Schwaches CureVac-Vakzin: Einsamer Flop oder einzig ehrliches Labor?

Ein langjähriger Hoffnungsträger enttäuscht

Die Tübinger Firma CureVac läutete vor zwei Jahrzehnten als weltweiter Pionier die Forschung zu mRNA-Impfstoffen ein.
An den Pionierstatus glaubte man noch letztes Jahr, als Donald Trump in einer America-first- (oder genauer: America-only-)Aktion die Firma kurzerhand aufkaufen und für die Impfstoff-Versorgung der USA einsetzen wollte. Dazu kam es nicht, unter anderem weil der deutsche Staat bei der Firma einstieg, [1].

Das Glück hat CureVac dennoch verlassen:
Die Konkurrenten (die von den Vorarbeiten CureVacs profitiert hatten) waren schneller auf dem Markt und statt eines zwar späten, aber vielleicht besonders guten Impfstoffs kann CureVacs hauseigenes „CVnCoV“ jetzt nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent vorweisen, [2].

Wie konnten die Konkurrenten überholen und dabei Tempo und Qualiät so spielerisch unter einen Hut bringen?
Ließen sie womöglich fünfe gerade sein, während die CureVac-Forscher Opfer ihrer eigenen, typisch deutschen Gründlichkeit wurden? Ist am Ende der Ehrliche wieder mal der Dumme?

Undurchsichtige Studien – kein Problem für gut vernetzte Firmen

Anzeichen dafür dafür gibt es reichlich:
Das British Medical Journal (BMJ) prangerte im Januar an, der (Pfizer-)Impfstoff Comirnaty sei statt zu 95 bloß zu maximal 29 Prozent wirksam. Oder je nach Betrachtung (ein Teil der Studiendaten hält der Hersteller nämlich hartnäckig – aber legal – geheim) nur zu 19 Prozent.

Von ca. 40.000 Probanden hatten sich ca. 3.500 mit Symptomen gemeldet, aber nur 170 davon kamen in die „Endauswahl“: 8 Geimpfte und 162 Ungeimpfte, woraus Pfizer eine (relative) Wirksamkeit der Impfung von 95 Prozent errechnete, [3].

Wenn von je 20 Symptomträgern stolze 19 aussortiert wurden, dann ergeben sich ernsthafte Zweifel, ob das letzte Zwanzigstel noch einen repräsentativen Querschnitt abbildet.
Der Studienaufbau begann zwar wie üblich „doppelt verblindet“, aber nach einer massiven Aussieberei unter unklaren und teils geheimen Umständen ist eine „Entblindung“ der Probanden mehr als nur ein vager Verdacht – es ist eine für Wissenschaft und Zulassungsbehörden elementare Frage, für die es einfach kein Recht auf Geheimhaltung geben dürfte. Schon gar nicht einer schnellen („teleskopierten“) bzw. vorläufigen Zulassung.

Ausgerechnet in Indien zog sich daher die Zulassung für Pfizer hin, so das der Mainstream Anfang Mai meldete: „Pfizer dringt auf Impfstoff-Zulassung in Indien“ und einen Tadel des hilfsbereiten Pharma-Riesen transportierte: „Bedauerlicherweise ist unser Impfstoff nicht in Indien zugelassen, obwohl unser Antrag vor Monaten eingereicht wurde“, [4].

Das sollte wohl heißen: Die lahme Bürokratie kommt nicht in die Gänge und lässt ihr eigenes Volk erbarmungslos zappeln.
„Vergessen“ hatte Pfizer hierbei allerdings ein wichtiges Detail. Genau drei Monate zuvor, Anfang Februar, wollte Pfizer nämlich einer (fürs Image äußerst schlechten) indischen Antrags-Ablehnung zuvorkommen:
„Pfizer zieht Bewerbung für Impfstoff­notzulassung in Indien zurück“, [5].

Damals gab Pfizer sich ganz verständnisvoll „dass die Behörde möglicherweise zusätzliche Informationen braucht“ und
„Später, wenn die Zusatzinformationen zur Verfügung stünden, wolle sich das Unternehmen erneut um eine Zulassung bemühen.“ Angeblich ging es bei den „Zusatzinfos“ um kleinere Studien an Indern in Indien – aber da Pfizer sich im Mai selber nicht mehr daran erinnerte, könnte es wohl doch um die Herausgabe von längst vorhandenen (aber geheimen) Details der großen 40.000-Menschen-Pfizer-Studie gegangen sein?

