Widerlegung einer Geldschöpfung aus dem Nichts

Kreditinstitute würden Geld aus dem Nichts schaffen können, meinen Befürwortet des “Vollgeldes”. Während der Kreditvergabe würden Banken per Knopfdruck dem Kreditnehmer ein Sichtguthaben einräumen. Eine Refinanzierung des gewährten Guthabens wäre nicht notwendig, da Banken ihre Forderungen und Verbindlichkeiten gegenseitig abrechnen, bis auf den “Nettoabfluss”. Deshalb würde die Kreditvergabe lediglich von der Mindestreserve gebremst werden, sie beträgt 1% der Guthaben. So könnten die Banken aus 100 Euro Guthaben, 10.000 Euro Kredit schöpfen. 

Als Beispiel führe ich folgende Aussage des Wirtschaftsblogs „Querschüsse“ an. 

„Nur wenn das geschöpfte Buchgeld an eine andere Bank abfließt, dann braucht die Bank Zentralbankgeld, in Form von einem Guthaben auf dem Zentralbankgeldkonto der BuBa. Dieses Zentralbankgeld kann sich die Bank auf dem Interbankenmarkt besorgen (leihen) oder direkt bei der BuBa über ein reguläres Refinanzierungsgeschäft oder über Wertpapiere (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen), welche die BuBa der Bank über das Asset Purchase Programm abkauft. Überschussliquidität in Zentralbankgeld, wie es gerade zu vielen hunderten Mrd. Euro durch die EZB über das Eurosystem (nationale NZBs) geschaffen wird, ist für die Buchgeldschöpfung der Banken gar nicht nötig. Sie müssen nur ihre tatsächlichen Nettoabflüsse von Sichteinlagen mit Zentralbankgeld bestreiten.“ (Querschüsse)

Dieser Darstellung wird hiermit entgegengetreten, indem der Kreditschöpfungsprozess Stufe um Stufe nachvollzogen wird. Dabei werden die Zinsen außer acht gelassen.

  1. Geschäftsbank A leiht sich 100 Euro von der Zentralbank aus und hinterlegt als Sicherheit ein Wertpapier. Dieses Geld wird auf einem Konto der Zentralbank Bank A gutgeschrieben. Gleichfalls Bank B erhält einen Kredit von der Zentralbank. 
  2. Die Geschäftsbank A vergibt einem Kreditnehmer einen Kredit über 99 Euro und schreibt den Betrag als Sichtguthaben gut, genauso vergibt Bank B einen Kredit.
  3. Beide Banken buchen jeweils 1 Euro als Mindestreserve auf ihre Konten bei der Zentralbank.
  4. Der Kreditnehmer gibt die 99 Euro aus und überweist das Geld an den Verkäufer, der ein Konto bei der Geschäftsbank B hat.
  5. Zur gleichen Zeit erfolgt der gleiche Vorgang, nur umgekehrt. So heben sich die Forderungen und Verbindlichkeiten von Bank A und Bank B gegenseitig auf.
  6. Weder Bank A, noch Bank B verlieren auf ihren Konten bei der Zentralbank Geld. Sowohl Bank A, wie Bank B haben 99 Euro Guthaben auf ihren Konten bei der Zentralbank, und jeweils 1 Euro auf ihren Mindestreservekonten.

Aufgrund dieser Verrechnung gehen Vollgeld-Befürwortet davon aus, dass eine “Geldschöpfung aus dem Nichts” real wäre. Die Geschäftsbanken bräuchten kein Zentralbank zur Kreditvergabe, weil sie ja untereinander abrechnen. Die einzige Begrenzung wäre die Mindestreserve, deshalb könnten aus 100 Euro Einlage “nur” 10.000 Euro Kredit vergeben werden. Diese Annahme ist jedoch irrig. Warum?

