Am 25.04.07 war ab 12:30 eine zweite Einheit der Bereitschaftspolizei Böblingen in Heilbronn im Einsatz, neben der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) 523: Der Taktische Einsatzzug (TEZ) Nummer 514. Die Abfahrt von Böblingen war um 11:45, das Einsatzende um 19:00. Teil 9: TEZ 514 machte gerade am 25.04.07 keine Pause in der Theresienwiese weiterlesen
Archiv der Kategorie: Tiefer Staat am Beispiel NSU
Überschneidungen NSU-Komplex und Kindesmissbrauch
Es gibt zwar personelle und inhaltliche Überschneidungen, jedoch ist davon auszugehen, dass es sich nur um bloße Zufälle handelt. Zu Dokumentationszwecken werden diese Überschneidungen dargestellt, in Form von Textbausteinen anderer Internetseiten. Überschneidungen NSU-Komplex und Kindesmissbrauch weiterlesen
Worauf basierte die NSU-Terrorwarnung im Jahr 2000?
Am 28.04.2000 warnte der sächsische Geheimdienst, vier Monate vor dem ersten Ceska-Mord: Der Zweck des untergetauchten Trios wäre „schwere Straftaten gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung zu begehen“. So konnte der Dienst genehmigt bekommen, das Trio und ihr Umfeld abzuhören.
„Das Vorgehen der Gruppe (gemeint ist das Neonazi-Trio) ähnelt der Strategie terroristischer Gruppen, die durch Arbeitsteilung einen gemeinsamen Zweck verfolgen.“
„Report Mainz“ titelt:
Worauf basierte die NSU-Terrorwarnung im Jahr 2000? weiterlesen
40 Geheimdienst-Informanten bemerkten keinen rechtsterroristischen NSU
Der Journalist Andreas Förster fasst die vielen Informanten zusammen, die im persönlichen Umfeld des sogenannten “NSU-Trios” sich aufhielten.
Ein “mörderisches Biotop”: Andreas Försters Überblick über die mehr als 40 enttarnten V-Leute im #NSU-Umfeld: https://t.co/j8kOMg4NH1
— Martín Steinhagen (@mstnhgn) 30. Mai 2017
Dazu passt, dass nach dem 04.11.2011 und der sogenannten NSU-Selbstenttarnung der Geheimdienst “Verfassungsschutz” hunderte Akten von Informanten schredderte. Trotz der negativen medialen Berichterstattung wurde die Aktion bis Juli 2012 durchgezogen.
Was jedoch hinter dieser Aktion steckt, ist bis heute unklar. Im Laufe der Jahre wurde jedoch die These widerlegt, dass eine Beteiligung oder Mitwisserschaft von Informaten an den sogenannten “NSU-Verbrechen” vertuscht werden sollte. Der Grund:
Kein einziger Informant bestätigt in persönlichen Gesprächen mit Parlamentariern und Journalisten die Existenz einer rechtsterroristischen NSU-Kleinstzelle bzw. -Netzwerkes. Welcher Informant hätte sich die ausgelobte Belohnung von 300.000 Euro entgehen lassen?
Eine besondere Rolle unter den Informanten spielte Thomas Richter, alias “Corelli”. Von ihm stammte eine “NSU-CD”, die zwar keinen Zweifel an seiner rechtsextremen Gesinnung lässt, aber keinerlei Bezug zu den Ceska-Morden, Kölner Bombenanschlägen und Banküberfallen erkennen lässt, die heute dem NSU zugeschrieben werden. Bevor “Corelli” zur CD befragt werden konnte, wurde er gleichfalls “geschreddert”, er wurde hochwahrscheinlich durch Rattengift umgebracht. Ähnlich verhält es sich zum “NSU-Manifest”, welches Beate Zschäpe zugeschrieben wird.
Daher ist davon auszugehen, dass die Vernichtung der Akten folgendem Zweck diente: Es sollten alle Bezüge von Informanten zu dem sogenannten “NSU-Trio” vertuscht werden.
Hochwahrscheinlich ist, dass der Geheimdienst durch den 04.11.11 überrascht wurde, da erst ab dem 09.11.11 die Aktenzerstörung begann. Genau einen Tag vorher, am 08.11.11 wurde der “National-Sozialistische-Untergrund” erstmals als Terrorgruppe und als Täter festgelegt, im Bundeskanzleramt während einer Lagebesprechung. Offensichtlich erging erst dann der Schredderbefehl. Das würde gegen eine Beteiligung des Geheimdienstes bei der sogenannten “Selbstenttarnung des NSU” sprechen, ansonsten wäre es nicht zu dieser überstürzten Aktion gekommen.
Das Trio dürfte wahrscheinlich vom tiefen Staat 1998 in den Untergrund geschickt und dort unterhalten worden sein, um sie später als Sündenböcke für ungeklärte Verbrechen zu benutzen. Jedoch könnte nach dem letzten Mord eine andere Situation eingetreten sein: Der Geheimdienst fürchtete ab 2006, in den NSU-Strudel mitreingezogen zu werden, da am letzten Ceska-Tatort ein Geheimdienst-Beamter unter Mordverdacht geriet. Dies könnte ein Grund gewesen sein, eine “Selbstenttarnung des NSU” seitdem abzulehnen.
Klärung von Ungereimtheiten bzgl. “NSU-Wohnmobil”
Die Privatperson Kay-Uwe Hegr untersuchte in einem unglaublichen Kraftakt, in tausenden Stunden Arbeit die Zeugenaussagen, die im zweiten thüringer NSU-Untersuchungsausschuss gefallen sind, nach ihrer Plausibilität und Glaubwürdigkeit. Dadurch erzielte er Erkenntnisse über den Verlauf des Polizeieinsatzes am 04.11.11 in Stregda gegen die (angeblichen) Bankräuber Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.
