Der (Ex-)Impf-Weltmeister hat ein lästiges Wirksamkeits-Problem
Rund 60 Prozent der israelischen Bevölkerung sind vollständig geimpft, rund 40 Prozent nicht, [1]. Da bei den Covid-19-Patienten in israelischen Krankenhäusern das Verhältnis ebenfalls bei 60 : 40 liegt, sieht es so aus, „als schützten die Vakzinen nicht mehr“.
Das sei falsch und lenke vom tatsächlichen Problem ab, will SPIEGEL-Autorin Julia Merlot in einer „Analyse“ [2] ihren Lesern weismachen. Man ahnt es, das tatsächliche Problem ist für sie die immer noch zu geringe Impfquote und die in Israel bereits seit längerem stark gesunkene Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Also das übliche Mantra, das den Vertretern des offiziellen Glaubens schnell von den Lippen geht, ohne dass sie nähere Ausführungen dazu noch für nötig halten. Zum angeblich falschen Eindruck des Impfstoff-Versagens liefert Merlot dagegen Argumente, allerdings sehr schwache.
Hieße das Merkmalspaar nämlich nicht „geimpft / ungeimpft“, sondern „blond / nicht-blond“, dann würde sich niemand wundern, wenn die Blonden-Quote der Bevölkerung sich in der Blonden-Quote der Hospitalisierten ziemlich exakt spiegelt. Man würde es im Gegenteil für erwartbar halten, dass die Patienten im Krankenhaus ein guter repräsentativer Durchschnitt der Bevölkerung sind – jedenfalls hinsichtlich eines Merkmals, das weit verbreitet ist, aber auf Krankheit und Krankenhaus-Einweisung keinerlei Einfluss hat.
Ist „geimpft“ das neue „blond“?
Der männlichen Bevölkerungshälfte wird nachgesagt, von ihnen würden „Blondinen bevorzugt“ – das Virus hat natürlich keine Vorliebe für irgendeine Haarfarbe. Es sollte gemäß Narrativ aber sich aber zum Merkmal „ungeimpft“ zumindest so spürbar hingezogen fühlen, dass die israelischen Hospitalisierten wenigstens z.B. eine 50:50-Verteilung (besser noch 40:60) zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften abliefern müssten.
Dafür, dass es gerade das nicht tut, hat Frau Merlot eine Erklärung:
„Je höher die Impfquote, desto größer ist üblicherweise auch der Anteil der Geimpften unter den Krankenhauspatienten – einfach, weil es mehr Geimpfte gibt als Ungeimpfte.“
Das ist zwar richtig, erklärt einem Geimpften aber in keiner Weise, worin sein „Schutzvorsprung“ gegenüber Ungeimpften eigentlich bestehen soll. Aber genau dies will er wissen, schließlich hat man ihn monatelang beschallt, die Erhöhung der Impfquote sei sowohl für die Menschheit als auch für den jeweiligen Neu-Impfling ein Segen.
Basis-PR-Trick: Unangenehme Vergleiche umgehen
Frau Merlot setzt daher ihre Erklärung fort und macht ganz listig
„Ein Beispiel: Wären alle Menschen mit einem Impfstoff geimpft, der das Risiko schwerer Covid-19-Verläufe um 99 Prozent reduziert, gäbe es sehr vereinzelt trotzdem noch Personen, die mit der Erkrankung ins Krankenhaus müssten. Der Anteil der Geimpften unter den Krankenhauspatienten läge dann bei hundert Prozent – trotz der ausgezeichneten Wirksamkeit des Impfstoffs.“
Wären „alle“ geimpft (gäbe es also keine Ungeimpften mehr), dann hätten wir auch keine Vergleichsgruppe mehr – der Vergleich brächte keine lästigen Ergebnisse, weil ein Vergleich gar nicht erst vorgenommen werden könnte.
Hat die Merlot’sche Mathematik nicht mehr zu bieten als die Binse, dass bei (sowieso schmeichelhaften, da fiktiven) 99 Prozent Impf-Schutz immer noch 1 Prozent Impf-Durchbrüche zu erwarten sind?
Ein bisschen Pseudo-Mathematik lenkt natürlich gut ab – und der angebliche „Schutzvorsprung“ samt seinem krassen Widerspruch zur Krankenhaus-Wirklichkeit bleibt weiter unerklärt.