Zwar haben die Banken A und B jeweils 99 Euro Guthaben auf ihren Konten bei der Zentralbank, jedoch gehören den Banken die Guthaben nicht, sondern ihren privaten Einzahlern! Jederzeit müssen sie damit rechnen, dass die Kunden das Geld ausgeben. Dass heißt, dass mit diesen 99 Euro die Banken den Kredit der Zentralbank -nicht- zurückzahlen können. Beide Banken -müssen- also die ursprüngliche Kreditvergabe über 99 Euro refinanzieren, um den Kredit der Zentralbank zurückzahlen zu können. Es kommt  also immer zu einem Nettoabfluss, weil der Kreditnehmer das geliehene Geld ausgibt.

Es erfolgen folgende Buchungen: Bilanzverlängerung: Forderungen werden mehr (Aktiv) und Sichtguthaben des Kreditnehmers (Passiv). Dann gibt der Kreditnehmer das Geld aus: Zentralbankgeld (Aktiv) wird weniger, genauso wie Sichtguthaben des Kreditnehmers (Passiv). Bei der Kreditvergabe kommt es letztlich “nur” zu einem Aktiv-Tausch: Zentralbankgeld wird um den Kreditbetrag weniger, der ausgegebenen wird, dafür werden Forderungen um den Betrag mehr. Es kommt zu einem Nettoabfluss.

Was passiert, nachdem die beiden Banken ihre Forderungen/Verbindlichkeiten aufgerechneten?

Die Sichtguthaben (Passiv) über jeweils 99 Euro rühren nun nicht  mehr von der Kreditvergabe an die Kreditnehmer her, sondern von Bankkunden, die eine Zahlung erhalten haben. Es kommt zu einer Bilanzverlängerung. Dem Sichtguthaben steht nun -keine- Forderungen (Aktiva) gegenüber, sondern einer Erhöhung des Zentralbankgeld-Guthabens (Aktiva)! Es kam zwar zu einem Nettozufluss, er gründet sich aber in Bankkunden, die einen Anspruch an die Banken haben. Die Geschäftsbanken müssen damit rechnen, dass diese Guthaben jederzeit abfließen und verrechnet werden müssen. Deshalb können die Banken nicht mit diesen 99 Euro ihre Schulden bei der Zentralbank begleichen.  

Das von der Bank verliehene Geld könnte auch von einem Sparer stammen, der der Bank sein Geld ausgeliehen hat, in Form einer Einlage. Was passiert, wenn diese 100 Euro kreditiert werden?

Kurz – das-gleiche wie oben geschildert. Der Guthaben-Besitzer lässt sein Geld auf dem Sichtguthaben liegen und die Bank verleiht es, im Zuge der Fristentransformation, mittel- und langfristig an Kreditnehmer. Es kommt zu einem Aktiv-Tausch: Zentralbankgeld wird weniger, Forderungen steigen.

Wenn es zu einer Verrechnung mit einer anderen Bank kommt, dann macht die Bank zwar den vorherigen Nettoabfluss wett, aber sie hat dafür eine Verbindlichkeit (Passiv) gegenüber einem Kunden. Es handelt sich um eine Bilanzverlängerung. Daher kann auch in diesem Fall das Geld nicht zur Refinanzierung eines Kredites genützt werden.

Giralgeldschöpfung 

Angenommen, das kreditierte Geld landet nach der Ausgabe wieder auf dem Sichtguthaben des Geldvermögenden. Bilanz-Verlängerung. Sein Sichtguthaben steigt (Passiva), genauso wie Zentralbankgeld-Guthaben der Bank (Aktiva). Der Vorgang wiederholt sich. Die Bank kreditiert das Geld. Aktiv-Tausch. Auf diese Weise entstehen immer höhere Forderungen der Bank an Kreditnehmer (Aktiva) bzw. Verbindlichkeiten der Bank an Halter von Sichtguthaben (Passiva), ohne dass es zu einer Erhöhung der Zentralbankgeld-Menge kommt! Zur Veranschaulichung wird das Beispiel fortgesetzt:

