Institutioneller Rassismus spielte keine Rolle bei Ceska-Morden, am Beispiel des 8. Mordopfers Mehmet Kubasik

Thüringer Parlamentarier warfen Ermittlern freiwillige “Erkenntnis-Isolation” vor, weil das sogenannte NSU-Trio seit 1998 trotz Zielfahndung und Haftbefehlen nicht festgenommen hätte werden können. “Erkenntnis-Isolation” herrscht jedoch auch innerhalb der politischen Klasse. Hartnäckig werfen Politiker Ermittlern vor, sie hätten Spuren auf rechtsextremistische Täter ignoriert, wegen des in Behörden herrschenden “institutionellen Rassismus”. Stattdessen wären die Hinterbliebenen verdächtigt worden – wegen des vorgefertigten Weltbildes (angeblich) krimineller Immigranten. Anhand des vorletzten Ceska-Mordes an Mehmet Kubasik in Dortmund wird diese Darstellung in Frage gestellt und verworfen. Es wird deutlich, dass der Ausschuss die sich aufdrängenden Ungereimtheiten dagegen ignorierte.  Institutioneller Rassismus spielte keine Rolle bei Ceska-Morden, am Beispiel des 8. Mordopfers Mehmet Kubasik weiterlesen

Widerlegen Totenflecken Sterbezeit von Mundlos, Böhnhardt?

Gabriele Muthesius veröffentlichte im “Blättchen” am 10.04.17 eine interessante Analyse. Darin erklärt sie den Hintergrund folgender Aussage von Wolfgang Schorlau und Ekkehard Sieker:

  • “Sowohl Uwe Mundlos, als auch Uwe Böhnhardt waren wenigstens 12 Stunden vor dem offiziell angegebenen Todeszeitpunkt bereits tot.” (kontext)

Die Erklärung sind die Totenflecken bei Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Widerlegen Totenflecken Sterbezeit von Mundlos, Böhnhardt? weiterlesen

Zeugenmanipulation bei Bombenanschlag in Probsteigasse

In einem Interview mit dem “Spiegel” verteidigte sich Johann Helfer, nicht für den Bombenanschlag in der Probsteigasse verantwortlich gewesen zu sein. Er hätte Ende 2000 keine langen Haare gehabt, deshalb würde das Phantombild nicht zu ihm passen. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss in Nordrhein-Westfalen (NRW) schreibt im seinem Abschlussbericht, dass es keine Belege gäbe, dass er der Bombenleger war. Die Internetseite “Volldraht” berichtete jedoch von Zeugenaussagen, die ihn belasten könnten.  Zeugenmanipulation bei Bombenanschlag in Probsteigasse weiterlesen

Erstellte Jerzy Montag dem Bundestag ein ungenügendes Gutachten über toten NSU-Zeugen Thomas Richter?

Am 06.10.14 beauftragte das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages den ehemaligen grünen Spitzenpolitiker Jerzy Montag, die Vorgänge, im Zusammenhang mit der am 07.04.2014 tot aufgefundenen V-Person Corelli, zu untersuchen. Am 05.05.2015 legte er dem Gremium, das für die Kontrolle der Geheimdienste zuständig ist, seinen Bericht vor. Dort enthalten ist eine Weißwaschung der Behörden: Er als ernannter Sachverständiger stellte fest, dass “keine vernünftigen Zweifel an einem natürlichen Tod” von Thomas Richter (Corelli) bestünden. Angesichts der sich verdichtenden Hinweise auf eine Ermordung, stellt sich die Frage: Wie konnte es zu dieser Darstellung Montags kommen? Erstellte Jerzy Montag dem Bundestag ein ungenügendes Gutachten über toten NSU-Zeugen Thomas Richter? weiterlesen

Katastrophale Spurensicherung bei NSU-Informanten Thomas Richter alias Corelli

Seit 2014 untersuchte in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Verbrechen, für die eine rechtsterroristische Kleinstzelle namens „National Sozialistischer Untergrund“ (NSU) als Täterin festgelegt wurde. In die Zeit fiel das Ableben des Geheimdienst-Informanten Thomas Richter, der jahrelang die rechtsextreme Szene ausspionierte. Daher befasste sich der Ausschuss auch mit diesem Fall und berichtete im Abschlussbericht über die polizeilichen Ermittlungen. Sichtbar wird dadurch ein erschreckendes Ausmaß behördlichen Fehlverhaltens, Machtmissbrauchs, der nur schlecht mit Inkompetenz erklärt werden kann. Katastrophale Spurensicherung bei NSU-Informanten Thomas Richter alias Corelli weiterlesen

Welt.de vorverurteilt Assad-Regime, “Giftgasangriff”

Die fette Schlagzeile von “welt.de“:

“NACH GIFTGASANGRIFF

USA feuern Marschflugkörper auf Luftwaffenbasis in Syrien ab”

Dabei ist gar nicht geklärt, ob es einen “Giftgasangriff” überhaupt gegeben hat. Erst im Textteil steht etwas von “mutmaßlich”.