Schutz vor schwerer Erkrankung – ein Impf-Mythos unter Beschuss
In den SPIEGEL-Leserkommentaren zeigt sich erschreckend, wie erfolgreich fakten-resistent das Impf-Mantra-Framing „… aber hilft doch gegen schwere Erkrankungen“ sich bereits in vielen Köpfen eingenistet hat – wenn man mit Krankenhaus-Einweisung nicht als schwer erkrankt gelten soll, wann dann? Noch schwerer geht kaum, von der Minderheit abgesehen, bei denen der Tod schneller eintrifft als der Krankenwagen. Auch bzw. gerade die 60 Prozent Geimpften unter Israels Hospitalisierten sind schwer erkrankt. Punkt.
Es sei denn … man würde unterscheiden, ob die Covid-Patienten „wegen“ oder nur „mit“ Covid ins Krankenhaus kamen.
Doch das führt zurück zu der von Anfang an eisern durchgehaltenen Nicht-Unterscheidung zwischen „an oder nur mit“ erkrankt. Diese Unterscheidung ist nach wie vor nicht erwünscht und der Artikel kann daher auch hier nicht einfach so (quasi „ausnahmsweise“) eine liefern. Ob sie pro oder contra Impf-Wirksamkeit ausfiele, steht in den Sternen.
Daher können sich SPIEGEL und andere Medien [3] bei ihrer merkwürdigen Argumentation bequem hinter Jeffrey Morris verstecken, einem Pfizer-begeisterten Professor für Biostatistik an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania.
Über Twitter und somit wissenschaftlich unverbindlich schwadroniert auch er ganz unbefangen:
„Wichtig sei aber zu wissen, dass der Impfstoff Biontech/Pfizer
zu 99 Prozent gegen eine schwere Covid-Erkrankung schützt.“
Aha: Waren bisher ab Zulassungsstudien für die „Impf-Wirksamkeit“ Werte zwischen 90 und 95 Prozent genannt worden, so pocht man immer seltener auf die per Impfung angeblich gesenkte Gefahr, sich selber bzw. andere anstecken zu können.
(Ein bisschen pochen muss man allerdings weiterhin, sonst entfiele der einzige „Sachgrund“ für die Privilegien-Vergabe an Geimpfte.)
Statt „Schutz vor Ansteckung“ verkauft die aggressive Impf-Werbung jetzt bevorzugt nur noch den „Schutz vor schwerer Erkrankung“.
Und damit das Publikum nicht misstrauisch wird oder diesen eigentlich auch schon recht alten Hut achtlos gähnend ignoriert, munkelt man hier urplötzlich von stolzen 99 Prozent Wirksamkeit?
Ein peinlicher Umstand lässt seinen herbei-fantasierten 99-Prozent-Biontech/Pfizer-Optimismus allerdings schon von vorneherein eher als Verzweiflungstat der Pfizer-Lobby aussehen: Israel wechselt für die dritte Runde (Auffrischungs- bzw. Booster-Impfung) nämlich von Pfizer zu Moderna – sehen so Sieger aus?
Die Morris-Wunschwelt zerschellt an der harten Wirklichkeit
Wenn die israelischen Geimpften nicht analog ihres Bevölkerungs-Anteils (60 Prozent) ins Krankenhaus kämen, sondern zu 99 Prozent weniger, dann läge das Hospitalisierungs-Verhältnis Geimpfte zu Ungeimpften allerdings nicht bei 60:40, sondern bei 0,6 : 40.
Oder – wieder hochgerechnet auf 100 Krankenhausbetten – stünden 1,5 Prozent Geimpfte zu 98,5 Prozent Ungeimpften.
Die harte Wirklichkeit lautet aber 60 Prozent zu 40 Prozent – da muss der Herr Professor unbedingt nochmals seine Zahlen nachrechnen. Und ebenso könnte er die kleinen Tricks bleiben lassen: Er beziffert Israels Impfquote mit rund 80 statt 60 Prozent, indem er als Berechnungsbasis nicht das ganze Volk nimmt, sondern einfach die Gruppe der Kinder unter 12 streicht, die im traditionell kinderreichen Israel sehr groß ist.
Ungeimpft ist aber ungeimpft, egal ob eine Gruppe nur nicht will oder ob sie aus Verträglichkeitsgründen (noch) nicht soll. Denn es steht nirgendwo, dass bei der Zählung der Hospitalisierten die Kinder ignoriert würden – und zumindest im offiziellen Narrativ ist jeder (auch Kinder) sowohl gefährdet als auch schutzbedürftig,
Das konnte man an der nachträglichen STIKO-Empfehlung zur Kinder-Impfung sehen, die machtbewusste Politiker (mit ungeniertem Brachial-Druck trotz ersichtlich fehlendem Fachwissen) den Wissenschaftlern der STIKO abgepresst haben. Woran Morris (wenn er sich mit den deutschen Nachrichten auseinandersetzen würde) bestimmt keinen Anstoss nehmen würde.