Folgende Ungereimtheiten können als geklärt gelten. Klärung von Ungereimtheiten bzgl. “NSU-Wohnmobil” weiterlesen
NSU-Tribunal in Köln: Aufklärung oder Desinformation?
Das Internetportal “Rubikon” veröffentlichte am 15.05.17 den Artikel “Aufklärung statt Desinformation” von Wolf Wetzel. Er macht darin Werbung für das sogenannte “NSU-Tribunal”-Treffen, welches vom 17. Mai bis zum 21. Mai in Köln stattfinden wird. In dem Artikel sind einige irreführende Darstellungen enthalten, denen hiermit widersprochen wird. Folgt Wetzel einer vorgegebenen Linie, sogar gegen besseren Wissens? NSU-Tribunal in Köln: Aufklärung oder Desinformation? weiterlesen
“Welt” zeigte 2009 Foto von blaulackierten Bomben – Ähnlichkeit mit Keupstraßen-Bombe
Im Jahr 2009 berichtete die “welt” über die 20 ausgehobenen Waffendepots, die (nach Regierungsversion) allein der rechtsextreme und psychisch kranke Obdachlose Michael Krause angelegt hätte; ich berichtete hier und hier bereits. “Welt” zeigte 2009 Foto von blaulackierten Bomben – Ähnlichkeit mit Keupstraßen-Bombe weiterlesen
Der thüringer NSU-Untersuchungsausschuss versagte bei Klärung der Dienstwaffen-Funde im Wohnmobil
Der thüringer NSU-Untersuchungausschuss war nicht in der Lage aufzuklären, ob eine der geraubten Heilbronner Dienstwaffen im Wohnmobil noch in Stregda entnommen wurde. Es erscheint, dass die Ausschuss-Vorsitzende Dorothea Marx (SPD) mit einer vorgefassten Meinung Zeugen beeinflusste, statt nach deren Handlungen und Beobachtungen zu fragen. Der thüringer NSU-Untersuchungsausschuss versagte bei Klärung der Dienstwaffen-Funde im Wohnmobil weiterlesen
Gab es drei Heckler und Koch Schusswaffen im NSU-Wohnmobil?
Gestern schrieb ich über einen Eintrag im Einsatzverlaufsprotokoll, dass eine Heckler und Koch – Waffe um 16:28 im Wohnmobil gefunden wurde, die noch nicht identifiziert war. Heute lese im Wortprotokoll des thüringer Untersuchungsausschusses, dass bereits um 14:45 eine andere Heckler und Koch Pistole gefunden wurde und eine weitere um 23:11. Problem: Asserviert sind nur zwei Heckler und Koch Waffen.
Dorothea Marx (SPD):
“(…) Dann möchte ich noch mal mit den Akten diese Tatsache untermauern, dass diese erste geborgene Pistole eben auch die von dem Polizeibeamten/dem Kollegen von Frau Kiesewetter gewesen ist. Im Einsatzverlaufsbericht der Kriminalpolizeistation Eisenach vom damals – das ist das Band 8, Blatt 125 LPI Gotha, da steht noch mal drin: Am 04.11.2011, 14.45 Uhr, Frau Mi. von der Tatortgruppe übergibt an Kriminalhauptmeister Kö. eine aus dem Wohnmobil geborgene Pistole Heckler & Koch, dann kommt die Nummer. (…)”
“(…) und die Waffe, die vermeintlich oder tatsächlich auf dem Tisch gelegen hat, die dann später der Michele Kiesewetter zugeordnet worden ist, ist laut dem Einsatzverlaufsbericht am 04.11.2011 erst um 23.11 Uhr gesichert worden. Da wollte ich Sie noch mal fragen: Diese haben Sie auch entgegengenommen?
Herr Kö.:
Ja, das ist richtig.”
Einsatzverlaufsprotokoll: Dienstwaffe Arnold erst 16:28 aus NSU-Wohnmobil geborgen!
Während ich die Analyse von Kay-Uwe Hegr studierte, fiel mir ein Zitat aus einem amtlichen Dokument ins Auge. Die Linken-Abgeordnete Katharina König zitierte aus dem polizeilichen Einsatzverlaufprotokoll. Dort protokolliert die Polizei ihre Aktivitäten und Ermittlungsergebnisse:
“Aus dem Einsatzablaufprotokoll, das wir haben, das ist Band 9 LPI Gotha, geht hervor, dass um 16.28 Uhr die Waffe Arnold, nein, nicht die Waffe Arnold, sondern eine Waffe Heckler und Koch gefunden wird. Da ist aber noch nicht bekannt, wem die Waffe gehört. Da ist natürlich die Identifizierung noch nicht gelaufen usw. usf. Sind Sie sich sicher, dass Sie am Einsatzort erfahren haben, dass eine Tatwaffe, die dem Mord an Michele Kiesewetter zuzuordnen ist, gefunden wurde?
Herr Ba.:
Also spätestens vor dem Dienstende habe ich es gewusst. Entweder war es auf der Dienststelle oder halt in Stregda.”
Im Einsatzverlaufsprotokoll steht also, dass eine Waffe der Marke Heckler und Koch im Wohnmobil um 16:28 gefunden wurde. Diese amtliche Feststellung ist außergewöhnlich, aus folgenden Gründen: Einsatzverlaufsprotokoll: Dienstwaffe Arnold erst 16:28 aus NSU-Wohnmobil geborgen! weiterlesen