Der Artikel “Wer stellte Polizisten Kiesewetter/Arnold Todesfall” thematisierte die genützten Handys von Michele Kiesewetter. Dieser Artikel diskutiert ihre letzten (bekannten) Gespräche und SMS. Gibt es Hinweise auf die Täter?
In ihren letzten SMS schrieb Michele Kiesewetter über den kürzlichen Besuch bei der Beerdigung eines Schulfreundes. Sie wäre dort für dessen Tod verantwortlich gemacht worden!
“Im Rahmen dieses Gesprächs wurde Frau Kiesewetter gefragt, ob ihr bekannt sei, dass im April 2007 die Michele bei einer Beerdigung war – angeblich sei ein Schulfreund von ihr bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Die Mutter dieses verstorbenen Motorradfahrers habe die Michele für den Tod verantwortlich gemacht, sich aber später bei ihr entschuldigt. (…) Zu diesem Thema wurde den Angehörigen eine SMS vom 24.04.2007 um 20.10 Uhr der Michele Kiesewetter an Patrick Hä. vorgelegt. Diese SMS umfasst folgenden Text: “Naja, ging so. War Samstag auf der Beerdigung von nem Schulkollegen. War ganz schön heftig.”
Einer ihrer Kollegen, Manuel B., bestätigte dies.
“Den letzten Kontakt zu Michele habe er in der Mittagszeit des 25.04.2007 per SMS gehabt. Auch Kollege ARNOLD hätte sich an diesem SMS-Verkehr beteiligt. Ihn kenne er seit zweieinhalb Jahren. Gemeinsam seien sie in einer Ausbildungsklasse bei der Bereitschaftspolizei in Göppingen gewesen.
Am Wochenende 19.04.- 21.04.2007 sei Michele bei einer Beerdigung eines ehemaligen Schulfreundes gewesen. Dieser sei bei einem Motorradunfall im Zusammenhang mit Drogen getötet worden. Die Mutter dieses Kameraden habe ihr die Schuld am Tod gegeben, sich aber dann wieder beruhigt. Der Zeuge stellte ein Lichtbild und seine Handy-Daten zur Verfügung. Diesen Daten zufolge bekam er das letzte SMS von Michele am 25.04.2007, um 12:16 Uhr.”
Marcello P. verbrachte den Abend vom 24. zum 25.04 mit Michele Kiesewetter, auch er erinnert sich.
Frage:
Ist dir etwas bekannt geworden, dass Michele am Wochenende vor der Tat in Heilbronn in Thüringen auf einer Beerdigung war?
Antwort:
Ich kann mich ganz dunkel daran erinnern, dass sie irgendetwas von einem Unfall erzählt hat. Aber in welcher Beziehung sie zu der verunfallten Person hatte, kann ich nicht mehr sagen. (fatalist)
Doch weder ihre Mutter, Familie noch ihre damalige beste Freundin “Peggy” wussten etwas von dieser kürzlich stattgefundenen Beerdigung. Die Mutter könnte den Sachverhalt aufgeklärt haben – eventuell fand die Beerdigung des Schulfreundes im Jahr 2005 statt!
“Vor zwei Jahren sei ein ehemaliger Schulfreund bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.”
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Auch Yvonne M. bestätigte eine lange zurückliegende Beerdigung. Der Unfall würde “schon ganz lange zurück” liegen. “Das muss noch in der Schulzeit von Michele in Thüringen gewesen sein. Ich glaube sie hat mir das mal erzählt, dass ein Freund von ihr bei einem Motorradunfall ums Leben kam.” (ebd)
Die Sonderkommission “Parkplatz” nahm den (angeblich kürzlich stattgefundenen) Vorfall sehr ernst und befragte den Chef von Kiesewetters Einheit Thomas B. und ihren Zugführer Timo H.
Frage: Ist dir aus dem Umkreis von Michele Kiesewetter ein Motorradunfall bekannt, der kurz vor der Tat gewesen sein soll, bzw. ist dir bekannt, dass Michele bei jemandem auf einer Beerdigung war, der mit dem Motorrad verunglückt ist?
Thomas B. antwortete:
“In meiner Einheit gab es keinen Motorradunfall. Spontan fallen mir zwei Motorradunfälle im Kollegenkreis ein: Der eine Fall war eine Kollegin vom Stab der BPD oder der Schule, die mit einem Motorrad tödlich verunglückt ist. Zum anderen Fall meine ich, mich daran erinnern zu können, dass von einer der Einsatzbeamtinnen der Freund oder von einem Einsatzbeamten die Freundin bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Zeitlich kann ich die beiden Sachverhalte nicht einordnen. Zum Unfall der Stabs-Beamtin kann ich nachfragen. Es ist normal, dass man an Beerdigungen im Kollegenkreis teilnimmt.”
Timo H.
Frage:
Ist bekannt, dass Michele kurz vor der Tat auf einer Beerdigung war? Es könnte ein früherer Bekannter oder Kollege von ihr mit dem Motorrad verunglückt sein.
Antwort:
Nein.
Clemens Binninger war der CDU-Obmann des Bundestag U-Ausschusses, der die sogenannte NSU-Anschlagsserie aufklären sollte. Am 06.01.2011 strahlte der SWR eine Aussage von ihm aus betreffend des Handys von Michele Kiesewetter.
“(…) das Handy von Michele Kiesewetter wurde nicht ausgewertet. Auch die Videoaufnahmen der Kamera hier im Stadtgebiet von Heilbronn hat man erst zwei Jahre später ausgewertet. Man hat den email-account von Michele Kiesewetter gar nicht ausgewertet.” “Spur des Verbrechens”
Diese Aussage ist unverständlich, da ihr Handy laut Aktenlage am 30.04.2007 ausgewertet worden wäre.
“Am 30.04.07 konnte mit der Software PCSuite 6 die abgespeicherten SMS gelesen und extrahiert und in eine Excel-Datei umgewandeltwerden.”
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Der Blogger “fatalist” kennt den Ordner 6 der Soko “Parkplatz”. Im Gegensatz zur obigen Feststellung würde in diesen Akten stehen, dass auf Kiesewetters Handy “keine einzige SMS” gewesen sei, “weder im Gerätespeicher noch auf der SIM-Karte.” (Fatalist)
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Die fehlende SMS-Aufzeichnung im Ordner 6 könnten damit zusammenhängen, dass eine Auswertung der SMS via Bluetooth am 29.04. scheiterte. Erst am 30.04. wurden die SMS mit dem Programm “PCSuite” gesichert.
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Michele Kiesewetter wurde an ihrem Todestag mehrmals von der gleichen Person angerufen! Eine bis heute unbekannte Person, im Telefonbuch abgespeichert als “Bb 71”. Der Ermittlungsbericht verliert kein Wort über die Identität.
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Am Vortag erhielt sie verschiedene SMS von einer weiteren unbekannten Person H. Er wollte mit ihr über eine Bewerbung reden. Am 28.04. schrieb er wieder, um sich von ihr zu verabschieden. Er würde sie lieben und jetzt zu ihrer Mutter fahren, davor hätte er “Schiss”.
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