„Impfdurchbrüche so gut wie nie bei Gesunden“
Die SPIEGEL-Teilüberschrift klingt witzig, denn Gesunde sind halt gesund – gemeint sind natürlich die vormals Gesunden, die man von Menschen mit Vorbelastungen abgrenzen will. Das will man wohl nicht gleich in der Überschrift zugeben (etwa so: Impfdurchbrüche nur bei Vorbelasteten). Sonst erinnern sich manche vielleicht doch noch daran, dass wir in Zeiten leben, in denen positiv Getestete als symptomlos Erkrankte verkauft werden und Vorbelastungen (soweit es um den Virus geht) als böses Verharmloser-Wort verschrieen ist. Aber halt nur, soweit es um das Virus und seine Wirkungen geht; beim Impfstoff und seinen (ausbleibenden) Wirkungen sind Vorbelastungen dann wieder als Erklärung erlaubt und begehrt.
Für eine vermutlich nicht repräsentative Stichprobe aus 17 israelischen Krankenhäusern, die trotz vollständiger Impfung an Covid-19 erkrankt waren, erfahren wir:
„Nur sechs der 152 Menschen waren zuvor gesund, der Rest hatte Vorerkrankungen, etwa ein geschwächtes Immunsystem. (…) Das mittlere Alter der Betroffenen lag bei 71 Jahren.“
Was soll an so einer Nachricht Werbung sein fürs Impfen?
Die Alten und Vorbelasteten, die einen (wirksamen) Impfschutz am nötigsten hätten, können sich also am wenigsten auf ihn verlassen.
Und die jungen Gesunden merken vom Versagen des Impfstoffs nichts, weil sie ihn sowieso nicht nötig haben.
Die natürliche Immunisierung schützt 13-mal besser als die Impfung und Genesene stecken sich deutlich seltener ein zweites Mal mit dem Coronavirus an als vollständig Geimpfte, so eine neue Studie, ebenfalls aus Israel, [4].
Fragwürdige Impf-Bilanz: Es geht um bedeutend mehr als nur um Nutzlosigkeit oder (persönliche) Nebenwirkungen
„Künftig würden mehr Varianten auftauchen. Das sei biologisch sehr plausibel. Je mehr wir impfen, desto mehr Varianten werden auftreten“ – diese Feststellung machte kein Impf-Gegner, sondern kein Geringerer als RKI-Präsident Lothar Wieler im Januar 2021, [5].
Zwar konnte man damals mit dieser Bemerkung noch nicht viel anfangen, aber die Weichen in Israel und Deutschland wurden im Januar verschieden gestellt: Beide kämpften mit der winterlichen Corona-Welle und impften in diese Welle hinein; Israel begann aber etwas früher und impfte vor allem bedeutend schneller.
Inzwischen stagniert die Impfquote in beiden Ländern bei 60 Prozent. Merkwürdigerweise stellt sich die bei Atemwegs-Erkrankungen erwartbare sommerliche Viren-Flaute aber nur in Deutschland ein, obwohl unser Sommer eigentlich naß-kalt und damit eher virenfreundlich war.
Israel hat dagegen jetzt gegen Ende des dortigen heißen Sommers nicht nur höhere Corona-Fallzahlen als wir – sondern höhere als die eigenen israelischen im winterlichen Januar!
Delta scheidet als Ausrede aus, denn im Juni/Juli hat diese Variante sich auch bei uns unauffällig breit gemacht und mit einem Anteil von jetzt 98 Prozent alle anderen Varianten verdrängt.
Die (in Israel früher als bei uns) ggf. nachlassende Wirkung des Impfstoffs mag als Tatsache zutreffen, ist aber im übrigen nur ein Vorwand der Impf-Lobbyisten, die uns die dritte bzw. Booster-Impfung verkaufen wollen – zur Erklärung der aktuellen sommerlichen Fallzahlen-Spitzenwerte in Israel taugt sie nicht. (Über „zu früh gelockert“ und „nach Impfung leichtsinnig geworden“, brauchen wir auch nicht lange nachdenken – Stichwort Schweden.)
