und Martin Arnold und rauben dienstliche Ausrüstungsgegenstände. Der Sicherheitsapparat versucht seit Ende 2011 vergeblich, den Polizistenmord dem National-Sozialistischen-Untergrund (NSU) anzudrehen. In einem Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) steht, dass es “keinen eindeutigen Nachweis” gibt, “dass Böhnhardt und Mundlos am Tattag in unmittelbarer Tatortnähe Theresienwiese waren.” Fehlgeleitete Ermittlungen begannen jedoch schon kurz nach dem Überfall: Es tauchte das “Heilbronner Phantom” auf, eine dubiose DNA-Spur, die alle anderen Ermittlungsrichtungen über Jahre verdrängte. Erst als sie sich als DNA-Trugspur auflöste, begannen ab 2009 endlich ernstzunehmende Ermittlungsanstrengungen, die jedoch von der “Selbstenttarnung des NSU” gestoppt wurden. Eine heiße Spur ergab sich aus Hinweisen einer Vertrauensperson. Laut ihr wäre der Heilbronner Polizistenüberfall von drei Männern begangen worden, die Teil der Russen-Mafia gewesen wären. Tatsächlich tauchen in den Ermittlungsakten bereits 2007 immer wieder drei Männer auf, teilweise in Verbindung mit einem dunkelblauen Audi. Die Zeugenaussagen aus den Polizeiakten werden im folgenden dargestellt. Heilbronner Polizistenmord: Die vertuschte “3-Männer-Spur” weiterlesen
Teil 5) … und wenn es eine PLO-Ceska gewesen war?
Der abschließende fünfte Teil behandelt die Frage, ob es sich bei der Tatwaffe um eine der sogenannten “PLO”-Waffen gehandelt haben könnte. Es werden die verschiedenen dafür und dagegen sprechenden Punkte vorgestellt. Teil 5) … und wenn es eine PLO-Ceska gewesen war? weiterlesen
Teil 4) Wer könnte Hinweisgeber “Mayer” sein?
In diesem Teil wird der Frage nachgegangen, wer der Hinweisgeber “Mayer” sein könnte. Er gab Ermittlern der Ceska-Mordserie ab 2006 Hinweise auf den Täterkreis, die sich später (wohl) als richtig herausgestellt haben. Als Bundestagsabgeordnete im parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) nachfragten, schützten Behördenvertreter seine Identität, auch die Politiker Edathy (SPD) und Binninger (CDU) bewiesen ihre Loyalität. Arbeitete Mayer mit den Behörden zusammen, als “Vertrauensperson” der Polizei oder als Informant des Geheimdienstes?
Teil 3) Wollten Ermittler nicht wissen, wer Ceska mit Schalldämpfer erhielt?
Die ersten beiden Teil zeigen die erstaunliche Vorahnungen auf, welche der Chef-Ermittler der Ceska-Mordserie Wolfgang Geier in den Jahren 2005-2007 entwickelte. Es wurde hinterfragt, ob es sich um Vorwissen über eine geplante “NSU-Selbstenttarnung” handeln könnte und hinterfragt, warum es dann doch nicht dazu gekommen sein könnte. Dieser Teil drei befasst sich mit den unfassbaren Ermittlungs”pannen” bzgl. der Tatwaffe und stellt die These auf, dass Ermittler gar nicht ermitteln wollten, an wem die Tatwaffe gelangt sein könnte. Teil 3) Wollten Ermittler nicht wissen, wer Ceska mit Schalldämpfer erhielt? weiterlesen
Teil 2) Hatte Wolfgang Geier Vorwissen über Schalldämpfer-Nutzung bei Ceska-Morden?
Der erste Teil zeigte auf, dass im Mai 2006 die “Einzeltäter”-Fallanalyse von der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) “Bosporus” übernommen wurde. Im August 2006 trat deren Chef Wolfgang Geier in “Aktenzeichen XY – ungelöst” auf, präsentierte die Studie der Öffentlichkeit, zusammen mit einer Ceska-Handfeuerwaffe auf der ein Schalldämpfer aufgeschraubt werden konnte. Laut seiner Angabe war er bereits Mitte 2005, nach dem fünften Mord, von der Schalldämpfernutzung informiert gewesen, im Gegensatz zum Bundeskriminalamt (BKA), dessen Gutachten vom 22.05.2006 datiert. Von wo hatte Geier die Information erhalten? Teil 2) Hatte Wolfgang Geier Vorwissen über Schalldämpfer-Nutzung bei Ceska-Morden? weiterlesen
Teil 1) Warum war Profiler Alexander Horn dem NSU bereits 2006 auf der Spur?
Einerseits erbrachten die Ermittlungen vor Ort keine Hinweise, dass die Ceska-Morde von Böhnhardt/Mundlos begangen wurden, andererseits führt der Weg der Ceska-Tatwaffe von der Schweiz direkt ins Umfeld des sogenannten NSU-Trios; NSU steht für “National-Sozialistischer-Untergrund”. Im Brandschutt vor Zschäpes Wohnung fanden Ermittler die Tatwaffe. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht: Trotz umfangreicher Ermittlungen, etwa Befragungen von Zeugen und Informanten der Behörden, ist der Ermittlungsstand bis heute der gleiche geblieben: Ein NSU ist nicht erkennbar.
Angesichts dessen ist die Frage, warum der Profiler Alexander Horn 2006 eine neue Fallanalyse präsentierte, die zwei rechtsextreme Männer als Täter nahelegt. Bis heute ist ungeklärt, wie die Polizei auf diese neue Ermittlungsrichtung kam. Wurden die Ermittlungen in die “politisch richtige” Richtung gelenkt, beruhten sie auf Vorwissen auf eine mögliche “NSU-Selbstenttarnung”, die im Jahr 2006 oder 2007 stattfinden sollte? Vorauswissen könnte die Ungereimtheiten erklären. Teil 1) Warum war Profiler Alexander Horn dem NSU bereits 2006 auf der Spur? weiterlesen
Wurde Andreas Temme hereingelegt?
Zurecht glaubt fast niemand die Darstellung des früheren hessischen Geheimdienstbeamten Andreas Temme. Als er am 6. April 2006 in einem kasseler Cafe im Internet surfte, hätte er nichts davon mitbekommen, dass der Betreiber Halit Yozgat erschossen wurde. Er hätte vergebens nach ihm gesucht, um zu zahlen, dabei lag das Opfer hinter der Theke. Zeitweise stand Temme unter Mordverdacht, aber welche alternative Hintergründe könnte es stattdessen geben? Wurde er reingelegt? Wurde Andreas Temme hereingelegt? weiterlesen