In dem Artikel der Journalistin Susan Bonath …
… merke ich die mir bekannte Fassungslosigkeit, angesichts der politisch irrationalen Entscheidungen der Mehrheit der Bevölkerung.
Die falschen Entscheidungen der Regierung betreffen zunehmend negativ den Wohlstand und die Gesundheit der Bevölkerung. Viele Mitläufer verteidigten sich, dass sie zur Durchsetzung der Corona-Maßnahmen genötigt worden sind. Zum Beispiel die alleinerziehende Mutter, die als Verkäuferin von ihrem Vorgesetzten gezwungen war, die Maskenpflicht im Supermarkt durchzusetzen, ansonsten hätte sie ihren Arbeitsplatz verloren, aber so einfach ist es nicht:
Warum bestätigte dann die Mehrheit der Wähler den Kurs der Regierung? Warum gingen 30-40% der Wähler gar nicht erst zur Wahl? Es gibt keinerlei “revolutionäre” Stimmung, zumindest im Westen Deutschlands. Die Kritiker bleiben unter sich.
Bonath schreibt:
“Man muss aber resümieren: Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung weigert sich vehement, unschöne Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen, und verteidigt teils aggressiv die Herrschenden. Es grassiert ein gespenstisches Stillhalten, ein Totschweigen von Tabus.”
Der Psychologe Erich Fromm machte dafür die “Marketing-Orientierung” verantwortlich, ähnlich wie Bonath:
“Mitläufertum gilt als erfolgversprechend, als fleißig und gut. Man muss annehmen, dass die Masse so ein Verhalten derart internalisiert, also in die Persönlichkeit integriert hat, dass genau das herauskommen muss, was wir erleben: Widersinnige, anmaßende Coronamaßnahmen, Impfdruck, Kriegstreiberei und diktatorische Meinungsvorgaben werden zu gesellschaftlichen Selbstläufern, kollektiv hierarchisch verstärkt, durchgesetzt und überwacht von einer in die totale Konformität manipulierten Gesellschaft zu ihrem eigenen Nachteil.”
Natürlich kann die Mehrheit der Bevölkerung in ihren privaten Beziehungen eigenverantwortlich handeln und zu liebevollen Beziehungen fähig sein. Auf politischer Ebene handelt allerdings ein großer Teil der Bevölkerung wie “Schlafschafe”, die sich von den Hirten ihrer Filterblase führen lassen.
Befinde mich zur Zeit in Spanien im Urlaub. Hier pulsiert das Leben,Gott sei Dank, genau wie vor Covid.
Habe gestern am Strand und am Poolbereich des Hotels mehrere deutsche Familien mit FFP2 Maske gesehen. Dies ist nur durch geistige Totalverblödung zu erklären und damit auch der restliche Verfall unseres Landes.