Der (nicht mehr prozentuale, aber zeitliche) Vorsprung von Israels Impfkampagne könnte aber in einem ganz anderen Zusammenhang dennoch eine Rolle spielen: Frei nach Wieler drängt sich nämlich der Gedanke auf, dass wir uns umso stärker in die Misere hineinimpfen, je mehr wir impfen und dass Israels Fiasko uns zeitverzögert auch treffen wird. Vielleicht sogar stärker, denn bei uns fiele es in Herbst und Winter. Aber – dies wird man im Mainstream wohl nicht so schnell und deutlich zu hören bekommen – es wäre ein Impf-Fiasko, kein Virus-Fiasko.
Nicht umsomst warnen französische Forscher in einem offenen Brief vor den Gefahren durch ADE bei Corona-Massenimpfungen: „Insbesondere durch die Delta-Variante bestehe die Möglichkeit, dass eine nach der Impfung eintretende Infektion zu einem schweren Verlauf führt.“ Bei ADE geht es um infektionsverstärkende Antikörper, die zunächst „richtig ticken“, beim Auftreten einer etwas anderen Variante aber plötzlich die Fremdköprer nicht mehr bekämpfen, sondern ihnen im Gegenteil sogar den Eintritt in die menschlichen Zellen erleichtern, [6].
Dieses Phänomen kannte man schon vor den Corona-Impfungen, z.B. beim Dengue-Fieber, wurde bisher aber als eher theoretisch abgetan. Die Forscher verweisen aber darauf, dass die Corona-Impfstoffe für den ursprünglichen „Wuhan“-Virus entwickelt wurden. Bei der Delta-Variante würden jedoch neutralisierende Antikörper eine verringerte Affinität zum Spike-Protein aufweisen, während verstärkende Antikörper eine auffallend erhöhte Affinität aufweisen.
Vielleicht werden künftige Geschichtsschreiber auf Israel verweisen, wo sich am frühesten und deutlichsten zeigte, dass ADE bei Corona-Impfungen keine nur theoretische Gefahr war, sondern der („übersehene“?) Startpunkt eines weltweiten Impf-Debakels?
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-impfquote-101.html
[2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/israel-die-irrefuehrende-statistik-der-geimpften-krankenhauspatienten-a-f5ef9929-b187-4fd5-952d-f3df354f696a
[3] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.coronapandemie-warum-in-israel-zwangslaeufig-mehr-geimpfte-ins-krankenhaus-kommen.4c956db8-1e21-4c26-be63-d462f5f9dd53.html
[4] https://www.businessinsider.de/wissenschaft/natuerliche-immunitaet-schuetzt-vor-dem-coronavirus-besser-als-impfung/
[5] https://www.welt.de/politik/deutschland/article225259255/Corona-Immer-mehr-Faelle-und-Ausbrueche-RKI-in-Sorge-wegen-Mutation.html
[6] https://de.rt.com/international/123040-forscher-warnen-in-offenen-brief/
Ui, jetzt erkranken schon Krankenhäuser. Das scheint schlimm zu sein, mit diesem Covid-19.
Und daß man Krankenhäuser impfen kann, wußte ich auch nicht. Aber man lernt nie aus, in diesen Zeiten…
😉
Auch Karl Lauterbach hat das israelische Problem schon auf dem Schirm, twittert aber von einer Studie, wonach die Israelis (im Gegensatz zu uns?) etwas falsch gemacht haben sollen,
https://pitch-study.org/PITCH_Dosing_Interval_23072021.pdf
„Diese wichtige Oxford Studie, zeigt klar, dass bei BionTech grösserer Abstand zwischen 1. und 2. Dosis die Impfwirkung deutlich erhöht. Auch bei Delta. Die vielen Infektionen bei Geimpften in Israel gehen wohl auf zu kurzen 3 Wochen Abstand zurück.“
Der gemäß Lauterbach „zu kurze 3-Wochen-Abstand“ in Israel bewegt sich allerdings noch im Rahmen, den die STIKO in Deutschland für Biontech (Comirnaty) auch aktuell noch vorgibt:
„Unter Berücksichtigung der Zulassungen und der vorliegenden Wirksamkeitsdaten empfiehlt die STIKO für die mRNA-Impfstoffe einen Abstand zwischen den beiden Impfstoffdosen von 3-6 Wochen (Comirnaty) bzw. 4-6 Wochen (Spikevax)“,
http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Durchfuehrung_Impfung.html#FAQId15548798
Und in der Impf-Praxis seit Januar sah es so aus:
„Als Deutschland mit dem Impfen begann, hieß es zunächst, zwei Wochen sollten zwischen der ersten und zweiten Impfung liegen. Doch bald schon stellte sich heraus, dass die erste Corona-Impfung ihre Wirkung auch über einen längeren Zeitraum behält. In Kombination mit der Knappheit der Impfstoffe, wurde der Abstand zwischen den Impfungen verlängert“,
http://www.morgenpost.de/ratgeber/article231987851/abstand-corona-impfung-biontech-moderna.html
Interessant jedenfalls, dass auch Lauterbach plötzlich so etwas wie eine „unerwünschte Langzeitwirkung“ von Impfungen „anerkennt“, auch wenn es eher eine Nicht-Wirkung ist.