Auch im Westen: Jede Regierung bevorzugt die eigenen Konzerne

Im Heimatland USA hatte Pfizer keine Zulassungs-Probleme, obwohl die Regeln des US-Verbraucherschutzes streng sind.
Diese Strenge bekam Pfizer-Konkurrent AstraZeneca umso mehr zu spüren: Die US-Gesundheitsbehörden zweifelten (anders als bei Pfizer, wo es auch genügend Gründe gegeben hätte) wiederholt an den Impfstoff-Studien der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca [6] und erteilten bis jetzt im Juni noch keine Zulassung. Dagegen planten sie bereits im April, von ihren gehorteten Beständen „bis zu 60 Millionen AstraZeneca-Impfdosen an andere Länder abzugeben“, [7].

So eng verbündet USA und GB sonst sind – beim Impfstoff-Geschäft sind es gnadenlose Konkurrenten. In ihrer ehemaligen Kolonie Indien hatten die Briten nämlich längst problemlos die Zulassung für AstraZeneca erlangt – anders als die Amis für das Pfizer-Produkt.

Schutzwirkung: Bei allen Corona-Vakzinen mehr Schein als Sein?

Dabei hat AstraZeneca nicht nur wegen der Nebenwirkungen (an Thrombosen sterbende Krankenschwestern) das Zeug zum Problembar, sondern bietet auch in Sachen Wirksamkeit einige Merkwürdigkeiten:
Im Rahmen der Studien ergab sich im November mehr zufällig bzw. durch Pannen bedingt die merkwürdige Erkenntnis, dass zwei volle Dosen nur mit einer rund 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit vor Covid-19 schützen sollen – werde dagegen „bei der ersten Injektion nur die halbe Dosis verabreicht, so entsteht ein Infektionsschutz von 90 Prozent“, [8].

Im folgenden halben Jahr bis Mai 2021 wurden die Werte (und die Erwartungen der Impflinge generell) wieder vorsichtig nach unten geschraubt (Richtung CureVac):
„Die 76 Prozent, die Astrazeneca aktuell für sein Vakzin angibt (zuvor waren auch Werte von 60 bis 70 Prozent genannt worden), sind für einen Impfstoff sogar ein guter Wert. Zwar liegt sie unter der Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech und Moderna. Doch viele Grippe-Impfstoffe haben bei Älteren eine Wirksamkeit von gerade einmal 50 Prozent“, [9].

Forscher- & Verkäufer-Glück: Neuer Mutant, neuer Impfstoff?

Beim Blick auf die Mutationen wird das Bild noch trostloser:
Die Schutzwirkung gegen die im Februar so gefürchtete Südafrika-Variante galt damals als stark reduziert – sowohl bei AstraZeneca [10] als auch bei Biontech/Pfizer [11] – dort war der Wirkungs-Rückgang gleich zwei Drittel.

Die österreichische Regierung zog Anfang März daraus eine wenig logische Pan(ik)demie-Entscheidung und ordnete eine „Massenimpfung gegen Südafrikavariante in Tirol“ an, [12].
Heute redet keiner mehr von der (in Südafrika selber nie als sehr bedrohlich wahrgenommenen) Südafrika-Variante.
Und wer hat eigentlich uns davon befreit, wenn es die Impfstoffe doch wohl offensichtlich nicht waren?

Mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen sich hartgesottene Alarm-Rufer nicht lange: Die Varianten Alpha (britisch), Beta (Südafrika) und Gamma (Brasilien) sind tot, es lebe die (indische) Delta-Variante, auf dass wir uns tüchtig ängstigen.

