Die „Grippalisierung“ der Corona-Pandemie
Da kann Omikron eine noch so schnell sich ausbreitende Schnupfen-Epidemie sein: Es ist halt nur eine Schnupfen-Ausbreitung.
Das bisher für die Öffentlichkeit sorgsam gepflegte Schreckensbild verblasst, wenn von der neuen Mutation kaum schwere Fälle zu erwarten sind. Im Herkunftsland Südafrika war das schnelle Auf- und Absteigen zu beobachten, samt problemlosem Gesamtverlauf.
Auch europäische Regierungen, die sich nicht härtnäckig einem vorgegebenen Narrativ verpflichtet fühlen, sondern ihren Völkern, neigen daher derzeit in Sachen Corona zu Kehrtwendungen:
„Trotz Rekordwerten bei den Neuinfektionen will die spanische Regierung die Corona-Pandemie gern wie eine reguläre Krankheit behandeln. Mediziner warnen vor einer Bagatellisierung“, [1].
Irgendein Warner wird natürlich immer übrig bleiben und von den medialen Narrativ-Wärtern dankbar zitiert werden.
Die Habt-Angst-Front bröckelt in Europa weiter:
– Der niederländische Ministerpräsident Rutte kündigt trotz hoher Infektionszahlen eine Lockerung der Beschränkungen an, [2]
– Trotz rekordhoher Infektionszahlen lockern einige europäische Länder wie Dänemark (7-Tage-Inzidenz: mehr als 2360) oder Frankreich ihre Coronamaßnahmen bereits wieder;
– andere wie die Schweiz halten an ihren eher lockeren Maßnahmen fest – und stellen sich auf eine baldige endemische Entwicklung der Pandemie ein, [3]
– Italien lockert noch nicht, aber dort wird sehr kritisch beleuchtet und diskutiert, was die Corona-Zahlen überhaupt noch über das Infektionsgeschehen aussagen (bei vielen der als Covid-19-Fälle verbuchten Krankenhauseinweisungen handelt es sich um Patienten mit ganz anderen Beschwerden). Man müsse unterscheiden,
ob es sich um symptomatische oder asymptomatische Fälle handelte, ob die Betroffenen sich zu Hause oder im Krankenhaus befänden, [4].
USA: Tiefer Spalt zwischen Dems und Reps – auch bei Corona
In den USA unterscheidet sich die Corona-Strategie schon lange ganz stark danach, ob ein Bundesstaat von Demokraten oder Republikanern regiert wird:
„In 22 US-Bundesstaaten gibt es seit Monaten keinerlei Corona-Maßnahmen mehr … und trotzdem kein überlastetes Gesundheitswesen“, war im Mai 2021 zu lesen, [5].
Der Erfolg kann nicht mit einer hohen Impfquote begründet werden:
„Erstens hat Florida noch vor Beginn der Impfkampagne alle Maßnahmen aufgehoben, und die Quote der vollständig Geimpften lag Anfang März – als die meisten Staaten die Maßnahmen aufhoben – in den USA bei unter 10%. Aber es kommt noch ein zweiter Umstand hinzu: In zwölf Bundesstaaten ist der digitale Impfnachweis, der bei uns demnächst über Grundrechte und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben entscheiden wird, verboten. Sie haben richtig gelesen: Zwölf US-Bundesstaaten haben diese Art der Diskriminierung unter Strafe gestellt. Die Impfung spielte also überhaupt keine Rolle bei der Aufhebung der Maßnahmen.“
Kenia: Stell dir vor, es ist Corona und keiner spielt mit
Was auf Europas Straßen nur eine Minderheit fordert (wenn nicht die Regierung vorauseilt wie in den genannten europäischen Ländern), das kriegen in den sogenannten unterentwickelten Ländern die einfachen Menschen souverän selber hin:
In Kenia hatten alle plötzlich „die Grippe“. Keiner wollte mehr von Corona oder Omikron sprechen oder gar den teuren Test machen, der einem Quarantäne und Verdienstausfall bringen könnte. Ein Fall von Realitäts-Verweigerung?
