Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt verteidigt Corona-Maßnahmen

Ein Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt aus der Schweiz zieht Zwischenbilanz am 07.04.2020 [1] und lässt sich von der gleichen Zeitung zwei Tage später nochmals interviewen [2]; heute hat er es in den FOCUS [3] geschafft. Er sei mit Repliken nur so geflutet worden: „Bis jetzt habe ich keine negativen Kommentare erhalten“, [2]

Letzteres muss unbedingt nachgeholt werden, denn der professorale Doppel-Doktor nimmt es mit den Fakten nicht so genau. Jedenfalls gibt es statt neuer Belege und präziser Beschreibungen nur resolute, aber schwammige bzw. falsche Behauptungen.

Zunächst kritisiert er zu Recht, dass „die Bevölkerung durch ein fortgesetztes, dümmliches China-Bashing abgelenkt“ wird, um dann aber doch die Positionen unserer Wertewesten-„Regierenden“ (also von Pharma-Minister Spahn, RKI-Tierarzt Wieland und Schweinegrippen-Fehlprognostiker Drosten) zu übernehmen: „Die dringlichste Fragen sind, wann eine medikamentöse Therapie und eine Impfung zur Verfügung stehen“. Das Wort „Immunität“ watscht er dagegen in den ersten 5 von 8 Punkten im Kapitel „Was wir nicht wissen“ regelrecht ab. Wie Drosten übt er sich in scheinbarer Bescheidenheit und will „kein Medien- oder Fernseh-Professor werden“, wechselt dann aber gleich in die Harald-Lesch-Pose.

Seiner Meinung nach sei „die Behauptung, man wisse nicht, wer ‚an‘ und wer ‚wegen‘ COVID-19 sterbe, (…) aus der Luft gegriffen.“ Dass die Hamburger als einziges deutsches Bundesland fast taggleich mit seinem Artikel angekündigt haben, diesen Unterschied nicht mehr den RKI-Spekulationen zu überlassen (=wer mit Virus starb, starb am Virus), muss ihm entgangen sein. Ebenso, dass die Hamburger das RKI inzwischen glatt wiederlegt haben: Die Hamburger Leichen waren nämlich durchweg MIT Virus, keine AM Virus gestorben.

Während das RKI sich aber wenigstens die Mühe gemacht hatte, „wegen Infektionsgefahr“ von Obduktionen abzuraten, um die eigene Manipulation mit einem „Sachgrund“ zu bemänteln; begnügt der Prof. Vogt sich mit einer kraftvollen (falschen) Behauptung.

Dass in so unterschiedlichen Ländern wie Italien und Deutschland überwiegend schwerstbelastete Greise (Durchschnittsalter 80 Jahre) sterben, scheint er für die geografisch genau dazwischen liegende Schweiz abstreiten zu wollen: Das Alter der in der Schweiz mit / an Corona Verstorbenen liege zwischen 32 und 100 Jahren – ein Durchschnittsalter will oder kann er uns jedoch nicht verraten, obwohl gerade das die ganz vorrangig interessante Altersangabe wäre (und vermutlich wohl auch bei jenen sattsam bekannten 80 Jahren liegen wird). So nebenbei fließt ein: „Zudem gibt es einige Studien und Berichte, welche zeigen, dass auch Kinder an COVID-19 verstorben sind.“ – Das wäre (bei belastbarer Quellenlage) sensationell neu und wird – wohl dem entsprechenden Mangel geschuldet – nicht weiter ausgeführt. Lieber schimpft er über Kommentatoren denen er Herzlosigkeit gegenüber den Alten vorwirft (Eugenik – sprich: Euthanasie).

Er spricht von einem „uniformen“ Krankheitsbild, das es so bei den Grippen in den letzten 30-40 Jahren nicht gegeben habe – bisher war aber ein recht uneinheitliches Symptombild Standardt aller Corona-Darstellungen. Und dass „ganze Kliniken mit Patienten gefüllt sind, welche alle dieselbe Diagnose besitzen“, ist nicht nur für Deutschland falsch, sondern auch für die Schweiz: „Weitere Spitäler beantragen Kurzarbeit“ (weil sie die Betten leer halten für die dann ausbleibenden Corona-Patienten), [4].