Das Spiel wiederholt sich jetzt: „Mehrere Laboruntersuchungen zeigen, dass die erstmals in Indien nachgewiesene Mutante offenbar resistenter gegen Impfstoffe ist. Fakt ist: Es bilden sich weniger Antikörper“, [13].
Die Folgerung von RP online (die jede Pharma-Firma unterschreiben würde): „Die Zweitimpfung ist daher umso wichtiger.“

Das ist überhaupt das Marketing-Konzept schlechthin:
Je weniger das Zeugs taugt, desto mehr und desto öfters sollten wir es zu uns nehmen. Folgerichtig gedacht, müsste dies auch für CureVac gelten – trotz des 47-Prozent-Desasters bestehen also noch beste Marketing-Aussichten. Den Jungs in Tübingen muss nur noch jemand die notwendige verkäuferische Skrupellosigkeit beibringen.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Curevac
[2] https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/corona-impfstoff-curevacs-impfstoff-desaster-ist-einfach-tragisch/27295624.html
[3] http://friedensblick.de/31576/risiken-experimenteller-corona-impfstoffe/
[4] https://www.dw.com/de/pfizer-dringt-auf-impfstoff-zulassung-in-indien/a-57410100
[5] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/120911/Pfizer-zieht-Bewerbung-fuer-Impfstoffnotzulassung-in-Indien-zurueck
[6] https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/mitarbeiter-verraet-warum-astrazeneca-nicht-in-einer-million-jahren-noch-mal-einen-impfstoff-entwickeln-wuerde-n/
[7] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-astrazeneca-103.html
[8] https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/astrazeneca-halbe-dosis-bessere-wirksamkeit-daten-zum-vektorviren-impfstoff/
[9] https://www.deutschlandfunk.de/debatte-um-impfstoff-von-astrazeneca-was-ueber-wirksamkeit.2897.de.html?dram:article_id=492732
[10] https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Corona-Impfstoff-von-AstraZeneca-wohl-nur-begrenzt-wirksam-gegen-Suedafrikavariante-416901.html
[11] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/verringerter-schutz-gegen-suedafrika-variante-123873/
[12] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121717/Massenimpfung-gegen-Suedafrikavariante-in-Tirol
[13] https://rp-online.de/panorama/coronavirus/wie-wirksam-sind-corona-impfstoffe-gegen-die-delta-variante-biontech-astrazeneca-johnsonundjohnson_aid-59708839

4 Gedanken zu „Schwaches CureVac-Vakzin: Einsamer Flop oder einzig ehrliches Labor?“

  1. Meine Nachfrage bezieht sich auf folgende Aussage:
    “Von ca. 40.000 Probanden hatten sich ca. 3.500 mit Symptomen gemeldet, aber nur 170 davon kamen in die „Endauswahl“: 8 Geimpfte und 162 Ungeimpfte, woraus Pfizer eine (relative) Wirksamkeit der Impfung von 95 Prozent errechnete, [3].”
    In einem anderen Artikel steht:
    “1.594 Personen in der Gruppe der Geimpften auf und 1.816 in der Placebo-Gruppe der Ungeimpften hatten sich mit Corona-Symptomen gemeldet, wurden aber „aussortiert“!” https://friedensblick.de/31576/risiken-experimenteller-corona-impfstoffe/

    Meine Frage: Warum wurden sie aussortiert, obwohl sie Covid-Symptome hatten? Könnte es sein, dass sie negativ getestet wurden? Wenn dies so wäre, dann hängt die Bewertung der Wirksamkeit allein an der Form der Proben-Auswertung. Es wäre theoretisch leicht möglich, zu manipulieren: Es könnten einfach die DNA-Proben der Ungeimpften mit einem höheren CT ausgewertet werden, als die Proben der Geimpften. Wäre so ein dreister Betrug möglich?

  2. Ich stelle mal ein paar Kalkulationen vor:
    Bei den 20.000 Geimpften gab es 1594 Menschen mit Covid-Symptomen.
    Bei den 20.000 Nicht-Geimpften gab es 1816 Menschen mit Covid-Symptomen.
    Die Differenz beträgt 222 Menschen. Das heißt: Bei der ungeimpften Gruppe gab es 1,11% mehr Erkrankungen als bei der geimpften Gruppe.