Oder ein Wunder, herbeigeführt durch eisernes positives Denken? Die dortige die Omikron-Welle flacht nämlich bereits wieder ab. Obwohl es kaum Maßnahmen gegen das Virus gab und gerade einmal 16,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft sind, blieb die Katastrophe aus.
Bei den Menschen der urbanen Mittelschicht in Kenia, die sich Krankenhaus und Test leisten (können), gab es zwischen 35 und 70 Prozent Treffer.
Eine Durchseuchung des Volkes mit Omikron hat also durchaus stattgefunden; „doch eine Spur der Verwüstung hat die Coronavirus-Variante nicht hinterlassen“, wie der SPIEGEL bewundernd feststellt.
Was sich daraus lernen lässt, fragt der SPIEGEL
„Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die hohe Durchseuchung mit dem Coronavirus schon vor Omikron zu den milden Verläufen beigetragen hat“ – beim leibhaftigen Bill, die Redaktion wird doch nicht vom Glauben ans alternativlose Impfen abfallen? Aber die Forscher vermuten ja nur und am Schluss des Artikels darf eine afrikanische Epidemiologin vor zu viel Optimismus warnen und ihr Plädoyer halten: „weiter impfen, impfen, impfen“, [6].
Als Warner vor zu viel Optimismus und insbesondere vor einer Durchseuchung Deutschlands kommen zwei Tage nach dem Kenia-Bericht unsere zwei Dauer-Pessimisten Karl Lauterbach und Christian Drosten im SPIEGEL zu Wort:
Eine Durchseuchung zu diesem Zeitpunkt sei zu früh. Es gehe darum, die Welle zu verlangsamen, um die Menschen zu boostern, [7].
Hatte das bisher nicht umgekehrt geklungen? – Leute boostert, um die Welle zu verlangsamen bzw. zu brechen (womit ihr der Überbelegung der Krankenhausbetten vorbeugt)!
Da Deutschland trotz großer Betten-Abbau-Anstrengungen keine Krankenhaus-Überbelegung hinbekommt, muss man wohl die Argumentations-Kette kurzerhand mal um 180 Grad drehen.
Jetzt gilt: Wer länger drangsaliert, hat mehr von der Pandemie!
Vor allem hat er mehr Impf-Absatz.
Impfung als ökonomischer Booster: Biontech steht für fast ein Fünftel des deutschen Wirtschaftswachstums
„Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr wäre ohne den Covid-Impfstoff von Biontech deutlich kleiner ausgefallen – davon sind Wirtschaftsforscher und Statistiker überzeugt. (…)
Europas größte Volkswirtschaft ist einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge 2021 um 2,7 Prozent gewachsen, ohne den Biontech-Erfolg hätte es nur zu 2,2 Prozent gereicht.“
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein einzelnes deutsches Unternehmen jemals so stark zum Wachstum beigetragen hat“, sagte Sebastian Dullien, der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), [8].
Durch die sprudelnden Steuereinnahmen, die Biontech mit Sitz in Mainz dem Bundesland beschert, steigt Rheinland-Pfalz sogar im Länder-Finanzausgleich vom Nehmerland zum Geberland auf, [9].
Zwischen Trümmerfrauen und Wirtschaftswunder wurde in Deutschland jede Hand gebraucht – heutzutage jeder Oberarm; selbst auf Jugendliche und Kinder kann nicht verzichtet werden.