  1. Bank A kreditiert 98,01 Euro an Kreditnehmer, zahlt 0,99 Cent in Mindestreserve.
  2. Kreditnehmer überweist 98,01 Euro an Person, die Konto bei Bank B besitzt.
  3. Vorgang wiederholt sich, nur umgekehrt. Bank A und Bank B rechnen Verbindlichkeiten und Forderungen ab.
  4. Bank A und Bank B haben jeweils 98,01 Euro auf dem Zentralbank-Guthaben und 1,99 auf dem Mindestreservenkonto.
  5. Bank A und B schulden den Geldgebern jeweils 98,01 Euro und fordern 98,01 von den Kreditnehmern.
  6. Insgesamt schulden nun die Banken ihren Geldgebern 199 Euro  (100 Euro Zentralbank, 99 Euro Halter des Sichtguthabens) und fordern von Kreditnehmern 197,01 Euro.

Obwohl die Geschäftsbanken A und B ihre Forderungen und Verbindlichkeiten abrechnen, sind sie weiterhin existenziell darauf angewiesen, dass die Kreditnehmer die Kreditsummen ihnen zurückbezahlen. Ansonsten könnten die Banken ihren Geldgebern gleichfalls nicht das anvertraute Geld zurückzahlen. Es wird durch das Beispiel klar, dass Banken nicht Kredite “aus dem Nichts” schaffen können, auch wenn sie untereinander abrechnen. 

12 Gedanken zu „Widerlegung einer Geldschöpfung aus dem Nichts“

  1. @ Georg Lehle
    Nachsitzen, offenkundig in dem Fach : Historie des Geldes gefehlt….
    die BoE, o,oo % mindestreserve
    die EZB hatte einmal 2 % , abgesenkt auf 1 %
    die FED 10 %
    Es gibt nicht einen Wissenschaftler, welcher definieren kann, was ist Geld?
    Jeder Geschaeftsbanken Kredit im Zinses Zins Schuldgeld System ist vorsaetzlich, staatlich und juristisch geduldeter Betrug.
    Banken, welche die Spareinlagen als Kredit an Kreditnehmer zu verleihen, ist ein Straftatbestand, denn ohne den Treugeber ueber diesen Sachverhalt zu informieren, ja was ist denn das…..

    aber schauen wir ein wenig tiefer

    Ich moechte zum Thema Geldschoepfung ein paar Anregungen zum Verstaendnis beitragen.
    Aus den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Vereinbarungen der ISO Normen ist die Definition von einem Meter, der Masse in N ( Newton) , die Zeit in h, in der Elektrik , Volt, Ampere, Ohm , etc. exakt bekannt, und aus diesem Wissen haben die Techniker und Ingeniuere die moderne technische “Umwelt” erschaffen.
    Es ist die einheitliche Sprache der Wissenschaft, welche das Fundament in Naturwissenschaft und Technik ist. Ein Meter , eine Stunde , in Asien oder sonstwo auf diesem Planeten, hier herrscht eine klare Uebereinkunft.
    Doch wer hat den Wert von einem Gramm Edelmetall,den Wert 1 beim US$, beim Euro, beim Rubel, etc. bestimmt ? Wer bestimmt die Werthaltigkeit der verschiedenen Waehrungen untereinander ? Wie ist es definiert, wer bestimmt das es jenen, oder gar keinen Wert hat, wo ist die Naturwissenschaftliche gemeinsame Basis?
    Ob wir wollen oder nicht, die Erkenntnis ist, es gibt keinen gemeinsamen Nenner. Es ist das perfekte Werkzeug, der Illusion, in den Haenden von wenigen, um die verschiedenen Waehrungsraeume gegeneinander auszuspielen, mit Unterstuetzung der Politik und der Rechtspfege, mit dem Ziel, in den jetzigen nationalen Volkswirtschaften groesst moegliche arbeitsfreie Einkommen (parasitaere) Strukturen zu realisieren.

