Im Zuge wachsender Verschuldung verlieren Staaten ihre Handlungsfähigkeit. Das tritt im Kapitalismus immer ein, denn die Kehrseite der Schulden sind umso mehr wachsende Guthaben bei 10% der Bevölkerung. Diese Minderheit gibt die Kredit-Bedingungen vor: Wenn keine Sozialkürzungen und Privatisierungen von Staatseigentum durchgeführt werden, bekommen Staaten keine Kredite mehr. Aufgrund dessen fallen ganze Volkswirtschaften in Depressionen. Ein gutes Beispiel dieser Geld-Diktatur gibt im Moment Griechenland. Aber bereits vor 15 Jahren war ein Land in einer ähnlichen Lage: Argentinien. Das Land hatte eine zu starke Währung und hielt sich an die Vorschläge des Internationalen Währungsfonds (IWF). Deshalb rutschte es Anfang 2000 in eine Wirtschafts- und Währungskrise, die in der Sperrung der Bankkonten 2001 gipfelte. Massenunruhen im ganzen Land brachen aus und zwangen die Regierung zum Rücktritt. 2003 kamen Nestor und Christina Kirchner an die Macht und verweigerten die weitere Aufnahme sogenannter IWF-Rettungskrediten. Inwieweit könnte Argentinien heute als Vorbild dienen, die Verschuldungskrise zu lösen?
Argentiniens Geldpolitik nach dem Crash 2001 – Vorbild für Europa? weiterlesen