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/corona-spanien-strategiewechsel-101.html
[2] https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-157.html
[3] https://www.handelsblatt.com/politik/international/omikron-welle-lockerungen-trotz-tausender-inzidenzen-europa-sucht-einen-neuen-umgang-mit-covid-/27972736.html?ticket=ST-2652420-StrWQAzWW9xrvNKmhcpn-ap6
[4] https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/debatte-in-italien-was-sagen-die-corona-zahlen-noch-aus-17728547.html
[5] https://www.hauke-verlag.de/in-22-us-bundesstaaten-gibt-es-seit-monaten-keinerlei-corona-massnahmen-mehr-und-trotzdem-kein-ueberlastetes-gesundheitswesen/
[6] https://www.spiegel.de/ausland/omikron-variante-in-kenia-die-katastrophe-blieb-aus-a-ee02db9d-e98d-4301-8067-03d4b3391e1f
[7] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-karl-lauterbach-und-christian-drosten-warnen-vor-durchseuchung-a-a0883f03-8943-4cb3-b443-93958d79504f
[8] https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/biontech-steht-fuer-fast-ein-fuenftel-des-deutschen-wirtschaftswachstums-a-1ffe0361-3afe-4e2d-9e2a-b989c9c17067
[9] https://www.deutschlandfunk.de/rheinland-pfalz-wird-durch-biontech-zum-geberland-106.html
“Europas Straßen”
An der Stelle möchte ich mal einen, etwas gewagten, Vergleich mit der Automobilisierung in der frühen BRD ziehen: Einerseits Zuckerbrot, z.B. Pendlerpauschale¹ und Gelddruckmaschine VW-Aktie², andererseits Wegfall öffentlicher Verkehrsmittel³ usw. Als Kind habe ich mitbekommen, wie ein Erwachsener den widerwilligen Erwerb eines Gebrauchtwagens trotz knappen Geldes damit rechtfertigte, dass sein Arbeitgeber auf Zweischicht-Produktion umgestellt habe und “sein” ÖPNV da nicht mehr mithalten könne.
Auch das “Nichtsehen” von Verkehrstoten sowie Lungenkrebsopfern unter (Stark-)Rauchern kommen mir als Kindheitserinnerungen in den Sinn – Schornsteine und Münder müssen rauchen!
¹War am Anfang, kombiniert mit der Pro-Auto-Propaganda wirklich ausreichend, um die Menschen zu vierrädern.
²Wäre Interessant, welche Entscheidungsträger, Ärzte usw. wann und wie zu stolzen Besitzern von Biontech/Pfizer-Aktien wurden…
³In nach dem Krieg neugebauten Städten wie z.B. Bielefeld-Sennestadt waren zunächst überhaupt keine Fußgänger oder Bushaltestellen vorgesehen; Hat man damals teilweise nicht mal als Diskriminierung wahrgenommen, so wie heute das Aussperren Ungeimpfter “zu ihrem eigenen Wohl”
„Für Milliardäre gleicht Pandemie einem Goldrausch“ – dieser Oxfam-Bericht hat es in die Mainstream-Medien geschafft,
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/oxfam-corona-ungleichheit-101.html
Dass die Milliardäre nicht nur die Wirtschaft im Allgemeinen aufrollen, sondern manche von ihnen speziell am Impfen sich eine goldene Nase verdienen, wird dagegen dezent verschwiegen. Denn es sind ja „schützenswerte“ Philanthropen darunter, wie z.B. der große Bill, der im Herbst 2019 die geniale „Eingebung“ hatte, in Biontech-Akien zu investieren. Die 2008 gegründete Firma hatte da gerade ihren Börsengang, obwohl sie bis dahin nicht viel verkauft, dagegen (auch mit staatlichen Subventionen) viel geforscht hatte.
Forschungs-Schwerpunkt war die ganzen Jahre über die Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten gewesen. Aber Mitte Januar 2020 begann das „globale Entwicklungsprojekt Lightspeed, um einen gut verträglichen, potenten Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus in kürzest möglicher Zeit zu entwickeln“ (Wikipedia).
Mitte Januar – das war der Zeitpunkt, als China gerade mal den weltweit ersten Corona-Toten meldete. Gestorben an einer mysteriösen Lungenkrankheit, die ihre Opfer spektakulär auf offener Straße umfallen ließ – allerdings nur in China.
Was Spahn & Co. damals wohl die Gewissheit gab, diese asiatische Krankheit noch viele Wochen lang als für uns Europäer nicht relevant bezeichnen zu können und der Öffentlichkeit Masken als etwa Nutzloses, eher Schädliches auszureden.
Mitte Januar – damals hatten die Biontech-Chefs Uğur Şahin und Ehefrau die ganz spontane Idee, auch mit einem Corona-Impfstoff dabei sein zu wollen. Ob da wohl einer / einige der Investoren mit hilfreichen Anregungen nachhalf/en?
Tatsache und keine Verschwörungstheorie ist jedenfalls die Mainzer Adresse von Biontech: An der Goldgrube 12.