    Beispiel 1:
    Schauen wir uns ein normales Tauschgeschaeft an.
    Ein Mensch hat sich im Laufe der Jahre ein paar Goldbarren als Reserve fuer schlechte Zeiten erworben.
    Wegen schlechter “Wirtschaftslage” hat sein Boss Ihn gekuendigt. Nach ein paar Wochen muss er feststellen, dass seine Barreserven verbraucht sind . Nunmehr ist er gezwungen seine Goldbarren in Bargeld zu tauschen. Also zur Bank. Diese tauscht das Gold zum Tagespreis in Geld. Absolut normales Geschaeft. Bargeld, Cash auf die Hand. Und beide Seiten sind zufrieden.

    Frage:
    Wie wuerdest DU Leser dieser Zeilen, Dich verhalten, wenn Du beim Tausch von deinem Gold, in den schriftlichen Formalitaeten erkennen must, dass Du hier einen Vertrag unterschrieben hast, aus dem zu entnehmen ist, dass Du den Wert des Goldes in monatlichen Raten an die Bank zusaetzlich bezahlen musst ?!

    Da die goesste Anzahl der Menschen kein Gold hat, aber finanzielle Hilfen zur Realisierung der persoenlichen Ziele benoetigt, ist die Hilfe der Banken ein Angebot. Denn die Banken haben ja (noch) die Lizenz vom Staat, als Bank zugelassen zu sein. Du, als NICHT Bank hast keine Lizenz vom Staat!!

    Beispiel 2:
    Du brauchst z. B. 10000 Euro. Du bist ausgestattet mit einem festen Arbeitsplatz, hast ein lastenfreies Haus und Grundstueck , somit Kreditwuerdig!
    Hin zur Bank. Nach ein paar Formalien , Deine Unterschrift unter dem Kreditvertrag , und der Mitarbeiter der Bank stellt Dir die 10.000 Euro auf Dein Girokont ein. Dieser Vorgang geschieht in grosser Zahl, jeden Tag, in allen Banken dieser Erde. “Taegliche Normalitaet” ??

    Doch was geschieht tatsaechlich in diesem Vorgang, der Einkaufes von einem Kredit. Dein bewilligter Kredit ist mit Deiner Unterschrift unter den Kreditvertrag, Deine Einlage in die Bank.
    Und diese Deine Einlage verkauft die Bank an Dich als Kredit. Die Bank hatte vor Deiner Unterschrift unter Deinen Kreditvertrag kein Geld !.
    Die Bank hat soeben Giralgeld ueber die vorhandene Banklizenz Geld geschoepft. Geld aus Luft, absolute nicht Werthaltig. Nur Nullen im Komputersystem der Banken.
    Relevant ist immer nur

    DEINE Unterschrift

    Denn Du bist das Gold.

    im Kontrakt.

    In der Abgabe Deiner Sicherheiten bis D U das in Form der Unterschrift plus der Sicherheiten. Ueber diesen Sachverhalt bist Du nie informiert worden.

    Fakt ist, dieser Vorgang ist ein Wertetausch.

    Die Bank nimmt nun Dein Arbeits und Werte Vermoegen mit Deiner freiwilligen Unterschrift unter den Kreditvertrag in “Besitz”, denn wenn Du aus welchen Gruenden auch immer, nicht die monatlichen Pflichten erfuellst, wird Dir die Bank mit der Hilfe der Justiz, Dein Eigentum pfaenden.
    Wo ist nun der Unterschied von Beispiel 1 zum Beispiel 2.
    Beispiel 1: ein normales Handelsgeschaeft
    Beispiel 2: Taeuschung im Handelsgeschaeft und im Rechtsverkehr, geduldeter Raub mit der Hilfe der Politik und der sogenannten Rechtspflege.
    Ich nenne es: eine seit vielen Jahrzehnten die geduldete organisierte Bandenbildung, bestehend aus Banken, Politik und Justiz, mit dem Ziel, die Arbeitsleistungen von Menschen und Voelkern mit dem universellen Werkzeug “Geld” auszurauben.
    Ein super geniales Geschaeftsmodell !!