„Abschließend betont der Mediziner, dass es noch sehr viele Unklarheiten in Bezug auf das Coronavirus gebe. Weder über die Immunität noch über die tatsächliche Durchseuchung lägen eindeutige Daten vor.“ – Die Erkenntnisse des Prof. Streeck (den er mit keinem Wort erwähnt) scheinen ihm nicht zu schmecken (wie dem Pharma-Lobbyisten Drosten, der aber lautstark über sie herfiel).

Während der Schweizer Professor sich pseudo-kritisch gegen die Regierenden stellt, haben unsere deutschen Corona-Mächtigen jemanden gefunden (bestellt?), der heute ein Loblied über sie singt: „Corona-Ranking von Londoner Thinktank: Nur ein Land managt die Krise besser als Deutschland“, [5]. Dass da arg dick aufgetragen wird, sieht man daran, dass Deutschland angeblich „hinter Israel und vor Südkorea“.

Pech nur, dass ebenfalls heute ein dreimal so langer Artikel hart ins Gericht geht mit den deutschen Katastrophen-Managern: Adam Tooze ist „einer der führenden Wirtschaftshistoriker, wie kaum jemand sonst hat er die Weltfinanzkrise von 2008/09 erforscht“ hat und meint: „Die Reaktion der Deutschen war ein Desaster sondergleichen“, [6].

[1] https://www.mittellaendische.ch
/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/
[2] https://www.mittellaendische.ch/2020/04/09/covid-19-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen-das-interview/
[3] https://www.focus.de/gesundheit/news/virus-war-angekuendigt-europa-hat-sich-selbst-zum-pandemie-zentrum-gemacht-arzt-kritisiert-umgang-mit-coronavirus_id_11873791.html
[4] https://www.medinside.ch/de/post/weitere-spitaeler-beantragen-kurzarbeit
[5] https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/corona-ranking-von-londoner-thinktank-nur-ein-land-managt-die-krise-besser-als-deutschland/
[6] https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/geschichte/id_87668776/experte-zu-corona-reaktion-der-deutschen-war-ein-desaster-sondergleichen-.html

4 Gedanken zu „Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt verteidigt Corona-Maßnahmen“

  1. Ich schätze, dass die von Dr. Streeck errechnete Sterblichkeit von 0,37% nach unten korrigiert werden müsste, denn: Wieviele Menschen in Heinsberg starben -mit- dem Coronavirus, nicht wegen dem Virus? In Italien gehen laut Totenscheinen nur 12% der tödlichen Krankheitsverläufe auf den Coronavirus zurück. Hamburg kommt auf 25% weniger “Corona-Tote” als das Robert Koch Institut (RKI). Inwieweit berücksichtigten die Wissenschaftler um Dr. Streeck diese Erkenntnis?

    Es würde mich interessieren, inwieweit eine so bereinigte Sterblichkeit sich unterscheidet von der Sterblichkeit, die bisher während Grippewellen beobachtet wurde. Es könnte dann tatsächlich so sein, wie Dr. Wodarg immer sagte: Der einzige Unterschied ist, dass jetzt getestet wird.

    1. Auf https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/
      gibt es unterm heutigen Datum Neues zu den Resultaten der Heinsberger Antikörper-Studie: „Virologe Hendrik Streeck erklärt in einem neuen Interview [1] die finalen Resultate seiner Antikörper-Studie [2].
      Streeck fand eine Covid19-Letalität von 0.36%, erklärt im Interview jedoch, dass dies eine Obergrenze sei und die Letalität vermutlich im Bereich 0.24 bis 0.26% oder sogar darunter liege. Das Durchschnittsalter der testpositiven Verstorbenen lag bei ca. 81 Jahren.“

      Gleiche Seite / gleiches Datum, unter Überschrift „Medizinische Studien“:
      „Eine neue Übersicht aller bisherigen PCR- und Antikörper-Studien zeigt, dass der Medianwert der Covid19-Letalität (IFR) bei 0,20% und damit im Bereich einer starken Influenza liegt“, [3].
      Diesem Mittelwert stehen international große Abweichungen gegenüber: Von 0,08 bzw. 0,18 in Stockholm (Schwedens „Hotspot“) über 0,36 (Wuhan und das „Super Spreader Event in Germany“ = Heinsberg) bis zu 0,77 bei den Einwohnern von New York City.

      Problem dürfte nach wie vor sein, dass die Tests viele falsch-positive, aber auch viele falsch-negative Ergebnisse auswerfen. Ebenso sind wohl viele Testgebiete weder vollständig oder noch wenigstens im statistischen Sinn repräsentativ durch-getestet worden.