Der Tagesschau-Bericht über die reichen Gewinnler der Corona-Krise klingt aufklärerisch, kommt aber reichlich spät. Zu spät, um noch als kritischer Journalismus durchzugehen? Aber im Gegenteil vielleicht gerade noch rechtzeitig, um abgabe-willigen Investoren ausreichend viele kaufwillige Naivlinge zuzutreiben?
Es wäre nicht das erste Mal, dass vor einem Crash eine „Milchmädchen-Hausse“ herbeigejubelt wird, weil Großinvestoren alle Hebel in Bewegung setzen, um möglichst schnell aber möglichst kurs-schonend aus den eigenen Investitionen aussteigen zu können. Jedenfalls sollte ich meinen „goldigen“ Biontech-Perspektiven ein paar aktuelle Fakten entgegensetzen, um nicht unfreiwillig Mithelfer an einer Werbeaktion zur Kurs-Stützung zu werden.
Die Biontech-Aktie sinkt nämlich steil und hat seit Dezember die Hälfte ihres damaligen Wertes verloren.
Sie steht jetzt wieder so tief wie zuletzt Anfang Mai 2021 – damals hatte sie nach mehrmonatiger Seitwärts-Bewegung im April 2021 ihren Wert kräftig erhöht, da sie gegenüber den Flops AstraZeneca und Johnson&Johnson ihren Impfstoff der Öffentlichkeit als den besten verfügbaren verkaufen konnte.
Sinkt jetzt der Stern der Gen-Präparate? Oder wird die ganze Pandemie mit Omikron kollabieren?
Da es Moderna ähnlich ergeht, sieht Gastautor Waldo Holz (Pseudonym) auf dem tkp-Blog als entscheidende Frage,
„ob auch der vierte Stich breit verspritzt wird“,
https://tkp.at/2022/01/20/biontech-aktie-im-freien-fall-hat-die-wall-street-genug-von-mrna/
In Österreich soll noch heute vom Parlament das Impfpflicht-Gesetz beschlossen werden – gegen wachsenden Widerstand selbst in den Regierungsparteien ÖVP und Grüne,
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/impfpflicht-oesterreich-parlament-10
https://tkp.at/2022/01/20/29-millionen-eingekaufte-impfdosen-muessen-verimpft-werden-deshalb-impfpflicht/
Bonbon: Alle bisher und künftig Geimpften nehmen an einer Lotterie teil, jeder zehnte gewinnt im Wert in 500 Euro.
Bei 10 Mio lagernden zzgl. 29 Mion fest bestellten Dosen („Das reicht aus um alle Menschen der derzeit ,impfbaren’ Bevölkerung noch 4 (!) Mal zu spritzen.“) geht Dr. Peter F. Mayer vom tkp-Blog davon aus:
„Die Regierung und ihre ,Experten’ haben sich also von vornherein auf ein permanentes Impfabo eingestellt. Ende 2022 wird der größere Teil der Bevölkerung 6 bis 7 Mal geimpft worden sein, der kleinere, der bisher Ungeimpften, 4 Mal.“ Hierzu muss aber das Intervall noch auf 3 Monate verkürzt werden.
In Tschechien, wo unter der vorigen Regierung von Andrej Babiš eine Impfpflicht über 60 vorgesehen war, wird diese jetzt gekippt, „um Gräben in Gesellschaft nicht zu vertiefen“,
https://tkp.at/2022/01/19/tschechien-kippt-impfpflicht-um-graeben-in-gesellschaft-nicht-zu-vertiefen/
tkp-Gastautor Hannes Hofbauer zur „Erzählung vom Todesvirus“:
„Sie wird demnächst an der Wirklichkeit zerbrechen. An den Rändern einer panisch gemachten Welt tut sie das bereits. Südafrika und die Türkei haben sich zu einem Kurswechsel entschlossen. Ab sofort gelten Ungeimpfte wieder als gleichberechtigte Menschen. In der Türkei entfällt auch die Testpflicht, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu können, Südafrika hört mit der Kontaktverfolgung von positiv auf das Virus Getesteten auf. Die Omikron-Mutation beendet die Pandemie“,
https://tkp.at/2022/01/20/die-verantwortlichen-zur-rechenschaft-ziehen/
Dagegen berichtete – dieses Mal nicht der Mainstream! – das Multipolar Magazin am 9. Januar von einem mutmaßlichen Ende des schwedischen Sonderwegs:
„Seit kurzem werden auch in Schweden diejenigen Menschen, die sich nicht mit den mRNA-Präparaten behandeln lassen wollen, vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt. Was steckt dahinter?“
https://multipolar-magazin.de/artikel/das-ende-des-schwedischen-sonderwegs
Schweden unter der neuen Regierungschefin könnte sich evtl. sogar als Vorreiter für 1G in Europa entpuppen:
Den Status „genesen“ zu erhalten ist sehr schwer, denn dort nehmen Betroffene bei Verdacht auf Covid-19 in der Regel selbst ihre Testprobe – nach Anweisung durch den Gesundheitsdienst, aber eben mit der Folge, dass ein positives Testergebnis nicht zum Eintrag im Covidpass berechtigt, da die Probe nicht von geschultem Personal genommen wurde.