    Die geplante Verelendung und Auspluenderung der Menschen ist ein Fakt. Geldmangel gibt es nicht. Es gibt nur einen unendlichen persoenlichen Mangel an der persoenlichen Bereitwilligkeit die Funktion der Geldschoepfung erkennen zu wollen.
    Die Aufloesung des Mangels ist doch bereits geschehen, denn die FUELLE liegt in der Tatsache begruendet, dass seit dem 25.12.2012 in der BIZ in Basel fuer jeden M E N S C H E N dieser Erde 10 Mrd. US$ gesichert wurden. ( Siehe Paradigmareport).
    Damit ist fuer jeden Menschen aus diesem vorhandenem Vermoegen ein BGE von z.B. 3000 Euro monatlich ohne weiteres moeglich. Das reicht locker fuer einige dutzend Generationen Menschen.

    Nur, der Haken ist der, de jure gibt es in D keine Menschen, nur Personen!!

    Professionelle Hilfe, um diese Huerde zu nehmen, siehe:

    https://www.verfassunggebende-versammlung.org/

    Erst wenn wir begriffen haben, dass alle politischen Parteien die Salzsaeuren, oder auch die Parasiten in den Volkswirtschaften sind, dann wissen wir, Parteien sind ueberfluessig.

  2. Die ganze Darstellung ist ja recht schön und gut Herr Lehle aber lässt einen wichtigen – wenn nicht DEN wichtigsten – Faktor in diesem Planspiel unberücksichtigt:

    Den Zinsunterschied zwischen dem leihen von Geld (als Geschäftsbank) bei der Zentralbank und dem eingenommenen Zins vom Kreditnehmer !

    Das ist Geld aus Nichts.

    Und ein ausgefallener Kredit…hm… wie sollte der denn entstehen? Kreditnehmer kann nicht zurückzahlen UND hat keine zu pfändenden Gegenstände? Unwahrscheinlich, denn für irgendwas hat er sein Geld (die im genannten Beispiel geliehenen 99 Euro) ja ausgegeben.

    A) Ist es Materiell, dann kann schonmal der größte Anteil am Kredit durch Wegnahme und Veräusserung dieser Sache wieder reingeholt werden. Über den Rest wird man sich einigen müssen – oder: (viel eleganter) die Bank schreibt es letztendlich als uneinbringliche Forderung von der Steuer ab und lässt sich somit die Kreditschuld des Einzelnen von der Allgemeinheit bezahlen!

    Die geringere Steuereinnahme ist de facto ein Verlust für den Staat (den ja wir alle darstellen), denn das Unternehmen hätte ja (ohne die Abschreibung) höhere Steuern bezahlen müssen.

    Also bezahlt es die Allgemeinheit durch die Hintertür !

    B) Hat der Gute das Geld einfach nur verprasst (immateriell), dann wirds komisch – aber nicht für die Bank. Dann kann man einen nur noch geringen Teil vom Kreditnehmer zurückholen – aber damit eben auch eine noch höhere Summe von der Steuer als Verlust geltend machen.

    Preisfrage: Den Verlust durch Steuermindereinnahmen trägt wer genau nochmal? Richtig !!

    Achja… da war ja noch was anderes…

    Die Gebühren um den Kredit zu bekommen !!
    Von den 99 Euro Kredit möchte die Bank vom Kreditnehmer ja schon vorweg etwas abhaben, sagen wir mal 5 Euro Gebühr. Man erhält also nur 94 Euro soll aber Zinsen auf 99 Euro zahlen. Da fließen ja Zinsen für den Gebührenanteil (Die ist ja in der Kreditsumme enthalten). Man bezahlt also für etwas Zinsen, dass man garnicht bekommen hat.