Aber wenn er schon beim Thema „Fehl“-Wirkung aufgrund zu kurzer Abstände ist:
Das unter den Teppich gekehrte Sterben geimpfter Senioren (insbesondere in Heimen im 1. Quartal) harrt noch einer Untersuchung. Denn wenn drei Wochen Abstand und kürzer ein Langzeit-Wirkungsproblem nach sich ziehen, steht erst recht zu befürchten, der anfangs praktizierte 2-Wochen-Abstand könnte auf die sowieso geschwächten Heimbewohner z.B. wie eine „Überdosis“ gewirkt haben.
Bekanntlich wurde viele negativ getestete Senioren anfangs im 2-Wochen-Abstand geimpft, um dann zügig an Corona zu erkranken und oft auch zu versterben – vielleicht spiegelt sich einfach nur dieses Phänomen in Lauterbachs zitierter Oxford-Studie wider?
Hinter dem deutschen Abrücken vom 2-Wochen-Abstand steckten (zumindest laut Morgenpost-Bericht) keine bewusst medizinischen Gründe, sondern strategische Erwägungen, nämlich dass man trotz Lieferengpässen möglichst vielen Leuten die Erst-Impfung verabreichen wollte.
Spült jetzt nach mehr als einem halben Jahr ein israelisches Erklärungs-Problem sozusagen auch die winterlichen deutschen Keller-(Erklärungs-)Leichen wieder ans Tageslicht?
Lauterbachs SPD-Parteikollege und Kanzlerkandidat Olaf Scholz betritt derweil sprachliche Fettnäpfchen:
„50 Millionen sind jetzt zweimal geimpft. Wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben. Deshalb sage ich als einer dieser 50 Millionen: Es ist gut gegangen, bitte macht mit!“
https://www.merkur.de/politik/scholz-coronavirus-impfung-interview-versuchskaninchen-union-laschet-spahn-ziemiak-news-90961260.html
Da ist wohl einen wahlkämpfenden Impf-Missionar der Versuch misslungen, richtige Gesinnung und ehrliche Worte unter einen Hut zu bringen.
Geimpfte waren Versuchskaninchen – das kommt als Mitmach-Werbung nicht so gut an.
Egal, ob Lauterbachs These vom zu kurzen Abstand zutrifft oder französiche Mediziner zu Recht vor ADE (infektionsverstärkende Antikörper) warnen – Israel hat ein Impf-Problem.
Und (zeitversetzt) auch wir, denn die Entwicklung der „Impfdurchbrüche“ in Deutschland folgt der von Israel,
https://tkp.at/2021/09/04/entwicklung-der-impfdurchbrueche-in-deutschland-folgt-der-von-israel/
Das sollten sich diejenigen hinter die Ohren schreiben, die meinen, das 60-zu-40-Problem (Geimpfte gegen Ungeimpfte) bei der Krankenhaus-Belegung sei nur in Israel so (und impf-euphorisch sich im falschen Glauben wiegen, in Deutschland sei dagegen aktuell fast jeder wegen Corona Hospitalisierte ungeimpft).
Für das RKI „ausdrücklich nicht als Impfdurchbruch gilt es, wenn eine vollständig geimpfte Person zwar beim PCR-Test ein positives Resultat aufweist, aber keine Symptome hat, also weder hustet noch sonst kränkelt. Wer mit dem Impfstoff im Körper positiv getestet ist, sich aber wohl fühlt, der hat also keinen Impfdurchbruch“,
https://www.dieostschweiz.ch/artikel/der-impfdurchbruch-so-wird-er-definiert-Dv9WoRR – siehe auch:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html
(„Wie wird ein Impfdurchbruch definiert?“)
Wenn Symptome fehlen, gilt also die reine Tatsache eines positiven PCR-Tests nur bei Ungeimpften als relevant und registrierenswert – kraft RKI-Definition ist der geimpfte PCR-Positive ein gesunder geschützter Mensch, der ungeimpfte dagegen ein kranker, gefährdeter und gefährlicher Mensch.