Die neue Variante tauchte im November 2021 im südlichen Afrika auf; am 24. November wurde sie der WHO gemeldet und von dieser zwei Tage später unter dem Namen Omikron als „Variant of Concern“ (besorgniserregende Variante) der Weltöffentlichkeit präsentiert, [1].
Ende Dezember, rund einen Monat nach Auftauchen hatte Omikron in Südafrika den Höhepunkt allerdings schon wieder hinter sich – bekanntlich recht problemlos, [2].
Bereits am 26. November meldete Belgien als erstes europäisches Land eine Infektion mit der Variante Omikron – bei einem Rückreisenden aus Ägypten. In Portugal erreichte Omikron am 22. Dezember 61,5 % der Fälle, in Belgien und Norwegen war Omikron seit dem 25. Dezember am häufigsten anzutreffen, [3].
Deutschland hinkte angeblich hinterher: Obwohl das Ärzteblatt bereits am 29. November meldete, Omikron sei auch in Deutschland angekommen [4], wollten die Inzidenzen anschließend nicht so recht zu einem hochansteckenden Virus passen:
Am 30. November hatte Deutschland mit Inzidenz 452 den Höhepunkt der 4. Welle, die noch auf Delta beruhte.
Diese 4. Welle sank bis 30. Dezember steil auf Inzidenz 207 ab.
Seither steigt die Inzidenz zwar noch steiler wieder an, auf 528 am 18. Januar, [5].
Das ist zwar absoluter Rekord für Deutschland seit Corona-Beginn, liegt aber immer noch weit unter den vierstelligen Werten anderer europäischer Länder: Irland hatte am 10. Januar z.B. einen 7-Tage-Inzidenz-Höchststant mit fast 3.600 erreicht, [6].
Erst zur Januar-Mitte hin begann die Omikron-Variante, auch in Deutschland zu dominieren: am 13. Januar lag ihr Anteil bei 73,3 Prozent (nach 44,3 Prozent in der Woche zuvor). Geographisch betrachtet, breitet Omikron sich von Nordwesten her aus: Bremen lag am 13.1. bei 96 Prozent, [7].
Während Omikron also über Europa rollte, scheint den ganzen Dezember über Deutschland sich im Dornröschen-Schlaf befunden und kaum etwas von dem bereits im Lande lauernden, hochansteckenden neuen Virus mitbekommen zu haben.
Erst anderthalb Monate nach Ankunft dominiert ein als hochansteckend angesehenes Virus?
Und genau dieselbe Zeit brauchte diese neue Variante, um die Inzidenz des erschlaffenden Vorgängers aufzufangen und wieder (13. Januar: 428) auf den Wert bei Omikron -Ankunft (30. November: 452) hochzudrücken?
Das ähnelt der gemütlichen Verdrängung, die Delta (=die damals als hochansteckend geltende Variante) im Juni / Juli auf niedrigstem Niveau und damit fast unauffällig gelang.
Im Gegensatz zu den damaligen sommerlichen Problemen (zu viel Licht, zu hohe Temperaturen) haben Viren jetzt aber eigentlich ihre winterlich erfrischende Hochsaison!