    Auch das ist Geld aus Nichts.

  3. Zusätzlich sind die Tilgungen, Rückzahlungen der Kreditschuldner nicht Geld aus dem Nichts, sondern hart verdientes Geld aus echter Arbeit oder dem Verkauf von Gütern (wozu man das simple Anschreiben von Kredit, mithin tatsächlich ( Buch) Geldschöpfung der Banken) wie jeder erkennen kann, gerade n i c h t rechnen kann.
    DieseKredit Tilgungen werden via Geldschöpfungsmultiplikator, erneut zur (Buch) Geldschöpfung von den privaten Banken verwendet.
    Zum Artikel nur 2 Akteure (A+B) im GEldschöpfungsprozess zu benennen ist bei den Hunderten, diees gibt natürlich zu kurz gegriffen und führt zu Fehlern.

  4. In der Schweiz kamen Befürworter und Gegner der dort im Juni abzustimmenden Vollgeld Initiative.
    Alle waren sich einig, daß es eine Buchgeldschöpfung der Banken via Kreditvergabe gibt.

    http://www.zeitpunkt.ch/index.php/finanzsystem-zeit-fuer-radikale-schritte

    Dringenstes Problem ist die Überschuldung der westlichen Industrienationen:

    “Dringend: über das Unmögliche sprechen
    Über all den Visionen für ein besseres Geldwesen schwebt allerdings das Damoklesschwert der Überschuldung. Die Kreditgeldschöpfung der Banken führt zu einem Schuldenberg, der mit dem vorhandenen Geld nie zurückbezahlt werden kann. Gemäss William White können die Schulden nur mit einer Hyperinflation oder mit einem Erlass beseitigt werden. «Darüber will niemand sprechen. Aber genau das müssen wir tun.» “

  5. Eine vielleicht ganz blöde Frage in diesem Zusammenhang: Wie verhält es sich dabei mit Insolvenzen?

    Bank A gibt Person B einen Kredit über 10.000 Euro, der mittels den beschriebenen Mitteln geschöpft wird.

    Person B verprasst dieses Geld, bringt es in Umlauf, und meldet Insolvenz an, oder verstirbt ganz einfach mittellos. Die Bank wird den Kredit nicht zurückgezahlt bekommen.

    Das Geld bleibt im Umlauf, ohne dass ihm dann noch eine wirksame Forderung der Bank gegenübersteht, die es wieder aus dem Umlauf entziehen würde.

    Wurde damit dann nicht “Geld aus dem Nichts” geschaffen?
    Habe ich da irgendwo einen Denkfehler?

  6. Nein, es liegt noch keine Geldschöpfung aus dem Nichts vor, wenn der Krediteur pleite geht. Warum?

    Laut der deutschen Bundesbank müssen alle Geschäftsbanken ihre Kredite refinanzieren. Warum muss die Bank refinanzieren? Weil der Krediteur das geliehene Geld ausgibt: Entweder muss die Bank den Kreditbetrag dem Krediteur bar auszahlen oder sie überweist den Kreditbetrag an eine andere Geschäftsbank. Die Geschäftsbanken verrechnen ihre Überweisungen miteinander. Das heißt im konkreten Fall: Die Geschäftsbank des Krediteurs braucht ein Zentralbankgeld-Guthaben, dass es der anderen Bank gutschreiben kann. Das heißt: Die Geschäftsbank des Krediteurs wird selbst zur Schuldnerin, solange ihr Krediteur das geliehene Geld nicht zurückgezahlt hat.

    Was passiert also, wenn der Krediteur insolvenz anmeldet und den Kreditbetrag nicht zurückzahlt? Die Geschäftsbank macht einen Verlust. Wenn das gehäuft passiert, dann geht die Geschäftsbank pleite. In dem Fall sind die Einlagen ihrer Gläubiger weg, denn: Die Geschäftsbank hat lediglich das Geld verliehen, was sie selber als Einlagen erhalten hat. Das galt bis 2008.