      Den zusätzlichen „Püschel-Effekt“ erwähnt Streeck wohl nicht, denn dieser würde Obduktionen voraussetzen, was nicht in Streecks Zuständigkeit und Kompetenz fällt.
      In vielen Gebieten ist ja nicht nur die Zählung der Infizierten fragwürdig, sondern auch die Zählung der Toten: und zwar
      nicht nur hinsichtlich des („Püschel“-)Themas „an oder nur mit Corona gestorben“, sondern auch hinsichtlich „schädliche oder nützliche Behandlung erhalten“ (frühe und oft tödliche Intubation statt notwendiger Sauerstoffmaske; HCQ-Anwendung ohne Rücksicht auf Zugehörigkeite zur Risikogruppe).

      Selbst Merkels Hof-Virologe Drosten sieht ja seit ca. 25. April Hinweise auf eine von ihm als „Hintergrundimmunität“ bezeichnete Herdenimmunität [4], obwohl er zwei Wochen zuvor Streecks Herdenimmunitäts-Feststellung noch lautstark bezweifelt hatte. Dabei hat Drosten mit 34 Prozent das Ergebnis von Streeck (15 Prozent) mal locker verdoppelt.

      Panik-Guru Drosten hat sich natürlich mitnichten vom Saulus zum Paulus gewandelt, denn „man dürfe nun keinesfalls schließen, dass ein Drittel der Bevölkerung immun sei“. Umso mehr drängt sich das sowieso schon naheliegende Motiv auf, der angeblich so unpolitische und rein wissenschaftlich denkende Mann wollte seinem Gesinnungsgenossen Spahn eine Steilvorlage für den angestrebten Immunitätsnachweis liefern. Zum Glück hat da sogar die Mainstreampresse Bauchweh (wie vorgestern der Tagesspiegel, [5]), so dass Spahn gestern zurückruderte.

      Andererseits – zuckt Spahn wirklich wegen so was lästigem wie Bürgerrechten zurück oder wurde er nur von der Corona-Panik-Zentrale zurückgepfiffen? Zeitgleich mit Drostens „Hintergrundimmunität“ (also ebenfalls am 25. April) kam nämlich von der Gates-finanzierten WHO die Warnung vor Immunitätsnachweisen, [6].

      Die WHO kennt natürlich keine Menschenrechts-/ Datenschutz-Bedenken, sondern nennt lupenreine naturwissenschaftliche Gründe für ihre Warnung (Motto: Schützen Antikörper wirlich vor der zweiten Welle? – an deren Abwarten etc. dem Finanzier Gates ja bekanntlich viel liegt).

      Auf der anderen Seite kann Großsponsor Bill Gates kaum etwas gegen einen Immunitätsnachweis einwenden, schon gar gegen einen digitalen. Denn er will uns ja nicht nur impfen, sondern auch z.B. chippen. Aber manchmal muss gerade ein langfristiger Planer seine Ziele halt nacheinander angehen:
      Das schockartig-verzweifelte Warten aufs erlösende Impf-Christkind hat jetzt einfach Vorrang, denn dadurch gewinnt er die nötige lange Zeit, um die angestrebte digitale Vollkontrolle wirklich gründlich und nachhaltig durchzusetzen.

      Denn einen (schnellen) Immunitätsnachweis, der vom Bürger womöglich als Exit-Strategie zurück ins alte Leben missverstanden wird, will Gates weder sich noch uns gönnen. Der Großmeister lehrt uns, dass nach Corona die Welt nicht mehr so sein werde wie zuvor, [7].
      (Genauer gesagt spricht er von Geschäftsreisen – das ist eben die Welt wie Leute seiner Gehaltsklasse sie nennen, weil sie nichts anderes kennen).

      [1] https://www.youtube.com/watch?v=vrL9QKGQrWk
      [2] https://medicalxpress.com/news/2020-05-team-covid-infection-fatality.html
      [3] https://docs.google.com/spreadsheets/d/1zC3kW1sMu0sjnT_vP1sh4zL0tF6fIHbA6fcG5RQdqSc/
      [4] https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-drosten-hintergrundimmunitaet-100.html
      [5] https://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-um-den-immunitaetsausweis-stoppt-spahns-gefaehrlichen-vorschlag/25797916.html
      [6] https://www.tagesschau.de/ausland/who-immunitaet-101.html
      [7] https://www.businessinsider.de/wirtschaft/bill-gates-glaubt-dass-geschaeftsreisen-nach-corona-nie-wieder-so-sein-werden-wie-vorher/

  2. Aus der Schweiz gibt es Besseres als die durchsichtige Propaganda des Prof. Vogt, z.B. die Fleißarbeit des Arztes auf swprs.org mit den regelmäßig ergänzten Links zu hochwertigen Quellen.