Nicht auszuschließen ist natürlich, dass unsere Inzidenz von den heutigen 528 doch noch vierstellig werden wie bei den europäischen Nachbarn. Allerdings wurde für die R-Zahl (=d.h. den Reproduktionswert) einschließlich Omikron im Dezember bei den Briten ein beunruhigend hoher Schätzwert von 3,7 errechnet [8] – tatsächlich lag der R-Wert vorgestern z.B. in Baden-Württemberg jedoch nur bei schlappen 1,22 [9].
Und die Hospitalisierungs-Zahlen hinken den Infektions-Inzidenzen zwar bekanntlich einige Wochen hinterher; da aber sowohl aus Afrika als auch aus Europa für Omikron eher milde Verläufe gemeldet werden, wird wohl kaum mit der schon so oft beschworenen „Triage-Situation“ zu rechnen sein.
Das hält notorische Warner nicht vom Warnen ab:
„Noch ist die Zahl der Corona-Infizierten auf den Intensivstationen trotz hochansteckender Omikron-Variante rückläufig. Aber das könnte sich bald ändern“, meldete der Tagesspiegel am 16. Januar, [10]:
„20-mal so viele Infektionen wie vorher – Was mit Omikron auf die Intensivstationen zukommt“
[1] https://www.who.int/news/item/26-11-2021-classification-of-omicron-(b.1.1.529)-sars-cov-2-variant-of-concern
[2] https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-omikron-wolfgang-preiser-endemie-100.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2-Variante_Omikron
[4] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129510/Omikron-in-Deutschland-angekommen
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1192085/umfrage/coronainfektionen-covid-19-in-den-letzten-sieben-tagen-in-deutschland/
[6] https://coronalevel.com/de/Ireland/
[7] https://www.tagesschau.de/inland/rki-wochenbericht-omikron-delta-103.html
[8] https://www.spektrum.de/news/corona-pandemie-warum-ist-omikron-so-ansteckend/1963168
[9] https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/die-aktuellen-corona-zahlen-fuer-baden-wuerttemberg/
[10] https://www.tagesspiegel.de/wissen/20-mal-so-viele-infektionen-wie-vorher-was-mit-omikron-auf-die-intensivstationen-zukommt/27975674.html
Die Hospitalisierungs-Inzidenz lag gestern in Deutschland im Schnitt bei 3,77. Mit einem Wert von unter 3 und damit „grün“ leuchten auf der Deutschlandkarte nur drei Bundesländer.
Der Wert ist am niedrigsten in Sachsen (2,34), wo bekanntlich auch die Impfquote am niedrigsten ist.
Umgekehrt hat Bremen mit stolzen 17,06 die rote Laterne, führt also also bei den Hospitalisierungen, obwohl man dort die deutschlandweit höchste Impfquote hat!
https://www.youtube.com/watch?v=QyOrVonpDfA
(ganz am Ende des BILD-TV-Videos)
Wenn Impfen gegen Omikron ganz offensichtlich nicht hilft, dann macht eine Impfpflicht auch keinen keinen Sinn mehr; diesen Standpunkt vertreten immer mehr Virologen, so u.a. Klaus Stöhr vorgestern bei BILD Live,
https://www.youtube.com/watch?v=WAwcNYwvcmE
Auf diesem Ohr ist Kassandra Karl Lauterbach allerdings absolut taub, denn er plant schon für den nächsten Winter und will somit eine Impfpflicht auf Vorrat bzw. als Blankoscheck. Dann kann er (frei nach Stanley Kubricks Film) als Dr. Seltsam auf einer noch unbekannten Impfstoff-Bombe gegen ein noch ebenso fiktives Virus anreiten.
Der manisch-kompressive Impf-Wüterich hat vor ein paar Tagen eine Weisheit von sich gegeben, die auf allen Kanälen buchstäblich „viral“ ging (2. Video bei 14:25 min):
„Es wird ja niemand gegen seinen Willen geimpft. Selbst die Impfpflicht führt ja zum Schluss dazu, dass man sich freiwillig impfen lässt“, erklärte er mit einer schon etwas schwer wirkenden Zunge seine Gedankenwelt.
