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COVID 19 – Indikatoren für den Tod

Die Zeitschrift “The Lancet” hat gestern – am 11. März 2020 – auf ihrer Website, eine meiner Meinung nach bahnbrechende Studie über den klinischen Verlauf und die Todesursachen bei einer kritischen Erkrankung an COVID-19 veröffentlicht. COVID-19 ist die offizielle Bezeichnung einer derzeit pandemisch auftretenden Erkrankung. Diese wird durch das im Januar 2020 in der gleichnamigen Stadt identifizierte Wuhan-Coronavirus hervorgerufen, welches mittlerweile die offizielle Bezeichung SARS-CoV-2 trägt.

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30566-3/fulltext

https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S0140-6736%2820%2930566-3

Demnach verstarben von 191 stationär behandelten an COVID-19 erkrankten Patienten 54.

Sensationell ist nun der emprirische Nachweis, dass wesentliche Labormarker bei Personen welche einen schweren Krankheitsverlauf zeigen, bereits bei Ausbruch der Erkrankung eine genaue Prognose der Überlebenswahrscheinlichkeit ermöglichen.

Die folgende Abbildung aus vorgenannter Studie – Seite 8 PDF – verdeutlicht die Problematik:

Bei den Markern:

  • starke Verringerung der Anzahl der Lymphozyten
  • starke Erhöhung der Menge des im Körper gespeicherten Eisens
  • verstärkte Bildung des Enzyms Lactatdehydrogenase
  • signifikant stärkere Ausschüttung von Interleukin-6

waren bereits ab dem 4. Tag der Erkrankung signifikante Unterschiede zwischen den später Versterbenden bzw. Genesenden zu erkennen.

Die Verlegung der Patienten auf die Intensivstation erfolgte jedoch durchschnittlich erst am 12. Tag der Erkrankung – mithin 8 Tage nach den ersten aussagekräftigen Laborwerten.  Im Angesicht der Überlastung der Intensivstationen durch exponentielles Ansteigen kritischer Fälle ist deswegen abzusehen, dass bei kritischen Krankheitsverläufen die Werte der vorgenannten Marker darüber entscheiden werden, ob eine intensivmedizinische Behandlung überhaupt erfolgt.

Der Vollständigkeit halber sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass über 80 Prozent der an COVID-19 Erkrankten lediglich milde Symptome ausbilden. Niemand muss also in Panik verfallen. Wer allerdings bereits am 1. Tag  einer Erkrankung Husten und Fieber gleichzeitig bekommt, sollte die Sache ernst nehmen. Siehe dazu auch die Grafik auf Seite 7 (PDF) der vorgenannten Studie.