Als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff haben die USA den Luftwaffenstützpunkt al-Schairat in Syrien attackiert.”

Die Kommentarfunktion des Artikel ist bei mir nicht erreichbar, 07:48. Ausgeschaltet?

NRW-Parlamentarier auf der Jagd nach dem NSU-Netzwerk

In Nordrhein-Westfalen (NRW) untersuchte ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Verbrechen, für die behördlich eine rechtsterroristische Kleinstzelle namens „National Sozialistischer Untergrund“ (NSU) verantwortlich gemacht wird. Der Ausschuss stellte kürzlich seinen Endbericht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Er konzentriert sich auf drei Tatorte, die in NRW liegen: Die Kölner Bombenanschläge in der Probsteigasse am 19.01.2001 und Keupstraße, 09.06.2004, sowie die Erschießung von Mehmet Kubasik in Dortmund am 04.04.2006.

Es wird deutlich, dass die Parlamentarier parteiübergreifend, der seit dem 22. November 2011 geltenden Marschroute folgen: Damals beschloss der Bundestag einstimmig, dass die Täter aus Fremdenhass handelte Neo-Nazis gewesen wären. Diese Theorie steht jedoch auf wackligen Beinen. NRW-Parlamentarier auf der Jagd nach dem NSU-Netzwerk weiterlesen

NSU-Untersuchungsausschüsse – deswegen klären Abgeordnete nichts auf

Was könnte in den Gehirnwindungen von Politikern vorgehen, wenn sie in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss sitzen? So könnte eine (ironische) Arbeitsanleitung aussehen. NSU-Untersuchungsausschüsse – deswegen klären Abgeordnete nichts auf weiterlesen

Wurde wirklich die polizeiliche Dienstwaffe von Martin Arnold im NSU-Wohnmobil gefunden?

Eventuell gibt es im thüringer NSU-Untersuchungsausschusses folgende Idee, das Chaos, welche der zwei geraubten Heilbronner Polizeiwaffen zuerst im Wohnmobil gefunden wurde, zu erklären:

  • Es befand sich die Dienstwaffe des Polizisten Martin Arnold im Wohnmobil. Sie wurde gegen 14:30 durch die Tatortgruppe entnommen,  ihre Waffennummer wurde um 16:20 abgefragt, Ergebnis: Dienstwaffe von Martin Arnold. Geraubt beim Heilbronner Polizistenüberfall. Dies wurde dem Einsatzleiter Michael Menzel mitgeteilt. Er meldete den Fund einer Waffe mit Bezug zum Überfall den Kollegen nach Baden-Württemberg. Da beim Heilbronner Polizistenüberfall auch Michele Kiesewetter überfallen wurde, und sie verstarb, entwickelte sich daraus eine Kommunikationspanne. Entweder Menzel kommunizierte falsch oder die Baden-Württemberger und Thüringer gleichfalls verstanden die Meldung derart, dass es sich bei der gefundenen Dienstwaffe um die von Kiesewetter handelte.

“… das Missverständnis mit der Waffenfindung erklärt sich ganz einfach, weil mit Findung der Waffe Arnold gemeldet wurde: „Waffe aus Polizistenmord Kiesewetter“ gefunden.” (aus “persönliche Diskussion mit Dorothea Marx, Vorsitzende des thüringer NSU-Untersuchungsausschusses)

Stattdessen würde ich eine alternative Erklärung anbieten. Wurde wirklich die polizeiliche Dienstwaffe von Martin Arnold im NSU-Wohnmobil gefunden? weiterlesen

Geraubte Heilbronner Polizei-Dienstwaffen im NSU-Wohnmobil – hatte Polizeichef Menzel Vorwissen?

Teil der erzählten Geschichte über die sogenannte “Selbstenttarnung des NSU” ist, dass die angeblichen Bankräuber Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zwei polizeiliche Dienstwaffen in ihrem “Fluchtauto”, ein Wohnmobil, mitnahmen. Am 04.11.11 hätten sie dort einen “erweiterten Selbstmord” begangen, so dass der damalige Einsatzleiter Michael Menzel eine der Dienstwaffen im Wohnmobil entdeckte und seine Baden-Württemberger Kollegen benachrichtigte, die ab dem 05.11.11 bei der Spurensicherung und den Ermittlungen aktiv teilnahmen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Darstellungen, chronologisch und namentlich sortiert, welche der Dienstwaffen zuerst gefunden worden wäre, die den überfallenen Heilbronner Polizisten Michele Kiesewetter und Martin Arnold geraubt wurden.  Geraubte Heilbronner Polizei-Dienstwaffen im NSU-Wohnmobil – hatte Polizeichef Menzel Vorwissen? weiterlesen