  3. Meine „ca. 3.500“ bezogen sich gerade auf diesen anderen Artikel (und sind ganz exakt: 3.580).
    Zählt man zu den 1.594 bzw. 1.816 Ausgesiebten nämlich
    die „Endauswahl“ von 8 bzw. 162 wieder hinzu, dann gilt:
    1.602 Geimpfte mit Symptomen entsprechen 81 Prozent, denn sie werden in Bezug gesetzt zu den 1.978 ungeimpften Symptomträgern als Vergleichsbasis (=100 Prozent).

    „Nur“ 81 Prozent der Geimpften (=aber rein im Vergleich zur den Erkrankten der ungeimpften Placebo-Gruppe = 100 Prozent) hatten also Symptome bekommen.
    Oder umgekehrt: Der (nur relative!) Schutz der Geimpften wird mit (100 minus 81 =) 19 Prozent beziffert. Das wäre die „objektivste“ Ermittlung, jedenfalls wenn der Ausschluss von menschlichen („Sortier-“)Fehlern das oberste Ziel wäre.
    Denn Hypochonder, Träger anderer Viren etc. dürften in beiden Gruppen (Placebo und tatsächlich Geimpfte) nach dem Zufallsprinzip gleichermaßen auftreten.

    Die gilt allerdings nur mit zwei Einschränkungen:
    a) Hypochonder und Träger anderer Viren „verwässern“ das Endergebnis Richtung fifty-fifty, wenn sie in großer Zahl auftreten (man stelle sich z.B. vor, zu jeder Gruppe hätten sich jeweils weitere 5.000 Hypochonder dazugesellt).
    b) Reine Impf-Nebenwirkungen ähneln Corona-Symptomen, sind aber keine Virus-/Infektions-, sondern Impf-Folge.

    Fehlerquelle b) konnte Peter Doshi ganz einfach und recht verlässlich ausschließen, indem er anhand des zugänglichen Teils der Studien-Protokolle alle Leute herausrechnete , die sich in den ersten sieben Tagen mit Corona-ähnlichen Symptomen gemeldet hatten. So kam er zum wieder etwas „besseren“ Schutzwert von 29 (statt 19) Prozent.

    Der Fehlerquelle a) kann man am besten mit PCR-Tests begegnen und das tat man auch, aber nicht mit der vom Zulassungs-Experten Doshi geforderten Transparenz und Qualität: Neben einem einheitlichen CT-Wert als Grenzwert müsste auch die Art der Probenentnahme nachvollziehbar und einheitlich sein.
    Und ein negativer Test alleine darf nicht für einen Ausschluss reichen, da der jeweilige Mensch ja immerhin Symptomträger ist.

    Und wenn schon Tests (zum Aussieben von Symptomträgern!), dann ist WICHTIGSTE Anforderung (so selbstverständlich, dass man versucht ist, sie gar nicht zu erwähnen): „dass ALLE Studienteilnehmer mit Symptomen auch getestet werden“, vgl.
    https://www.bmj.com/sites/default/files/pd_opinion_bmj_deutsch_die_korr13.12_ukas_clean_docx_-_google_docs.pdf (Seite 2 unten)

    Gerade hieran fehlte es – schon im Studiendesign, nicht erst in der praktischen Umsetzung: „Die Studienprotokolle für die Studien von Moderna und Pfizer enthalten jedoch explizite Formulierungen, die die Prüfärzte anweisen, ihr klinisches Urteilsvermögen zu nutzen, um zu entscheiden, ob Personen zur Testung überwiesen werden sollen.“

    In Zeiten, in denen Corona die Grippe und andere Erkältungsviren fast vollständig verdrängt hat (und folglich bei Symptomträgern eine Testung meist positiv auf Corona anspricht), ist nicht plausibel, dass das große Aussieben (19 von 20 Symptomträgern) an den Tests liegt – hier muss sehr massiv „händisch“ nachgearbeitet worden sein.