    Im Moment verhindern die Zentralbanken, dass Geschäftsbanken pleite gehen. Die Geschäftsbanken können mit immer weniger Sicherheiten (“Schrott-Papiere”), sich Geld bei der Zentralbank leihen, zu 0% Zinsen. Damit werden die Löcher gestopft, die zahlungsunfähige Krediteure reißen. Es hat aber einen Pferdefuß:

    Da die Geschäftsbanken dieses geliehene Geld immer weniger an die Zentralbanken zurückzahlen können, und die Zentralbanken die Schrott-Papiere nicht loswerden, wird die “Geldschwemme” immer größer. Die Bilanzen der Zentralbanken gehen durch die Decke, weil sie immer mehr Geld auf die Märkte schmeißen. Das Geld landet zunehmend in Tresoren und (ungedeckte) Sichtguthaben von Privatpersonen und Unternehmen, statt in der Realwirtschaft anzukommen.

    Auf diese Weise führt indirekt der Kreditausfall doch zu einer “Geldschöpfung aus dem Nichts”. Wenn es zu einer Inflation käme und die Zinsen stiegen, würde es zu Heulen und Zähneklappern kommen. Es würde sehr schmerzhaft werden, dass Geld wieder vom Markt zu saugen. Ich kann mir das nicht vorstellen, aufgrund der Verwerfungen. Gleichzeitig ist mir klar, dass es nicht so weitergehen kann.

    1. “Das heißt im konkreten Fall: Die Geschäftsbank des Krediteurs braucht ein Zentralbankgeld-Guthaben, dass es der anderen Bank gutschreiben kann. Das heißt: Die Geschäftsbank des Krediteurs wird selbst zur Schuldnerin, solange ihr Krediteur das geliehene Geld nicht zurückgezahlt hat.”
      Genau das ist in der Regel und bei den kleineren Krediten , sagen wir bis 100 000 gerade nicht der Fall.
      Die Bank deckt den Kredit mit den Einlagen, sprich Guthaben ihrer Kunden im Giroverkehr ab und benötigt dazu kein Zentralbankguthaben.
      “Da die Geschäftsbanken dieses geliehene Geld immer weniger an die Zentralbanken zurückzahlen können, und die Zentralbanken die Schrott-Papiere nicht loswerden, wird die „Geldschwemme“ immer größer. ”
      Da in den o.g. Fällen die Geschäftsbanken nichts bei der Zentralbank leihen müssen, entfällt diese Idee bei den (häufigen) o.g. Fällen.
      “Das Geld landet zunehmend in Tresoren und (ungedeckte) Sichtguthaben von Privatpersonen und Unternehmen, statt in der Realwirtschaft anzukommen.”
      In Tresoren kann nur Bargeld landen und das unterscheidet sich bekanntermaßen vom Buchgeld, auch bezügl. der Anforderungen wenn die Geschäftsbank echtes Geld, also Bargeld bei der Zentralbank anfordert!
      Tatsache ist und bleibt, daß die Banken via Kreditvergabe über die Lauffzeit des Kredits (Buch)Geld schöpfen und davon einen Riesenvorteil bzw. ein (Buch)Geldschöpfungsprivileg haben.
      Hebt der Kreditnehmer seinen Buchgeldkredit bei der Bank in bar ab,(um es z.B. in den Tresor zu stecken) dann ändert sich das Ganze natürlich, die Bank muß bei (größeren Beträgen) Bargeld
      bei der Zentralbank besorgen und das geht nicht mit 1 % Mindesteinlagen wie bei der Kreditgewährung , sondern nur mit
      Guthaben der Geschäftsbank bei der Zentralbank!
      Vgl.
      https://www.bundesbank.de/de/service/schule-und-bildung/erklaerfilme/wie-entsteht-geld-teil-iii-zentralbankgeld-613674

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