    Oder die Klinik für Infektiologie/Spitalhygiene / Kantonsspital St. Gallen, die schon früh auf die im Westen hartnäckig ignorierte chinesische Studie zur Herdenimmunität verwiesen hatte. Sie plädiert immer noch dafür, Infektionen zuzulassen, um (Herden-)Immunität herzustellen, die dann gefährdete Gruppen schützen kann. Auch eine Kombination beider Wege (Ausbreitung verlangsamen, Herdenimmunität anstreben) sei machbar, [1].

    In Dänemark wird der Lockdown inzwischen bereut: „Wir hätten nie den Stoppknopf drücken sollen. Das dänische Gesundheitssystem hatte die Situation unter Kontrolle. Der totale Lockdown war ein Schritt zu weit.“, argumentiert Professor Jens Otto Lunde Jørgensen vom Aarhus Universitätskrankenhaus. Dänemark fährt derzeit den Schulbetrieb wieder hoch, [2].
    Und „Trotz hämischer Unkenrufe aus dem In- und Ausland über Schwedens vermeintlich viel zu lockeren Weg in der Corona-Krise mehren sich nun die Zeichen, dass die Krise im Griff ist, obwohl fast alles erlaubt blieb“, [3].

    Nach dem neuesten Epidemiologischen Bulletin des RKI [4] war auch in Deutschland der Einfluss der Kontaktsperre auf die inzwischen sinkenden Zahlen „eher mäßig“ [5].
    Prof. Kekulé, „ein führender deutscher Epidemiologe, der die Coronakrise für Europa vorhergesagt hatte, fordert jetzt die Regierungen auf, den Lockdown zu beenden“, [6].

    Solche Nachrichten kommen in der deutschen Öffentlichkeit aber nicht an bzw.: nicht gut an. Söder pflegt sorgsam seinen Ruf als sicherheitsbewusster Schutzmann der Nation und das Volk fällt drauf rein. So löscht Dschungelmoderatorin Sonja Zietlow nach einem Shitstorm vorerst ihren Facebook-Account – sie hatte es gewagt, aus Sorge um die Folgen die Corona-Maßnahmen zu hinterfragen. „Angesichts von Experten und Wissenschaftlern mit unterschiedlichsten Ergebnissen und Betrachtungsweisen wolle sie zum Beispiel ,gerne an die Heinsbergstudie glauben’. Sie wünsche sich von ganzem Herzen, dass Prof. Streeck mit seinen vorläufigen Ergebnissen recht habe und wir es ,mit keinem Killer-Virus’ zu tun hätten. ,Mir persönlich erscheinen seine Zahlen validiert und logisch. Bin ich deswegen eine Verschwörungstheoretikerin?’“, [7].

    Wohl kaum, ein Experte hatte es nämlich noch drastischer ausgedrückt: „Der Epidemiologe Gérard Krause hat in einem Interview mit dem ZDF vor den Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen gewarnt. Er befürchtet, dass Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu mehr Toten führen könnten als das Virus selbst“, [8].

    Zugleich stellt die Londoner Times fest, dass 50% der aktuellen britischen Übersterblichkeit nicht durch Coronaviren verursacht werden, sondern durch die Effekte des Lockdowns, der allge­meinen Panik und des teilweisen gesellschaftlichen Zusammenbruchs, [9].

    Der (wie Sonja Zietlow schmerzlich feststellte) zum Buhmann gemachte Prof. Streeck hatte ja bekanntlich für den Landkreis Heinsberg eine Immunisierungrate von 15% ermittelt und wurde dafür heftig kritisiert vom Regierungs-Wirrologen Drosten (der aber selber gerne vieles verlautet, was nicht nur unbewiesen, sondern reichlich sonderbar ist) – und statt mäkeln hätte er ja z.B. Kontrolluntersuchungen in anderen Landkreisen anstoßen können.

    So konnte es kommen, dass Prof. Streeck ausgerechnet aus einem der am schwersten gebeutelten Länder wissenschaftlich bestätigt wird – mit dem Befund einer noch höheren Immunisierung:
    „Neue Antikörper-Daten aus der italienischen Gemeinde Robbia in der Lombardei zeigen, dass rund zehmal mehr Personen den Coronavirus hatten als ursprünglich angenommen, da sie keine oder nur leichte Symptome entwickelten. Die Immunisierungrate liege bei 22%“, [10].