    Doshi schlussfolgert bzw. hinterfragt kritisch:
    „Dies läuft darauf hinaus, dass Prüfärzte aufgefordert werden, Vermutungen darüber anzustellen, in welcher Gruppe sich die Probanden befinden. Wenn sich aber die Symptome der Krankheit und die Nebenwirkungen des Impfstoffs überschneiden, wie soll ein Arzt dann ohne Test beurteilen, welche Ursache die Symptome haben? Und warum werden die Prüfärzte überhaupt dazu aufgefordert?“

    Naheliegender Verdacht: um die „Echtstoff“-Probanden im Gespräch beim Prüfarzt an den typischen Nebenwirkungen wie schmerzenden Armen zu erkennen, sprich: zu „entblinden“ und gezielt rauszuschmeißen – ohne lästigen PCR-Test.
    Denn mit der „guten“ Absicht, „Fehler“ zu bereinigen, kann man auch Probanden loswerden, bei denen sich zu den reinen Impf-Nebenwirkungen eben auch eine echte Corona-Infektion gesellte.

    Dazu kommt ein weiteres bzw. vielleicht das Haupt-Problem:
    In der wichtigen (da aussagekräftigsten) Schlussphase nach dem zweitem Impfgang spielen Nebenwirkungen eigentlich keine Rolle mehr, dagegen setzt nun endlich die zu messende Schutzwirkung der Impfung voll ein. So jedenfalls die Theorie.

    Damit an dieser Theorie keine Zweifel aufkommen bzw. damit die gemessenen Zahlen aussagekräftig sind, wäre es wichtig, wenn es gerade in dieser Phase bei der Zahl der („von Hand“) Aussortierten keine auffälligen rätselhaften Unterschiede zwischen Placebo- und „Echt“-Gruppe gäbe.

    Diese Unterschiede gibt es jedoch und weil in dieser wichtigen Phase viel mehr „Echt“-Geimpfte mit Symptomen (nämlich 311) rausfielen als Placebo-Probanden (nur 36), müsste man entweder die Gründe genau kennen (Doshi bekam jedoch keinen Zugang!) oder die ganze Studie ist eben für die Tonne.

    Genau genommen ist es noch viel schlimmer:
    Denn zählt man diese zuletzt (aus öffentlich nicht bekannten Gründen) Ausgesiebten wieder hinzu, hat man in der letzten Studienphase 319 Geimpfte mit Corona- Symptomen gegenüber 198 Ungeimpften mit Corona- Symptomen – die Impfung hätte statt Schutz zu bieten, bei den Geimpften das Erkrankungsrisiko (relativ zu den zu ungeimpften Symptomträgern) um 50 Prozent erhöht!
    Das Aussieben in gerade dieser letzten Runde steht daher unter dringendstem Verdacht der Manipulation.

    Das Rechenbeispiel mit den 1,11 % (222 Menschen), die bei den 20.000 Ungeimpften mehr erkranken als bei den Geimpften, führt zu einer allgemeinen Problematik, die man sich nicht genug verdeutlichen kann: nämlich der Unterscheidung zwischen relativem Schutz und absolutem Schutz.

    Wenn Ungeimpfte nur mit einem (absoluten) Risiko von 1 Prozent erkranken, Geimpfte dagegen mit einem von 0,2 Prozent, dann entfallen von einem eh schon geringen Risiko (relativ) weitere vier Fünftel – aber halt nur von diesem letzten Prozent (absolut betrachtet: der Schutz erhöht sich um 0,8 Prozentpunkte).

    Der Öffentlichkeit präsentiert wird aber meist nur die relative Schutzverbesserung: 0,2 statt 1,0 sind enorme 80 Prozent besser, aber halt nur im relativen Bezug der zwei Zahlen zueinander.
    Denn während mancher durchschnittliche Impfling glaubt, durch die Impfung steige sein (absoluter) Schutz von null auf 80 Prozent, hat er in Wirklichkeit von vorneherein schon einen natürlichen Schutz von weit über 90 Prozent, der durch die Impfung noch ein kleines bisschen höher geschraubt werden kann (aber bei Corona nie die maximal möglichen 100 Prozent erreichen wird).

    Wenn Ungeimpfte (absolut) z.B. 5 Prozent Erkrankungsrisiko haben, dann steigt bei Geimpften (mit RELATIVER Impfstoff-Wirksamkeit von 80 Prozent) der absolute Schutz von 95 Prozent (um zusätzliche 0,8 x 5 Prozent = 4) auf 99 Prozent.

