Der “Spiegel” berichtet heute über einen DNA-Fund am Unterhemd des Mordopfers Enver Simsek. Dort befand sich (ein Teilmuster der) DNA des Obdachlosen Michael Krause. Über Krause berichtete ich bereits, weil es Überschneidungen zum NSU-Komplex gibt.
Es muss jedoch auch an der polizeilichen Darstellung Zweifel angemeldet werden: Wurden dem toten Krause die Lagepläne der Waffenverstecke untergeschoben? Gab es an den Waffen und Sprengstoffen, die er in verschiedenen Verstecken gelagert hätte, Fingerabdrücke, DNA? Hat Krause wirklich Selbstmord verübt? Er wäre erst von sechs Polizeikugeln getroffen worden, dann hätte er noch flüchten können. Hinter einem Baum hätte er sich während der Verfolgungsjagd (angeblich) erschossen.
Der “Spiegel” berichtet, dass die NSU-Ermittler nach dem 04.11.11 die Beweiskraft der DNA-Spur als “zu gering eingeschätzt” hätten. An dieser Einschätzung kann mehr als gezweifelt werden, siehe Überschneidungen. Beispielsweise war eine von Krauses Bomben blau lackiert gewesen, genauso wie die Keupstraßen-Bombe, die im sogenannten NSU-Bekennerfilm gezeigt wird.
Sehr seltsam mutet an, dass die Bundesregierung den DNA-Treffer 2014 ablog. Erst in jüngster Zeit wurde offenbar der zweite NSU-Untersuchungsausschuss durch einen Ermittler darüber informiert.
“Als Martina Renner, Bundestagsabgeordnete der Linken, 2014 nach den Erddepots des Obdachlosen fragte, hieß es einer schriftlichen Antwort der Bundesregierung, “bereits im September 2009” habe die “Soko Bosporus” K.s DNA “mit dem Gesamtbestand der zu allen ‘Ceska-Morden’ vorliegenden DNA” verglichen, “Übereinstimmungen wurden nicht festgestellt”.
“Mit dieser Geschichte hat sich der Ermittler nach SPIEGEL-Informationen kürzlich an den NSU-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags gewandt.” (spiegel)
Da Krause rechtsextreme Ansichten gehabt haben soll, kann davon ausgegangen werden, dass die Abgeordneten dieser Spur Beachtung schenken werden.
Sehr interessante Geschichte. Kann natürlich auch stimmen.
Ein Fluchtweg aus der Trio-Story? Jedenfalls ein sehr enger Fluchtweg und mit großem Risiko: wer über DNA von Krause an einem Tatort spricht, wird Mühe haben zu verhindern, dass über das Fehlen von Uwe-DNA an allen Tatorten gesprochen wird. Aber nur zu, ich bin immer dafür, dass über alles offen gesprochen wird!
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