Im übrigen herrscht „Weiter Chaos unter Karl:
Beim Genesenen-Status leistet sich das RKI den nächsten Blackout“,
https://www.focus.de/gesundheit/kommentar-rki-aendert-genesenen-status-und-loest-damit-heilloses-corona-wirrwarr-aus_id_40836042.html
„Das RKI verkürzt mal eben den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate. (…) Wer soll bei diesem Corona-Wirrwarr noch den Durchblick behalten? Am Montag dampfte das RKI aus dem Nichts ehemals Corona-Infizierten ihren Genesen-Status von sechs auf drei Monate ein. Dabei rät doch das RKI selbst noch dazu, mit einer Booster-Impfung nach einer Infektion ,mindestens’ drei Monate zu warten. (…) Um zusätzlich Verwirrung zu stiften, obliegt es den einzelnen Ländern, ob und wie sie den neuen Beschluss am Ende in ihren Regelungen von 1 bis 3-G Plus übersetzen. Alles, bloß nicht einheitlich. Konkret könnte das bedeuten, dass sich ein Corona-Genesener in Berlin ins Auto setzt und in München als Ungeimpfter wieder aussteigt.“
Vorbild-Land Israel, das als „Labor der Welt“ mit harten Lockdowns und straffen Impfkampagnen den Kurs des Westens vorgab, denkt unterdessen darüber nach, Corona in Zukunft wie eine Grippe zu behandeln – und das bei Inzidenzen von über 4000. Der Finanzminister spricht dort bereits von der Abschaffung der „Green Passes“, also der Impfausweise, die medizinisch und epidemiologisch keinen Sinn mehr ergäben. Die Impfquote liegt in Israel derzeit bei 65 Prozent, deutlich niedriger als in Deutschland,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=80047#h07
Prof. Carsten Watzl und Prof. Christine Falk von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie stellten sich Mitte Dezember allen Plänen zur Verkürzung der Impfabstände entgegen:
Aus immunologischer Sicht seien
„vier Monate das Minimum“,
denn die Impfung müsse im Körper erst „reifen“,
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/booster-nach-einem-monat-laut-immunologen-nicht-sinnvoll-130257/
Und die EMA (European Medicines Agency) legte gemäß Meldung vom 11. Januar eher noch etwas drauf:
„Wiederholte Booster-Dosen alle vier Monate könnten letztendlich die Immun-Antwort schwächen“;
die Länder sollten stattdessen mehr Zeit zwischen den Booster-Programmen lassen,
https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-01-11/repeat-booster-shots-risk-overloading-immune-system-ema-says
Ist das Wissenschaft oder kann das weg?
Es kann weg, denn ein Karl Lauterbach will so etwas nicht hören und schon gar nicht in seinen Entscheidungen berücksichtigen. Zweifach Geimpfte, die noch im Herbst als „vollständig“ geimpft für mindestens ein Jahr galten, nennt man jetzt „grundimmunisiert“ – und nach drei Monaten verlieren sie diesen Status schon wieder.
Für die Genesenen hatte Lauterbach letztes Jahr mal vor laufenden Kameras eingeräumt, sie hätten einen sehr guten und langen Schutz. Er stand damit nicht allein – die Schweiz hat die den Genesenen zugestande Schutzfrist gerade von einem halben auf ein ganzes Jahr verlängert.
Nicht so Lauterbach: Er hat die Zuständigkeit für Schutzfristen jetzt auf das RKI delegiert, das prompt (wie bestellt?) auch für Genesene die Verkürzung auf drei Monate vornahm.
Selbst der Mainstream beklagt inzwischen, er habe
„Den Überblick verloren“, was die Corona-Regeln angehe,
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-01/corona-regeln-geimpfte-genesene-geboosterte/komplettansicht
Die ZEIT sieht eine problematische Grundrechts-Einschränkung darin, dass nicht das Parlament, sondern lediglich zwei nachgeordnete Behörden des Ministeriums
– den Genesenenstatus verkürzten und
– den mit der Vakzine von Johnson & Johnson Geimpften ihren Impfstatus aberkannten.
Und beides geschah auch noch „aus heiterem Himmel“, wie sie den CDU-Gesundheitspolitiker Sorge zitiert. An eine Übergangsfrist habe niemand gedacht und „ob die beiden Parlamentskammern die konkreten Folgen ihres Beschlusses [=Delegation wichtiger Entscheidung auf nachgeordnete Behörden] kannten, ist offen“.