    Bei Ebola und anderen, absolut tödlichen Krankheiten ist jede Steigerung sinnvoll (und auch bei ausrottbaren Krankheiten, weil man so das Endziel schneller erreicht).
    Aber Erkältungsviren wie Grippe und auch Corona sind durch Impfung weder global ausrottbar noch beim einzelnen Menschen, der nur zeitlich begrenzt einen (zudem löchrigen) Schutz erhält.

    Statt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, täten es daher in den meisten Fällen auch Vitamin D3 und Bewegung an der frischen Luft. Und für absehbar schwere Fälle die frühzeitige Gabe von Blutverdünnern, wie Prof. Püschel schon im April 2020 festhielt, als Impfungen noch in weiter Ferne waren (außer für Merkel, die damals schon – treu den Losungen von Bill Gates – das Pandemie-Ende mit dem Impf-Beginn verknüpfte).

    Für eine kleine Minderheit mag die Impfung erste Wahl sein – aber auch bei ihnen helfen wohl noch viel mehr: maßgeschneiderte Medikamente.
    In deren Entwicklung fließt jedoch viel weniger Geld als in die Impf-Forschung und die Zulassungshürden bleiben dort hoch – um die gehätschelten Impfstoffe alternativlos zu machen?

  4. Erstaunlicher Optimismus: „Curevac sieht trotz Rückschlag gute Chancen auf Zulassung“, [1].
    Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden und „die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte“, meint Vorstandschef Haas.

    Die Begründung für den Optimismus erschließt sich aus dem Artikel dennoch nicht so richtig:
    Einerseits meldet das Unternehmen selber, dass die „vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent“ gegen eine Covid-19-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.
    Andererseits: „Nach Angaben der EMA gibt es bei der Zulassung keine harte Mindestgrenze bezüglich der Wirksamkeit“.

    Nach dem Motto „Besser als nix“ verweist Haas auf die vielen Entwicklungsländer, in denen bislang kaum oder gar keine Corona-Impfstoffe verfügbar sind.
    Dort werden oft chinesische Impfstoffe eingesetzt, bei denen vor einiger Zeit ebenfalls auf eine Wirksamkeit von nur rund 50 Prozent verwiesen worden war – eine Nachricht, die hier im anti-chinesisch gestimmten Westen erstaunlich wenig ausgeschlachtet wurde.

    Und wenn es nicht geradlinig vorangeht, dann kann man ja vielleicht von der kreativen Studiengestaltung der (westlichen) Konkurrenten lernen?
    „Das Tübinger Unternehmen möchte in den kommenden zwei bis drei Wochen die Analyse der Daten aus der finalen Studienphase abschließen. Dabei werde sich die Wirksamkeit des Impfstoffs nochmals verändern, zeigte sich Haas überzeugt“.

    Einem zweiten Artikel [2] kann man ein weiteres interessantes Haas-Argument entnehmen:
    „Zugleich betonte er die Bedeutung der Vorauszahlung von 450 Millionen Euro hierfür der Europäischen Kommission für die aus seiner Sicht gute finanzielle Lage des Unternehmens. Die EU hat sich laut Curevac bis zu 225 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs erster Generation gesichert sowie eine Option auf weitere 180 Millionen Dosen.“
    Wenn die EU ihr Geld nicht abschreiben will, dann muss sie eben das CureVac-Mittel zulassen!

    Der Fairness halber muss man aber noch erwähnen, dass CureVac (wo die Anfänge der mRNA-Forschung lagen) nicht nur langsamer ist als die anderen, sondern womöglich wirklich sorgfältiger arbeitet, wie in „Spektrum des Wissenschaft“ [3] ein Artikel darlegt, der wenige Tage vor der Hiobs-Botschaft veröffentlicht wurde. Daran wird man sich vielleicht irgendwann mal erinnern, wenn es um die Langzeit-Nebenwirkungen der Impfungen geht.

    [1] https://www.wz.de/nrw/wuppertal/corona-impfstoff-produktion-in-wuppertal-curevac-sieht-trotz-rueckschlag-chancen_aid-59737139
    [2] https://www.rnz.de/wirtschaft/wirtschaft-regional_artikel,-curevac-produktion-in-heidelberg-wird-hochgefahren-_arid,694408.html
    [3] https://www.spektrum.de/news/corona-impfstoffe-warum-curevac-anders-ist/1882984

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert