Gerade veröffentlichte “fatalist” (leider nur) Auszüge von Zeugenvernehmungen im thüringer NSU-Ausschuss. Die Vernehmungen hätten Ende Oktober 2016 stattgefunden. Vorgeladen war der thüringer Polizist D. Burkhart, der zwei wichtige INPOL-Abfragen vornahm. Durch Eingabe der Waffennummern konnte er beide Polizeiwaffen identifizieren, die beim Heilbronner Polizistenüberfall geraubt wurden. Das große Problem dabei: Seine Abfragen wurden in der Nacht vorgenommen. Der Dienstbeginn Burkharts war am 04.11. um 18:00!
Dagegen stehen die Aussagen der bei der Spurensicherung am Wohnmobil eingesetzten Beamten. Sie sagten dem Ausschuss, dass entweder Arnolds oder Kiesewetters Dienstwaffe am Nachmittag, gegen 16:00, abgefragt und identifiziert worden wäre. Tatsächlich sind zwei INPOL-Abfragen veröffentlicht, die aussagen, dass es Arnolds Waffe gewesen wäre:
- 04.11.11 um 16:20: Dienstwaffe Martin Arnold
- 04.11.11 um 23:11: Dienstwaffe Michele Kiesewetter
Die offene Frage ist bis heute, wer um 16:20 die INPOL-Abfrage tätigte. Dann hätte es drei Abfragen gegeben, bisher sind nur zwei bekannt. Arnolds Waffe wäre dann zweimal abgefragt worden.
Existiert tatsächlich eine INPOL-Abfrage zu dieser Uhrzeit, 16:20? Wenn nein, belogen so gut wie alle vorgeladenen thüringer Polizisten den Ausschuss.
D. Burkhart sagte dem Ausschuss außerdem, dass die Nummern der Handschellen von Kiesewetter und Arnold abgefragt worden wären. Sie wären auch im Wohnmobil gefunden worden. Das Problem dabei ist, dass a) nur Kiesewetters Handschellen geraubt wurden und b) dass die Handschellen erst am 06.11. in Zwickau gefunden wurden.
Es ist der Wahnsinn, was gerade im thüringer Ausschuss abgeht, von der Medien hartnäckig ignoriert.
Danke Georg. Nichts stimmt. Alle diese kleinen Fehlerchen belegen das Chaos beim Zurechtlügen der Geschichte.
Passend dazu der neueste Wetzel zu Heilbronn:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=36047#more-36047
Nach meinem Eindruck nicht ganz so spektakulär und detailreich wie der zu Eisenach, aber er bringt in jedem Fall die großen Lücken in einer jederzeit zitierfähigen Darstellung.
Leider berichtete er nicht darüber, dass die Spurensicherung in Heilbronn an Bekleidung, Auto keine Fremd-DNA feststellte, nur das Wattestäbchen-Phantom. Erst Mitte 2009 wurden die Spurenfolien nach DNA untersucht, die an der Oberfläche der Bekleidung und Auto abgezogen wurden: Auf einmal gab es Fremd-DNA in Hülle und Fülle. Allein das muss sehr verdächtig stimmen.
http://friedensblick.de/20706/nsu-enttarnung-stoppte-dna-krimi-gegen-kollegen-von-kiesewetterarnold/
Es gibt noch weitere Beispiele, wo die Fahndung nach den Polizistenmördern sehr nach Sabotage aussieht. Warum wird das nicht erwähnt?
http://friedensblick.de/3068/durfe-der-kiesewetter-mord-nicht-aufgeklaert-werden/