Am Ende einer Querdenker-Demonstration in Rosenheim spielte der Veranstalter das Paulchen-Panther-Lied “Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?” Das Lied war als “Rausschmeißer” am Ende der Veranstaltung gedacht. Gleich darauf kam ein Polizist und beschwerte sich: Im Bekennervideo des “National-Sozialistischen-Untergrunds” (NSU) würde genau dieses Lied abgespielt werden. Das wäre unter der Gürtellinie gewesen.
Jetzt bekam der Veranstalter Bernd Breuer einen Bußgeldbescheid des Ordnungsamtes Rosenheim. Er hätte eine Ordnungswidrigkeit begangen. Bernd Breuer fiel aus allen Wolken, da er damals versuchte, das Missverständnis aufzuklären: Sowohl dem Polizisten wie auch später dem Ordnungsamt erklärte er, dass er nicht wusste, dass das Lied im NSU-Bekennervideo integriert ist. Er wusste auch nicht, dass Rechtsextremisten das Lied abspielen, um ihre Zustimmung zum NSU auszudrücken. Er verwahrte sich gegen den Vorwurf ein NSU-Sympathisant und gewaltbereit zu sein. Trotzdem bekam er jetzt Post vom Ordnungsamt. (youtube)
Die Ordnungsbehörde geht wohl aus vom Rechtsgrundsatz
„Unwissenheit schützt nicht vor Strafe“.
Natürlich von der Unwissenheit des Herrn Breuer, nicht von der eigenen. In der Wikipedia hätte sie lesen können:
„Ähnlich wie andere Comicfiguren findet sich der rosarote Panther auf unzähligen Merchandising-Produkten, von Wäsche über Computerspiele bis hin zu Plüschtieren.
Der rosarote (magentafarbene) Panther wurde von der Deutschen Telekom anlässlich ihrer Gründung 1995 und danach als Werbefigur benutzt“, [1].
Außerdem ist die Zeichentrickserie zeitgleich mit dem gleichnamigen Spielfilm entstanden bzw. auf der Basis des Vorspanns in diesem Film von 1963. Zeichentrickfilm und Spielfim hatten daher die gleiche Filmmusik – schon ein Jahrzehnt, bevor die Mitglieder des NSU-Trios zur Welt kamen und außerhalb Deutschlands, wo sich für unseren NSU kaum jemand interessiert.
In dieser US-Kriminalkomödie „Der rosarote Panther“ von 1963 spielte der schusselige Pariser Polizei-Inspektor Clouseau [2] noch eine Nebenrolle; in den Folge-Filmen rückte der von Peter Sellers bis 1982 dargestellte Polizei-Trottel ins Zentrum der jeweiligen Filmhandlungen.
Ist Inspektor Clouseau in Rosenheim wiedererstanden? Vielleicht stören sich die Rosenheimer am Spott über trottelige Polizisten, der seit 1963 fest mit der Paulchen-Panther-Melodie verbunden ist? Hoffen sie etwa, diese für sie evtl. unerträgliche (aber internationale) Verkettung mit Hilfe der verblichenen Trittbrettfahrer des provinz-deutschen NSU verbieten bzw. kriminalisieren zu können?
Dann sollten sie unbedingt auch gegen den öffentlich-rechtlichen MDR ermitteln, der selbst nach ergangenem NSU-Urteil immer noch unter dem Stichwort „Der rosarote Panther“ nur ein großes Porträtfoto des trottelig-schläfrigen Inspektors Clouseau ins Netz stellt, [3].
Und zwar kommentarlos, obwohl doch im Sendegebiet des MDR das Stammrevier des NSU lag, womit unweigerlich zur Wahrung der politischen Correctness (und zur Würdigung aller Opfer von Filmen, Fiktionen & Fakes) ein Disclaimer bzw. eine ausdrückliche Distanzierung unerlässlich wird!
Nach dieser noch anzupackenden Glanzleistung können sich diese echten, aber leicht schrägen Rosenheim Cops dann in Hollywood bewerben – als die verbeamteten Trottel für Police Academy Teil 8. Vorschlag für den Arbeitstitel:
„Dümmer als die Polizei erlaubt – Rosenheim schlägt zurück“
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_rosarote_Panther_(Fernsehserie)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pink-Panther-Reihe#Inspektor_Jacques_Clouseau
[3] https://www.mdr.de/tv/der-rosarote-panther100.html
Na und ? Dann bekam er halt Post vom Ordnungsamt. Er hat die Sache seiner Anwältin übergeben und die kümmert sich darum. Da das Lied nicht verboten ist (weshalb auch ?) und die diesbezügliche Interpretation von wem auch immer rechtlich aber ganz sicher irrelevant ist, was soll der Blödsinn ? Ist mir schon klar, dass die guten Menschen zusammenzucken, wenn das böse N – Wort ( wahlweise auch das genau so böse R – Wort ) fällt, aber der Grund dürfte wohl der sein, jedwede Kritik an der aktuellen Hysterie und dem damit verbundenem Narrativ schon im Keim zu ersticken. Das dürfte bei den guten und besseren Menschen auch die vielversprechendste Variante sein, weil argumentativ man das “querdenken” kaum wird abwürgen können.
MfG
Hinzu kommt, dass erstens das sogenannte Bekenner-Video inhaltlich gar keines ist und es zweitens schon verdächtig ist, dass es an linke Medien und antifa-Sympathisanten verschickt worden sein soll bzw. nur dort “aufgetaucht”.
Diese werden doch von den Rechten wie die Pest gemieden! Jetzt werden schon mit Staatsschutz-Täuschungen Menschen verunglimpft!