    Kein Wunder, dass der Hamburger Rechtsmediziner Püschel (der den Mit-oder-an-Corona-gestorben-Schwindel für sein Bundesland geklärt hatte) einen neuen Corona-Fokus fordert:
    „Die Zeit der Virologen ist vorbei“, [11].
    (Hierbei dürfte er vermutlich den verbohrten Fledermaus-Experten Drosten meinen, nicht aufgeschlossenen Vor-Ort-Forscher Streeck.)

    [1] https://infekt.ch/2020/04/exitstrategie-lockdown/
    [2] https://jyllands-posten.dk/debat/breve/ECE12074246/vi-skulle-aldrig-have-trykket-paa-stopknappen/ (zitiert und übersetzt auf swprs.org am 16.02.2020)
    [3] https://swprs.files.wordpress.com/2020/04/volksblatt_schweden_corona_20200414_18.pdf
    [4] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20_SARS-CoV2_vorab.pdf?__blob=publicationFile
    [5] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-RKI-Corona-Fall-Studie-Einfluss-der-Kontaktsperre-eher-maessig-4702096.html
    [6] https://www.telegraph.co.uk/news/2020/04/11/german-scientist-predicted-european-epidemic-calls-end-lockdown/
    [7] https://web.de/magazine/unterhaltung/stars/kritik-corona-posts-sonja-zietlow-loescht-facebook-profil-34618412
    [8] https://web.de/magazine/wissen/psychologie/kollateralschaeden-anti-corona-massnahmen-tote-virus-34617230
    [9] https://archive.is/2eKCW
    [10] https://www.tgcom24.mediaset.it/cronaca/a-robbio-pv-il-22-ha-o-ha-avuto-il-coronavirus-ok-del-sindaco-ai-test-per-tutti_17285128-202002a.shtml (zitiert bzw. übersetzt von swprs.org am 16.04.2020)
    [11] https://www.n-tv.de/panorama/Rechtsmediziner-fordert-neuen-Corona-Fokus-article21714584.html

  3. Der Artikel von Prof. Vogt vermittelt viel Dramatik, aber hat noch deutlich mehr Schwächen als oben genannt:
    1. Er vermutet eine Dunkelziffer mit Faktor 15 bis 20 in der Schweiz. Mit dieser Dunkelziffer käme man auch für die Schweiz auf eine Letalität von 0,25 bis 0,3 %, also in die Größenordnung der Studie von Prof. Streeck.
    2. Dass 25 bis 30 % der Pfleger und Ärzte die gleiche Krankheit erwerben wie die Patienten ist nicht korrekt. Viele der Pfleger und Ärzte sind nur positiv getestet ohne Symptome. Wenn man nur die schwerer symptomatischen Fälle zählt, käme man möglicherweise auf die gleichen 8%, die für Influenza-Wellen für normal hält.
    3. Er schreibt, dass die geschätzten jährlichen 1.600 Influenza-Toten in der Schweiz auf 12 Monate gerechnet seien. Das stimmt nicht. Da die Influenza-Welle in der Regel ca. 2-3 Monate dauert, kommt man auf eine monatliche Zahl von ca. 600 Toten, die gleiche Zahl wie in der jetzigen COVID-Welle.
    4. Die Zahl der belegten Intensiv-Betten kann ich nicht überprüfen. Sie hängt aber auch damit zusammen, dass nach bisherigen Vorgaben COVID-19-Patienten sehr früh im Krankheitsverlauf intubiert und beatmet werden, ein Vorgehen, dass mehr und mehr kritisiert wird.
    5. In seinem Abschnitt über die Höhe der Kurve schreibt er indirekt, dass die Anzahl der Todesfälle nicht von der Ausbreitungsgeschwindigkeit abhängt.
    6. In Abschnitt 8 nimmt er eine völlige Verdrehung vor: Eine Beendigung des Lockdowns sei eine “gewollte Infizierung gesunder Leute mit einem aggressiven Virus” und würde dem medizinischen Grundprinzip “primum nil nocere”, also durch eigenes Handeln nicht zu schaden, widersprechen. Das Handeln besteht aber gerade im Lockdown – und der schadet mit Sicherheit viele in nicht absehbarem Ausmaß.

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