Durch die immer komplizierter gewordenen Corona-Regeln werden selbst solche Gruppen benachteiligt, die man für ihre gezeigte Impfbereitschaft eigentlich „belohnen“ wollte:
Menschen, die sich noch nicht boostern lassen können, weil die Dreimonatsfrist noch nicht um ist, haben als relativ frisch Geimpfte im offiziellen Narrativ eigentlich einen noch als sehr hoch geltenden Schutz. Doppelt Geimpfte mit anschließender Corona-Erkrankung vor weniger als drei Monaten genießen nach Drosten-Äußerungen sogar eine Art Premium-Schutz – besser als jede Booster-Impfung.
Aber halt nur medizinisch betrachtet.
Denn rechtlich werden die Genannten behandelt wie jene, die ihre (von den Fristen her bereits mögliche) Boosterimpfung seit Monaten verschleppen oder ablehnen – sie kommen nur mit Negativtest ins Kino rein.
„Diese Gruppen sind nicht klein:
a) Im Herbst erhielten täglich 50.000 bis 100.000 Menschen ihre Erstimpfung, deshalb gibt es derzeit jeden Monat etwa zwei Millionen neue Zweitgeimpfte, die ihren Impfschutz derzeit nicht weiter steigern können.
b) Ab Mitte Oktober infizierten sich täglich fast 10.000 Menschen, Ende November täglich sogar 70.000. Viele dieser Erkrankungen waren Impfdurchbrüche. Wer nicht starb, ist jetzt genesen – und hat den für sich maximal möglichen Immunschutz.“
Laut ZEIT begründen die politikberatenden Mediziner und andere Fachkundige die Schlechterstellung gegenüber den Geboosterten mit Hinweisen aus der Wissenschaft darauf, dass der Immunschutz dieser Gruppen geringer sein kann, was angesichts der ansteckenderen Omikron-Virusvariante ein Problem wäre.
Ein fadenscheiniges Argument mit dem billigen Lendenschurz-Verweis auf „die Wissenschaft“; es sieht eher danach aus, dass fanatischen Impf-Erzwingern wie Lauterbach Scheuklappen gewachsen sind, weil sie schon die ganze Zeit stur auf die diffamierten Ungeimpften blicken wie der Wolf aufs Schaf und nur noch über neue Schikanen für sie nachdenken.
Einzelne Politiker warnen davor, dass verschiedene Gruppen von Geimpften gegeneinander ausgespielt werden und dass mehr Gerechtigkeit für die Betroffenen auch die stark belastete Testinfrastruktur entlasten würde.
Wenn Lauterbachs Prognose einer großen Omikron-Welle Mitte Februar eintritt (mit geschätzten täglichen Neuinfektionen von einer Million und mehr), dann wird diese Testinfrastruktur sowieso hoffnungslos überlastet sein und neue Ungerechtigkeiten produzieren:
Denn die Gesundheitsminister der Länder beschlossen schon vor einer Woche , die knapp gewordenen PCR-Tests sollen priorisiert, d.h. nur noch für bestimmte Gruppen eingesetzt werden – alle anderen sollen auf Schnelltests setzen,
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/labore-schonen-pcr-tests-nur-noch-fuer-bestimmte-gruppen
Den Status als Genesener kann aber nur bekommen, wessen Infektion mit einem zeitnahen PCR-Test nachgewiesen wurde.
Spätere Tests (insbesondere Antikörper-Tests) wären aus wissenschaftlicher Sicht zwar völlig gleichwertig, sind aber nach deutschem Recht nicht möglich, um den Genesenen-Status zu erhalten!
Ganz schnell bekäme Deutschland ein Millionenheer von angeblich nicht Immunisierten, die in Wirklichkeit Genesene sind. Ihr Dillemma bestünde darin, dass der Staat ihnen unmöglich zu erfüllende Nachweis-Anforderungen auferlegt – deren Erfüllung aber genau dieser Staat versemmelt hat.
Zur Verdeutlichung:
Wien führt mehr PCR-Tests durch als ganz Deutschland,
https://www.tagesspiegel.de/wissen/haben-wir-ein-laborproblem-wien-fuehrt-mehr-pcr-tests-durch-als-ganz-deutschland/27996234.html