Florian Heilig war laut seiner Familie und Freunde ein lebenslustiger junger Mann. Laut Baden-Württemberger Polizei hätte er im September 2013 in seinem Auto Benzin verteilt und sich selbst angezündet. Heilig war ein Zeuge in Sachen “Heilbronner Polizistenüberfall” vom 25.04.2007. Die Polizei verdächtigt die (angeblichen ) Selbstmörder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, gestorben am 04.11.11, den Überfall auf die Polizisten Michele Kiesewetter und Martin Arnold begangen zu haben. Es gibt wichtige Fragen, die der NSU-Untersuchungsausschuss nachgehen sollte.
Die “Stuttgarter Nachrichten” berichten jetzt, dass in Heiligs Körper ein ganzer “Medikamentencocktail” nachgewiesen wurde. “Darunter Beruhigungsmittel und eine ungewöhnlich hohe Konzentration eines Herz-Kreislauf-Medikaments.”
Die Südwest-Presse fügt hinzu, dass laut Gutachten nicht ausgeschlossen werden kann, dass Heilig trotz der Medikamente noch in der Lage war, das Benzin selbst zu zünden.
“Die Medikamente, die Florian H. im Blut hatte, könnten “eine Störung der Handlungsfähigkeit bewirkt haben”, heißt es im rechtsmedizinischen Gutachten. Es sei aber nicht auszuschließen, dass er noch Kontrolle hatte, um den Brand zu zünden.”(swp)
Was heißt “nicht auszuschließen”? “Nicht auszuschließen” ist beispielsweise ein Lottogewinn, trotz sehr geringer Wahrscheinlichkeit! Handelte es sich um verschreibungspflichtige Medikamente und wenn ja, woher soll Heilig sie sich unbemerkt organisiert haben?
Die Polizei sieht die Selbstmord-These auf alle Fälle auch damit gerechtfertigt, dass eine Fremdzündung des Benzins eine Zündvorrichtung hätte zurücklassen müssen. Die wurde aber nicht gefunden!
“Eine Fremdzündung wäre, so die Ermittler, nur per Zeitzünder möglich gewesen, da ein Zeuge vor Ort keine weiteren Personen gesehen hat. Die Beamten fanden aber keine Zündvorrichtung.”
Diese Darstellung ist auch fragwürdig. Ein Tatzeuge schilderte, dass er zuerst einen lauten Knall in Heiligs Wagen hörte, der ihn an einen explodierten Airbag erinnerte, und er eine etwa 20-30cm hohe Stichflamme über dem Lenkrad sah. Erst danach ging das Auto in Sekundenbruchteilen in Flammen auf, Benzin und später Airbags verpufften.
“Ersten Moment dachte ich ein Airbag knallt es war auch von einem entsprechenden Knall begleitet. Die nachträglichen Verpuffungen deute ich als Airbag. Es flogen dadurch brennende Stofffetzen herum aber die Flammen wurden nicht größer, also nichts was das Feuer weiter anheizt.” (Friedensblick)
Zum Airbag. Ich sah den Funken, die Stichflamme etwa über dem Lenkrad und hörte den Knall. Ob es der Airbag war, eine Schreckschusspistole – die ja hätte gefunden werden müssen oder irgendetwas was eine vielleicht 20-30 cm lange Flamme erzzeugt, weiss ich nicht. Wie schon geschrieben es war eine größere Flamme als bei einem Streichholz oder Feuerzeug, was es war kann ich nicht erklären, da weiss die Polizei sicher mehr.” (Friedensblick)
Tatsächlich können Airbags per Fernzündung zur Explosion gebracht werden. Ist es aber damit möglich, Benzin zu entzünden? Es müssen nicht die Airbags in Heiligs Wagen manipuliert worden sein, da ein zusätzlicher Airbags einfach in den Wagen gelegt worden hätte sein können. Es gäbe auch spezielle Lawinenairbags für Skifahrer.
Es wäre auch wichtig, die polizeiliche Darstellung zu überprüfen, dass Florian Heilig wirklich wenige Stunden vor dem “Selbstmord” seinen Benzinkanister auffüllte.
“Einen Tag vorher holt Florian H. am Abend drei Kollegen ab. Zusammen fahren sie in Richtung Geradstetten, wo sie bis 22 Uhr im Wohnheim erscheinen müssen. Der 21-Jährige fährt aber mitten auf der Strecke von der Autobahn ab, hält an einer Tankstelle und kauft sich einen Kanister, den er an der Zapfsäule mit Benzin füllt. Dann geht die Fahrt weiter.” (ebd)
“Tatsächlich geht aus Ermittlungsakten nur hervor, dass H. am Abend vor seinem Tod an einer Tankstelle Benzin in einen Kanister abfüllte. Das sagte ein Ausbildungskollege aus, der mit ihm im Auto unterwegs war.
Genau 7,9 Liter habe H. in das gelbe Plastikbehältnis gefüllt, sagte der Maurerlehrling der Polizei. Gemeinsam mit zwei weiteren Bekannten seien sie nach Geradstetten gefahren.” (Stuttgarter Nachrichten)
Die Eltern von Florian Heilig schließen einen Suizid aus. Das von Ermittlern vermutete Motiv Liebeskummer ist unrealistisch. Sein Sohn habe keinen Liebeskummer gehabt, sagt Florian Heiligs Vater der SÜDWEST PRESSE. Er sei vielmehr glücklich verliebt gewesen, das bestätige auch seine Freundin. “Er hat am Vorabend einen Anruf erhalten, der ihn sehr verstört hat.” Immer wieder sei Florian Heilig mit Drohanrufen aus der rechten Szene unter Druck gesetzt worden. Journalisten haben herausgefunden, dass die Mitarbeiter der Tankstelle sich nicht an den jungen Mann erinnern konnten und berichteten außerdem, dass sie gar nicht zu seiner Person befragt wurden. Die Überreste seiner Leiche wurden übrigens ohne das Einverständnis seiner Eltern eingeäschert. Eine Sprecherin des Landeskriminalamts erklärt zum Fall Heilig: “Die politische Dimension und mögliche Verbindungen zum NSU sind Thema der Generalbundesanwaltschaft.”
https://machtelite.wordpress.com/2014/11/02/nsu-komplex-drei-jahre-systematische-vertuschung/