Verdrängt wird: „In so ziemlich allen Ländern, in denen geimpft wird, zeigen sich steigende Fallzahlen und häufig auch eine Zunahme von Todesfällen mit oder an Covid-19. In Ländern wo massiv geimpft wurde wie Israel, UK, Malta aber auch in kleinen Regionen wie Gibraltar, war der Anstieg stark und deutlich“, was eine große dänische Studie schon Ende März offenbarte,
https://tkp.at/2021/03/26/daenische-studie-zeigt-massive-covid-infektionen-nach-der-impfung/
Und auch aktuell: „Eine aktuelle Studie der US-Behörde CDC zeigt, dass wie in den Ländern wo mit der Impfung früher begonnen wurde, nun auch in den USA der Anteil der Geimpften im Spital rasch ansteigt. Das zeigen einige neuere Daten in Berichten der CDC.
Eine CDC-Analyse der Krankenhausüberwachungsdaten zeigt, dass 22% der im Juni ins Krankenhaus eingelieferten Covid-Patienten geimpft waren – und der Anteil von vollständig geimpften Patienten steigt stetig. Also, ich schätze, all diese Berichte, dass 95% der Patienten ungeimpft waren, waren Lügen?“ – so Peter F. Mayer auf
https://tkp.at/2021/09/01/usa-cdc-studie-zeigt-zeigt-steigenden-anteil-von-geimpften-bei-erkrankungen/
Wo geimpft wird, steigen die Fallzahlen
– aber wenigstens nicht die Zahl der schweren Fälle,
wollte uns die Impfwerbung lang weis machen.
Nicht nur dieser Einwand ist inzwischen widerlegt:
„Wie schon bei der ersten Impfkampagne gibt es auch diesmal einen rasanten Anstieg der Todesfälle, wie OurWorldInDate zu entnehmen“ – die Grafik zeigt die Wirkung der 3. Spritze (die in Israel seit dem 30. Juli verabreicht wird), indem sie die täglich neu gemeldeten Covid-19-Toten je Million Einwohner abbildet,
https://tkp.at/2021/09/09/aerztekammer-nordrhein-warnt-vor-dritter-covid-spritze/
Dümpelte die dortige Sterbezahl-Kurve den ganzen Juli über waagrecht bei einem Wert bei 0,25 herum, so macht sie exakt mit dem „Booster“-Impfbeginn am 30. Juli einen Knick und geht in eine steil ansteigende Kurve über, die am 5.9. (also nur etwas mehr als einen weiteren Monat später) bereits bei 3,5 liegt – dem 14-fachen des im ganzen Juli für Israel noch recht stabilen Wertes.
Die Ärztekammer Nordrhein warnt jetzt vor der dritten Covid-Spritze und stützt sich dabei nicht auf das ferne Israel, sondern bereits auf alarmierende Ereignisse vor Ort:
Ohne die Zulassung der dritten Dosis abzuwarten, wurde nämlich mit der Impfung begonnen und es gab „zahlreiche schwere Komplikationen in einem Altersheim in Oberhausen. Insgesamt sind von 90 Impflingen 9 heftig erkrankt. Dabei gab es einen Todesfall und zwei Reanimationen.“
Die Sorge des Ärzte-Verbands gilt dabei weniger den Patienten, sondern den eigenen Kollegen:
„Im Brief der Ärztekammer wird gewarnt ohne Zulassung weiter zu impfen, den es git weder von der EMA noch von der Ständigen Impf-Kommission (STIKO) eine arzneimittelrechtliche Zulassung. Damit haften die Ärzte und können von verletzten Patienten oder deren Angehörigen geklagt und in die Pflicht genommen werden.“
Solche Briefe schreibt die Pharmaindustrie natürlich nicht, denn vergleichbare Sorgen oder Skrupel sind ihr fremd:
Jegliche Haftungsrisken hat sie vertraglich auf die bestellenden Staaten abgewälzt.
Sie kann daher unbekümmert von aktuellen Hiobs-Botschaften ungeniert einen weiteren Mangel ihres Produkts (=die inzwischen allgemein anerkannte, innerhalb weniger Monate nachlassende Schutzwirkung) als verkaufsförderndes Argument benutzen – und sie hat auch schon längst den Regierenden die Notwendigkeit der Auffrischungs-Impfung aufgeschwatzt und dadurch ihre Auftragsbücher neu gefüllt.