Die Kunst des Unterscheidens:
1. Der Herdentrieb, der sich im Überlebenskampf bewährt hat, daß der Einzelne in der Herde bessere Überlebenschancen hat als als Alleinlebender, führt dazu, stets das denken und sagen zu wollen, was alle denken. So ist eben selbst noch in einem Buchgeschäft die Aussage: “Das lesen jetzt alle” ein gutes Verkaufsargument. 2. Davon ist zu unterscheiden, daß der Mensch sich subjektiv nicht zur wirklichen Welt verhält, sondern zu der, wie er sie für sich deutet, interpretiert. Das Wie der Interpretation übernimmt der postmoderne Mensch den Medien. Er sieht die Wirklichkeit, wie die Medien sie darstellen. 3. Der Gehorsam der Obrigkeit gegenüber ist etwas ganz anderes und in christlich geprägten Kulturen eine Folge der Lehre, daß die Obrigkeit von Gott ist. (Paulus Römerbrief 12)
Prof. (em) Dr. Stefan Homburg schilderte seine Erfahrungen im Universitätsbetrieb, wo Kritiker der Corona-Maßnahmen und Genspritze angegriffen und sanktioniert werden:
Er konnte bis heute seine Erfahrungen noch nicht “verarbeiten”, außerdem kann er sich die Vörgange auch an anderen Universitäten nicht erklären, weil man davon ausgehen könne, dass Wissenschaftler/Professoren “eigentlich rationaler” mit den Problemen umgehen könnten. “Es ist vollkommen unbegreiflich für mich, dass die Universitäten jetzt praktisch von Wahrheit und Wissenschaft in dieser Frage komplett umgeschaltet haben auf Religion, den anders kann man es nicht mehr sagen.” Er hat keine Idee, wie es soweit kommen konnte, aber Handwerker seien oftmals realistischer als lebensunfähige Professoren, die Ideologien anhängen und ihre Probleme nicht lösen könnten. Deshalb ist die Angst bei Akademikern größer als bei den einfachen Leuten. https://tube4.apolut.net/w/xhgSaQprrFnJQxyJD3dfuW?start=46m30s
Die Obrigkeitshörigkeit resultiert meiner Meinung aus dem Untertanenrecht. Merkwürdigerweise zeigt bei mir google unter “Untertanenrecht” keinen konkreten Eintrag an. Obwohl doch im “Allgemeinen Landrecht preussischer Staaten” das Untertanenrecht präzise geregelt wird.
Robert Merles “Hinter Glas” zeigt den Kern der Sache:
22. März 1968. Ort: Nanterre bei Paris. David Schultz, Soziologie-Student, steht am Fenster eines Seminarraumes und beobachtet die algerischen Arbeiter, die draußen in Kälte, Wind und Regen die Terrasse teeren. Nur durch eine Glasscheibe von ihnen getrennt, begreift er die tiefe Kluft, die in Wirklichkeit zwischen beiden Welten liegt. “Hier (in der Universität) wurde den ganzen Tag nur ultraleichte Materie gehandhabt, Ideen, und vermittels der Ideen die Menschen: oberste Funktion der herrschenden Klasse. Und die Beherrschten … hatten ebenso wenig eine Chance, je in diese Welt hier einzudringen, wie ich in die ihre.” Manche glauben, die Isolation durchbrechen zu können, wenn sie die bürgerlichen Normen und Tabus sprengen, wenn sie die Professoren zum Klassenfeind erheben und abenteuerliche Aktionen als revolutionäre Siege feiern. Andere, die Mehrzahl der Studenten, üben politische Abstinenz. Und wieder andere, noch sind es erst wenige, wissen sich eins mit der realen weltverändernden Bewegung: für sie gibt es keine trennende “Scheibe”.
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-digital/hinter-glas/978-3-8412-1329-7
Bonath ärgert sich doch nur, dass sie selbst eben nicht zur Obrigkeit gehört. Dass es eben nicht so läuft, wie sie und ihresgleichen wollen. Und wenn es ihr und ihresgleichen gelänge, selbst Obrigkeit zu sein, dann würde sich nichts verbessern, aber vieles ins Extreme verschlechtern. Denn Macht in ihrer letzten Ausformung bringt doch immer die selben Ungeheuerlichkeiten hervor, ganz egal, aus welchem politischen Lager die Machthaber stammen.
Was Obrigkeit ausmacht kann Bonath nicht im Ansatz verstehen. (siehe Merle oben) Denn um zu verstehen, wie es in der Welt der Obrigkeit aussieht, muss man dazu gehören oder dazu gehört haben. Sonst ist alles Geschreibsel darüber abstraktes Theoretisieren.
Und natürlich, die Gerichte sind dazu da, die Obrigkeit zu schützen. Egal wer gerade herrscht und zur Obrigkeit gehört. Das war seit Menschengedenken noch nie anders.
Aus Sicht des Untertans ist Obrigkeitshörigkeit also eine kluge Überlebensstrategie.